Das Tinyhouse, Minihaus oder Mikrohaus ist mehr als nur ein architektonischer Trend. Die Tinyhouse-Bewegung macht sich weltweit für einen minimalistischen und nachhaltigen Lebensstil stark. Dabei ist diese Wohnform nichts Neues. Sie hat aber in den letzten zehn Jahren einen Aufschwung erlebt. Steigende Immobilien- und Grundstückspreise und damit wachsende Probleme der Wohnraumknappheit machen das Tinyhouse wirtschaftlich interessant.
Die Kosten für ein Tinyhouse variieren je nach Ausstattung und Größe. Mit welch cleveren Tricks du das Maximum aus wenig Wohnraum herausholst und worauf du bei einem Tinyhouse achten solltest, verraten wir dir in unserem detaillierten Ratgeber.
Was ist ein Tinyhouse?
Und wie groß ist ein Tinyhouse? In den USA gilt ein Haus als “winziges” Haus, sofern es nicht größer als 37 Quadratmeter ist. Für Deutschland gibt es keine klare Definition, ab wann die kleinen Häuser keine Tinyhouses mehr sind. Wer sich zum Thema minimalistisch wohnen informiert, stößt auf weitere Begriffe wie Kleinsthaus, small house oder Singlehaus.
In den letzten Jahren hat die Tinyhouse Bewegung immer mehr Aufmerksamkeit erlangt. Weitere Menschen erkennen die Vorteile des Minihaus-Konzepts: geringere Kosten, weniger Verbrauch von Ressourcen und ein freieres, flexibleres Leben mit dem small house. Die Kosten, die beim Kauf oder Bau des Mikrohauses eingespart werden, können für andere Dinge des Lebens genutzt werden.
Wo darf man in Deutschland ein Tinyhouse aufstellen?
Damit du ein Tinyhouse auf deinem Grundstück aufstellen kannst, benötigst du, je nachdem wie du es nutzen möchtest, eine Baugenehmigung. Außerdem brauchst du in Deutschland einen festen Wohnsitz. Das heisst also, wenn du mit deinem Tinyhouse oft den Wohnort wechselst, ist Vorsicht geboten. Wie das Wohnrecht und die Baugenehmigung ausgelegt werden, hängt schlussendlich vom Bundesland und der Gemeinde ab, in der du dein Minihaus aufstellen möchtest. Erkundige dich beim zuständigen Bauamt über Richtlinien und Vorschriften. Dabei kommt es nicht auf die Größe deines Minihauses an, sondern es gelten dieselben Regelungen wie bei einem Standardhaus.
Vor dem Kauf gibt es also zwei wichtige Punkte zu beachten:
Baugenehmigung
Ein mobiles Mikrohaus kann, ähnlich wie ein Wohnwagen, auf einem Campingplatz oder Grundstück abgestellt werden. Dazu muss es über eine ordnungsgemäße straßenverkehrsrechtliche Zulassung verfügen. Es gibt aber bei einigen Herstellern Minihäuser, die mit Baugenehmigung aufgestellt werden können. Am besten informierst du dich dafür beim jeweiligen Anbieter.
Für welchen Typ eine Baugenehmigung notwendig ist und welche rechtlichen Voraussetzungen gelten, sollte von dir in jedem Fall individuell in den örtlichen Bauvorschriften geprüft werden.
Größe
Zum einen musst du dich absichern, ob dein Tinyhouse eine Maximalgröße auf dem Grundstück nicht überschreiten darf. Zum anderen muss dein Grundstück groß genug für das kleine Haus sein.
Warum darf man nicht dauerhaft in einem Tinyhouse leben?
Was genau ein Tinyhouse ausmacht, also wie groß oder klein es ist, wird in Deutschland nicht klar definiert. Für manche ist das Minihaus eindeutig ein Haus mit einer Größe von etwa 30-40 Quadratmetern, andere bezeichnen selbst ein 80 Quadratmeter großes Haus als Tinyhouse.
