Die Vorteile modularer Bauweise für schnellen und nachhaltigen Hausbau

Modulare Bauweise Haus Envato Elements sedrik2007
Bild: Envato Elements sedrik2007

Modulares Bauen ist in Deutschland bisher nur in einigen wenigen Bereichen im Einsatz. Dabei hat diese Methode Vorteile. Neben einer Verkürzung der Bauzeit kann ein modulares Haus auch individuell geplant werden. Und die Baustellenzeit ist wesentlich kürzer. Was ist dafür verantwortlich, dass gerade der private Bau von Einfamilien- oder Doppelhäusern bisher von dieser Methode scheinbar nicht umfassend profitiert?

Was ist modulare Bauweise?

Modulares Bauen hat sich inzwischen im öffentlichen und gewerblichen Bausektor etabliert. Im privaten Bereich, wo Einfamilien- oder Doppelhäuser gebaut werden, spielt die modulare Bauweise noch keine so große Rolle. Kern des Ganzen ist die Errichtung von Gebäuden, die komplett aus einzelnen Modulen bestehen.

Jedes dieser Module wird nicht am Bauplatz zusammengebaut, sondern wurde vorgeplant und in Fabriken gefertigt. Diese Methode erinnert stark an Fertigteilhäuser, geht in letzter Konsequenz aber noch ein Stück weiter, da hier komplette Raumeinheiten industriell gefertigt und an den Bauplatz geliefert werden. Hier entsteht dann aus den einzelnen Modulen das Gebäude.

Bewährt hat sich diese Methode bisher unter anderem im:

  • Bau von Kitas und Schulen
  • Bau von Gebäuden der öffentlichen Verwaltung
  • Bau gewerblicher Immobilien.

Zu den Besonderheiten dieser Bauweise gehört, dass jedes Modul bereits fertig mit der gesamten Installationen (Elektrik, Haustechnik und Sanitärinstallationen) ausgeliefert werden kann. Nach einem vorher erstellten Plan findet jedes Modul am Ende genau den richtigen Platz auf dem Bauplatz. Welche Vorteile bietet diese Bauweise?

Was ganz oben auf der Liste steht: Flexibilität sowohl in der Planung als auch Nutzung einer Immobilie. In der Planungsphase kann das Design der Module angepasst werden. Damit lassen sich für einzelne Module unterschiedliche Gebäudefunktionen umzusetzen. Was sticht noch heraus?

  1. Schnelligkeit: Große Zeitersparnis bei Bauprojekten möglich: Da die einzelnen Module industriell in Hallen gefertigt und am Bauplatz zusammengefügt werden, spielt das Wetter keine Rolle. Damit ist diese Bauweise meist schneller als der klassische Hochbau.
  2. Unfallrisiko: Geringere Baustellenzeiten führen zu weniger Unfällen: Aufgrund der geringeren Bauzeit und Vorfertigung der Module verringert sich auch das Unfallrisiko auf der Baustelle, da die Einsatzzeiten deutlich reduziert werden.
  3. Kosten: Durch Zeit- und Ressourceneffizienz lässt sich Geld sparen: Ein geringer Zeitaufwand und die Verwendung moderner, effizienter Baustoffe reduzieren die Baustellengemeinkosten. Viele Vorarbeiten am Bauplatz werden zeitgleich mit der Produktion der Gebäudemodule erledigt. Außerdem lässt sich der Einsatz von Maschinen im Vergleich zu klassischen Bauprojekten reduzieren.
  4. Raumnutzung: Optimale Planung im Vorhinein: Obwohl vorgeplant, lässt sich Modulhäusern die Raumnutzung ändern und anpassen. Damit sind andere Nutzungskonzepte möglich. Parallel kann ein Gebäude einfach durch zusätzliche Module erweitert werden.

Lässt sich diese Bauweise auch für den normalen Hausbau verwenden?

Grundsätzlich ist der Einsatz einer modularen Bauweise auch für den privaten Bausektor denkbar. Allerdings sind an dieser Stelle verschiedene Punkte zu beachten. Voraussetzung ist immer, dass ein Schwerlast-Transport realisiert werden kann. Dies ist in bereits erschlossenen und teilbebauten Wohngebieten manchmal nur eingeschränkt möglich.

Der Transport wird wahrscheinlich zur größten Herausforderung für den privaten Modulhaus-Bau. Am Einsatz eines Schwerlastkrans und dem Aufwand für die Organisation eines Schwerlast-Transports scheitern viele Bauprojekte, die sich private Bauherren in Gedanken ausgemalt haben.

Ein zweiter Aspekt sind baurechtliche Vorschriften. Diese können kommunal sehr unterschiedlich ausfallen. Speziell im Hinblick auf Vorschriften zur Fassaden- oder Dachgestaltung sind diese Pläne mitunter so restriktiv, dass eine modulare Bauweise nicht in Frage kommt. Letztlich bleibt interessierten Bauherren an dieser Stelle nur eine Möglichkeit: Bei Anbietern von Modulhäusern alle Möglichkeiten auszuloten oder auf die Alternative Fertighäuser ausweichen.

Fazit: Modulares Bauen vor allem für Großprojekte

Das Haus nicht Stein für Stein bauen, sondern einfach aus Modulen zusammensetzen – klingt nach Science-Fiction, ist in einigen Bausektoren aber bereits Realität. Gerade im Bereich der öffentlichen Bauvorhaben wird immer wieder auf diese Methode gesetzt. Dass private Bauherren hier zurückhaltend sind, hat unter anderem mit dem hohen Transportaufwand zu tun und dass die Errichtung eines modularen Hauses schwere Technik erforderlich macht.

Warenkorb
Nach oben scrollen