Ein mobiles Tinyhouse darf aber tatsächlich nicht überall aufgestellt werden bzw. ganzjährig bewohnt werden. Ist es als eine Art Fahrzeug fest mit einem Fahrzeuganhänger verbunden, fällt es wie ein Wohnwagen nicht unter das Baurecht, und darf nur zeitweise genutzt werden. Es gilt das Straßenverkehrsrecht. Du benötigst dann einen geeigneten Stellplatz. In der jeweiligen Gemeinde- und Stellplatzverordnung kannst du die Bedingungen nachlesen.
Wenn eine Gemeinde im Bebauungsplan eine Wohnnutzung vom Tinyhouse als Wohnhaus zugelassen hat, musst du darauf achten, dass du das Gebäudeenergiegesetz (GEG) beim Bau einhältst. Du darfst dein Minihaus länger als vier Monate im Jahr bewohnen, es gilt als Gebäude der Gebäudeklasse 1.
Um ein Minihaus dauerhaft zu nutzen, musst du in jedem Fall ein Grundstück finden, das bereits erschlossen und zu Wohnzwecken zugelassen ist.
Bei einem Tinyhouse, das weniger als vier Monate im Jahr wie ein Ferien- oder Wochenendhaus zur Erholung genutzt wird, gilt das Baurecht. Dabei spielt es keine Rolle, ob es auf Rädern steht und transportierbar ist.
Was kostet ein Tinyhouse?
Der Traum vom eigenen Zuhause ist mit einem Minihaus einfacher zu verwirklichen. Dennoch solltest du deine finanzielle Situation realistisch betrachten und die Investition abwägen. Die individuelle Ausstattung deines Mikrohauses und der Ausbau haben Auswirkungen auf den Endpreis. Dazu gehören die voraussichtlichen Kosten für den Kauf oder Bau, die Transport- und Installationskosten sowie die zukünftige Ausstattung und Versicherungen. Dafür sind die Instandhaltungskosten und Heizkosten beim Tinyhouse geringer.
Grundsätzlich musst du auf jeden Fall genug Rücklagen für Reparaturen, Wartungen und mögliche finanzielle Engpässe bilden können.
Erkundige dich über verschiedene Finanzierungsoptionen wie Kredite oder Sparpläne und wähle die Option, die am besten zu dir und deinem Leben passt.
Bei einem festgesetzten Budget mit wenig Spielraum kannst du deine Schwerpunkte gut verteilen. Genügt dir eine Standardeinrichtung, kannst du dafür das eingesparte Geld in die Versorgung durch erneuerbare Energien stecken. Oder willst du ein wenig Budget für eine besonders hochwertige, luxuriöse Inneneinrichtung verwenden?
Was kostet ein 50 qm Tinyhouse?
Wer sich für ein Tinyhouse entscheidet, tut dies aus unterschiedlichen Gründen: Nachhaltigkeit, Flexibilität und Mobilität, sowie natürlich oft aus Kostengründen.
Wie bei anderen Fertighaus Herstellern gibt es auch bei Anbietern von Tinyhouses unterschiedliche Preise. Dazu kommen die individuelle Ausstattung und die verwendeten Materialien, die den Endpreis beim Tinyhouse mitbestimmen. Wenn du dauerhaft in deinem Mikrohaus leben möchtest, benötigst du ein passendes Grundstück. Der Grundstückspreis hängt stark von der Lage ab, in der du dein Tinyhouse baust.
Vergleiche deshalb Tinyhouse Hersteller und achte dabei nicht nur auf die Preise, sondern auch auf die Ausstattung und die geplante Nutzung. Mach dir klar, ob das Mikrohaus lediglich als eine Art Gästezimmer im Garten oder als gleichwertiges Wohnhaus dienen soll. Soll es mobil sein oder einen festen Standort haben?
Du siehst, eine pauschale Aussage über den Preis eines Minihauses hängt von vielen Faktoren ab, die eine allgemeingültige, seriöse Antwort nicht möglich machen.
Gründe für ein Tinyhouse: Die Vorteile
1. Kostenersparnis
Die geringe Größe reduziert die Grundkosten für den Bau und die Wartung eines Minihauses im Vergleich zu einem herkömmlichen Haus deutlich. Dazu kommen weniger monatliche Ausgaben für Strom, Wasser und Heizung.
So kannst du als Tinyhouse Besitzerin oder Besitzer in zusätzliche Mittel investieren, wie zum Beispiel in Photovoltaik oder eine gehobene Innenausstattung, wenn du keine Standardausstattung wünschst.
2. Nachhaltigkeit
Weniger Platzbedarf bedeutet meist auch, dass weniger Baumaterial und Energie für den Bau und den Betrieb eines kleinen Hauses benötigt werden. Bei vielen Minihäusern werden außerdem bevorzugt nachhaltige Baumaterialien genutzt.
Außerdem ist es einfacher mit geringem finanziellen Aufwand erneuerbare Energiequellen, wie Balkonkraftwerke oder Windenergie zu nutzen, um den Eigenbedarf zu decken. Damit kann dein Minihaus eine umweltfreundliche Wohnalternativ sein, wenn du es richtig anstellst.
3. Flexibilität und Mobilität
Ein nicht dauerhaft bewohntes Tinyhouse kann ähnlich wie ein Wohnwagen an unterschiedlichen Orten aufgestellt und dorthin transportiert werden. Das ermöglicht ein flexibles Leben im Einklang mit dem Beruf oder der Natur.
Genauso kann ein Tinyhouse, das im Garten aufgestellt wird, die nötige Flexibilität bieten, falls regelmäßig oder hin und wieder Besuch kommt, für ein Gästezimmer im Haus aber kein Platz eingeplant ist oder wurde.
Ein Tinyhouse mit Baugenehmigung ist zwar nicht mobil, erfüllt aber alle anderen Gründe, die dafür sprechen.
4. Minimalismus und weniger Besitz
Ein Mikrohaus hat nur eine begrenzte Größe. Das bedeutet, du musst dich von überflüssigem Besitz trennen und dich auf die Dinge konzentrieren, die dir wirklich wichtig sind. Ein minimalistischer Lebensstil kann zu mehr Klarheit, Freiheit und Zufriedenheit führen.
5. Geringer Wartungsaufwand
Aufgrund der geringen Größe und einfacheren Technik ist der Wartungsaufwand eines winzigen Hauses im Vergleich zu einem großen Haus geringer.
6. Gestaltung
Auch wenn weniger Platz zur Verfügung steht: ein Tinyhouse bietet viele Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung. Mit der richtigen Planung kann jeder Raum optimal genutzt werden. Es gibt unzählige Ideen für innovative Stauraumlösungen und multifunktionale Möbel.
7. Naturverbundenheit
Wenn du es schätzt, in engerer Verbindung mit der Natur zu leben, ist das Tinyhouse die richtige Wohnform für dich. Gerade ein mobiles Minihaus macht es möglich, dass du es in einer grünen Umgebung aufstellst. Auch die Nutzung erneuerbarer Energien wie Solar- oder Windenergie wird hier noch einfacher.
8. Gemeinschaft
Immer öfter werden Minihaus-Siedlungen oder Gemeinschaftsprojekte entwickelt. Hier können Gleichgesinnte zusammenleben und sich gegenseitig unterstützen. Aber auch in Foren oder bei Informationsveranstaltungen gibt es Austausch von Erfahrungen und Ideen.
Es sprechen also viele Gründe für den Kauf eines Tinyhouse. Plane sorgfältig und beschäftige dich intensiv mit der Organisation, um den begrenzten Raum effizient zu nutzen und deinen eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden. Informiere dich sorgfältig, ob du eine Baugenehmigung für die Art von Tinyhouse benötigst, die dir vorschwebt und welche Vorgaben erfüllt sein müssen.
Es ist ratsam, sich eingehend mit dem Konzept vertraut zu machen und sich gründlich auf den Bau oder Kauf vorzubereiten, um die Vorteile voll auszuschöpfen und den Übergang reibungslos zu gestalten. So erwarten dich später keine bösen Überraschungen.
Was benötige ich auf einem Grundstück für das Tinyhouse?
Es ist wichtig für dich zu wissen, was du auf einem Grundstück für das Tinyhouse brauchst.
Ein Tinyhouse, welches du ganzjährig bewohnen möchtest benötigt eine Infrastruktur bestehend aus Wasser- und Abwasseranschlüssen sowie die Möglichkeit der Stromversorgung. Stell in jedem Fall schon vor dem Kauf sicher, dass diese Anschlüsse vorhanden sind oder einfach zugänglich gemacht werden können.
Wenn du ein Grundstück kaufst, auf dem dein feststehendes Tinyhouse errichten werden soll, ist es besonders wichtig, dass die Lage stimmt. Genau wie bei einem konventionellen Haus, sollte dein zukünftiges Minihaus deine Bedürfnisse abdecken. Willst du eher in der Natur und ländlich leben? Oder lieber urban? Wie nah sind Einkaufsmöglichkeiten, dein Job, Schule und Kindergarten oder die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel oder die Autobahn?
Mit dem sich weiter rasant veränderndem Klima ist es möglicherweise sogar sinnvoll beim Grundstück darauf zu achten, dass du dein Tinyhouse nicht in der Nähe von Gewässern aufstellst, die von Hochwasser betroffen sein könnten.
Ein mobiles Tinyhouse gibt dir immerhin die Möglichkeit, das Gebiet schnell verlassen zu können, sollte es doch einmal zu Hochwasser kommen.
Eng mit der Lage verbunden ist auch die zukünftige Nachbarschaft. Mittlerweile gibt es mancherorts Tinyhouse Siedlungen. Checke im Vorfeld, ob die Regeln und Vorschriften zu dir passen.
Der Grundriss im Tinyhouse
Achte bereits beim Grundriss und der Raumaufteilung darauf, den zur Verfügung stehenden Platz richtig zu nutzen, denn oft steht nur ein kleines Grundstück zur Verfügung. Bedenke dabei: welche Funktion sollen das Haus und die einzelnen Räume haben? Können Räume zwei Eigenschaften haben, wie beispielsweise ein Wohnzimmer, das dank ausklappbarem Bett zum Schlafzimmer wird. Die Flure sollten so klein wie möglich geplant, weggelassen oder mit Stauraummöglichkeiten genutzt werden.
Vor allem die Küche oder das Bad planst und ordnest du so an, dass du zum einen viel Stauraum hast und die Arbeitsflächen nicht voll oder zugestellt sind. In vielen Wohnungen, vor allem in Großstädten, war es früher normal, dass sich in der Küche eine Dusche befand. Wieso nicht in diese Richtung planen?
Der Grundriss deines kleinen Hauses muss auch auf alle Personen, die darin leben, ausgelegt sein. Ein als Singlehaus geplantes Mikrohaus, hat sicher eine andere Aufteilung als ein Tinyhouse für eine Familie.
Außerdem musst du auch individuelle Bedürfnisse und Wünsche, wie die nach einem Hobbyraum oder Arbeitsbereich mitdenken.
Die Innenarchitektur: Welche Einrichtungsgegenstände gibt es in einem Tinyhouse?
Egal in welchem Zuhause du wohnst, es soll genauso eingerichtet sein, wie es dir am besten gefällt und wie es in dein Budget passt.
Bei einem Tinyhouse spielt die passende Einrichtung, wie du dir denken kannst, eine entscheidende Rolle. Der begrenzte Platz macht es umso wichtiger, ihn effizient zu nutzen und eine funktionale und bequeme Umgebung zu schaffen.
Ein Tinyhouse bietet genauso wie andere Häuser und Wohnungen viele Möglichkeiten einer individuellen und kreativen Einrichtung. So kannst du deinen eigenen Stil auch bei begrenztem Raum einbringen. Entsprechende Deko, Farben, Materialien und Textilien schaffen auch im Tinyhouse ein einzigartiges, persönliches Ambiente.
Damit dein Tinyhouse auch perfekt eingerichtet ist, ohne dass du auf Komfort und Stil verzichten musst, gibt einige Tipps und Tricks, die du teilweise schon beim Kauf beachten kannst. Welche das sind, verraten wir dir hier:
Multifunktionale Möbel:
Wähle Möbel, die mehrere Funktionen erfüllen. Schlafsofas und ausklappbare Tische lassen dich einen Raum vielseitig nutzen. Ein ausziehbarer Esstisch und stapelbare Stühle ermöglichen es dir, bei Bedarf den Platz zu maximieren und zugleich flexibel zu bleiben, wenn zum Beispiel Besuch kommt.
Innovative Stauraumlösungen:
Im Tinyhouse ist Stauraum besonders wichtig. Verwende kreative und innovative Lösungen wie Einbauschränke, Schubladen unter Treppen und Sofas, ausziehbare Regale oder baue Regale ein, die bis zur Decke reichen.
Licht und Farbe:
Die richtige Beleuchtung und Farben schaffen zwar nicht mehr Platz, sie lassen einen Raum aber gut gewählt offener und geräumiger wirken. Durch große Fenster und Oberlichter gelangt mehr natürliches Licht ins Haus. Außerdem reduziert natürliches Licht den Strombedarf. Helle Farben an Wänden und Decken können einen Raum ebenfalls größer und luftiger wirken lassen.
Energieeffizienz:
Im Tinyhouse zu leben ist meist bereits ressourcenschonender. Durch eine gute Isolierung und den Einsatz energiesparender Geräte kannst du deinen Energieverbrauch reduzieren. Wenn du zusätzlich erneuerbare Energien nutzt und Photovoltaik oder ein Balkonkraftwerk installierst (dieses kann auch an der Fassade befestigt werden), erzeugst du sogar deinen eigenen Strom.
Ergonomie und Komfort:
Achte bei deiner Inneneinrichtung und der Möbelauswahl auf ergonomische Lösungen. Gegenstände und Geräte, die du nur selten benötigst, dürfen gerne tief aufbewahrt werden. Gegenstände des täglichen Gebrauchs dagegen in Reichweite. Auch klappbare, flexible und ausziehbare Möbel sollten ergonomischen Ansprüchen genügen und dir genug Komfort bieten.
Sicherheit und Barrierefreiheit:
Ein Minihaus wird meist eher in die Höhe als in die Breite gebaut. Gerade ein Tinyhouse für Familien mit kleinen Kindern, Personen mit körperlichen Einschränkungen und älteren Menschen muss gewisse Sicherheitsvorkehrungen haben. Dazu gehören Fallschutzvorrichtungen vor Türen, Fenstern und Treppen, die Vermeidung von Stolperfallen, rutschfeste Oberflächen, stabile Treppen, barrierefreie Zugänge zu Duschen sowie Feuermelder. Auch wenn ein Tinyhouse eng gebaut ist, lohnt es sich bereits früh beim Kauf darauf zu achten, dass beispielsweise das Wohnzimmer in der Nähe von WC und/oder Küche oder der Einbau eines Treppenlifts möglich ist.
Abhängig davon wo dein Haus steht, kann der Einbau von Sicherheitssystemen sinnvoll sein.
Tinyhouse – die neue Antwort auf die Energie- und Wohnflächen-Krise?
Die Immobilienpreise steigen, Grundstücke sind schwer zu bekommen und teuer und auch wer einen Kredit abschließen möchte, muss mitunter hohe Zinsen zahlen. Gleichzeitig gibt es zu wenig Wohnraum, der Wunsch nach einer eigenen Immobilie ist aber bei vielen Menschen da.
Die Tinyhouse Bewegung die in den 1990er Jahren begann, bekam wie bereits erwähnt durch den Finanzcrash in den USA 2008 neuen Aufschwung.
Die Energiekrise und die Klimakrise sind weitere Gründe, weshalb sich immer mehr Menschen für Wohnformen entscheiden, die Ressourcen schonen und weniger Energie benötigen. Strebst auch du mehr Verbundenheit zur Natur an und möchtest dein Leben freier, flexibler und unabhängiger von äußeren Gegebenheiten gestalten?
Daher sehen viele das Wohnkonzept Tinyhouse als eine Lösung an, der Energie- und Wohnflächen-Krise zu begegnen und das Beste daraus zu machen.
Nun haben unterschiedliche Personengruppe verschiedene Anforderungen an ihren Wohnraum. Welcher Tinyhouse Typ ist für deine individuelle Situation der richtige und welche Vorteile bringt dir oder euch das Leben im Minihaus?
Praxisratgeber mit Checkliste: Für wen ist das Tinyhouse geeignet?
Das Leben in einem Minihaus erscheint auf den ersten Blick nicht für jede Form des Wohnens zu passen. Während ein Singlehaushalt gut auf wenig Raum wohnt, denkst du bei einer Familie womöglich eher an Unordnung und Chaos aufgrund zu wenig Platz.
Mit dem richtigen Konzept und einem Plan ist das Wohnen auf wenig Raum aber sowohl für Familien, als auch für Senioren, Singles oder Paare möglich.
Das Tinyhouse für Familien mit Kindern
Viele Familienmitglieder sind kein Grund, dich gegen ein Tinyhouse zu entscheiden. Natürlich bedarf es bei einer Familie einer ausgefeilten Planung und den gemeinsamen Willen, euch auf das Wesentliche zu reduzieren. Ihr solltet nicht viel Besitz anhäufen wollen, sondern euch mit dem Gedanken anfreunden, Dinge die ihr nicht täglich braucht auszuleihen, statt zu besitzen.
Worauf ihr in eurer speziellen Situation außerdem achten müsst, zeigt diese Checkliste:
Minihaus für Alleinstehende
Wer alleine im Tinyhouse lebt, kann sich komplett an den eigenen Bedürfnissen bei der Einrichtung, dem Grundriss und der Raumgestaltung orientieren. Reduziere die Quadratmeterzahl gerne auf das absolute Minimum. Damit sich das kleine, aber eigene Single-Zuhause alleine gut pflegen lässt, gibt es ein paar Dinge zu beachten:
Luxuriöses Minihaus mit Design-Ausstattung
Auch im Tinyhouse musst du nicht auf Luxus verzichten. Die Tinyhouse Bewegung verfolgt zwar in erster Linie die Reduzierung auf das Wesentliche, wenn du jedoch trotzdem nicht auf eine luxuriöse Ausstattung verzichten möchtest, kannst du das individuell in deinem Tinyhouse verwirklichen. Außerdem ist eine hochwertige Ausstattung ebenfalls ressourcenschonend, wenn sie ein Leben lang hält. Zum Luxus Tinyhouse können gehören:
Natürlich solltest du auch beim Tinyhouse darauf achten, dass die Extras den Bauvorschriften entsprechen, wie beispielweise eine Außensauna.
Ökologisches Tinyhouse
Du hast dich bereits für ein Tinyhouse entschieden, weil es Ressourcen schont und weniger Energie verbraucht. Aber du kannst dein Minihaus noch ökologischer gestalten. Besonders durch diese Punkte:
Extra: Barrierefreies Minihaus für Senioren
Gerade ältere Menschen und Senioren möchten sich im Ruhestand oder sobald die Kinder aus dem Haus sind, gerne verkleinern. Kleine Häuser für Senioren sind eine Lösung. Ein Tinyhouse bietet weniger Räume, um die du dich kümmern und die du reinigen musst. Wer es gewohnt ist auf mehr Raum zu wohnen, fürchtet vielleicht weniger Komfort. Das ist aber meist nicht nötig, wenn du geschickt dein Tinyhouse planst. Denn eine angenehme Wohnumgebung wird mit zurückgehender Mobilität eigentlich umso wichtiger.
Auch Menschen mit Behinderung profitieren, wie bei anderen Wohnformen, von einem barrierefreien Bau und einer stufenlosen Einrichtung.
Achte deshalb am besten von Beginn der Planung deines Tinyhouses auf:
Häufig gestellte Fragen zum Minihaus
Fazit
Das Tinyhouse ist längst kein Trend mehr. Es bietet Menschen trotz Energiekrise sowie steigender Grundstücks- und Baupreise die kostenbewusste Möglichkeit der eigenen Immobilie.
Gleichzeitig wohnst du im Mikrohaus ressourcenschonend, flexibel und mobil. Genauso kannst du dauerhaft in einem Tinyhouse auf einem geeigneten Grundstück leben – auch Baulücken sind geeignet, wenn es der Bebauungsplan zulässt. Um dauerhaft in einem Kleinsthaus wohnen zu können, ist es bloß wichtig, die örtlichen Bauvorschriften zu beachten und eine entsprechende Infrastruktur nutzen zu können.
Ein Minihaus muss individuell und clever gestaltet und eingerichtet werden. Beschäftige dich daher intensiv damit, welche Bedürfnisse erfüllt werden sollen. Dann ist das kleine Haus genauso gut für Familien, wie für Singles oder Senioren geeignet.
Foto: Titelfoto von Schwörer Haus