Die richtige Beleuchtung

Die rihctige Beleuchtung
Bequem vom Sofa aus einzelne Leuchten bedienen oder Szenarien abrufen – das geht auch mit dem Smartphone! Foto: Samsung

Ohne künstliches Licht geht nichts. Aber elek­trische Beleuchtung ist keine rein funktionelle Angelegenheit. Denn Licht hat einen wesentlichen Einfluss auf Emotionen, Wohlbefinden und ist als Gestaltungselement einzusetzen.

Für eine stimmungsvolle Atmosphäre werden gemeinhin Farbtemperaturen im Bereich von 2 700 bis 3 000 Kelvin bevorzugt, wie sie früher Glühlampen erzeugten. Solch ein Licht wirkt entspannend, beruhigend und ist deshalb die bevorzugte Lichtfarbe für den Wohn- und Schlafbereich. Überall hingegen, wo es auf gute Sehverhältnisse ankommt, wie beispielsweise in der Küche oder im Arbeitszimmer, ist ein neutralweißes Licht von 3 300 bis 5 300 Kelvin gefragt. Es sorgt nicht nur dafür, dass alles farbgetreu wahrgenommen wird. Zusammen mit einer hohen Beleuchtungsstärke verbessert es gleichzeitig die Konzen-tration und Aufmerksamkeit.

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In ihrer Anfangszeit wurde den modernen Leuchtmitteln, Leuchtdiode (LED) und Energiesparlampe, eine kaltweiße Ausstrahlung nachgesagt. Inzwischen bietet der Handel das ganze Spektrum – von warm- über neutral bis kaltweiß an – je nach Anforderung des jeweiligen Einsatzbereichs. Bei den LEDs – Elektronik-Chips aus speziellen Halbleiterkristallen – wird dies dadurch erreicht, dass die eigentlich emittierte bläuliche Lichtfarbe durch Aufdampfen einer hauchdünnen Phosphor-Leuchtschicht in den gewünschten weißen Spektralbereich verschoben wird.

Doch Leuchtdioden können noch viel mehr. In der sogenannten RGB-Variante sind sie in der Lage, jede gewünschte Farbe zu produzieren. Dies wird durch die additive Farbmischung von Rot, Grün und Blau erreicht. Damit lässt sich auch weißes Licht erzeugen. Allerdings ist bei diesem die farbgetreue Wiedergabe von bunten Objekten schlechter, sodass bei hohen Anforderungen farbige Chips mit weißen kombiniert werden.

Flächen gleichmäßig und und blendfrei ausleuchten

In Bezug auf die spezifischen Aufgaben von Beleuchtung, lassen sich folgende Unterscheidungen treffen: Grund-, Akzent-, Funktions-, Schmuck- und Konturbeleuchtung. Die Grundbeleuchtung ist dafür zuständig, dass möglichst alle Flächen hell, gleichmäßig und blendfrei ausgeleuchtet werden. In Bereichen, wo es um Orientierung und Sicherheit sowie um gute Arbeitsverhältnisse geht, wie im Flur, auf Treppen und im Büro, ist sie unverzichtbar. Ein weiteres Beispiel ist die Ankleide, in der es essentiell ist, tageslichtähnliche Bedingungen vorzufinden, um bei den Kleidungsstücken die richtige Auswahl treffen zu können. Zum Einsatz kommen für diesen Zweck Wand- und Deckenleuchten, Bodenstrahler mit möglichst breitem Ausstrahlwinkel sowie Lichtleisten. Sofern sie dimmbar sind, können sie sich geänderten Anforderungen anpassen und zum Beispiel im Schlafzimmer abends für eine dämmrige, entspannende Atmosphäre sorgen und morgens mit viel Licht das Aufstehen sowie die Zusammenstellung der Garderobe erleichtern.

Sinn der Akzentbeleuchtung ist es, Highlights im Raum in Szene zu setzen. Das können Bilder, Skulpturen, Möbelstücke oder Architekturelemente sein. Diese Aufgabe erfüllen Spotlights und Scheinwerfer vor allem dann, wenn sie beweglich sind und sich dadurch exakt auf das jeweilige Objekt ausrichten lassen.

Optimale Lichtverhältnisse
 bei hohen Anforderungen

Die Funktionsbeleuchtung dient dazu, gezielt dort optimale Lichtverhältnisse zu schaffen, wo erhöhte Anforderungen bestehen, beispielsweise im Bereich des Esszimmertischs, von Spüle, Arbeitsplatte und Herd in der Küche sowie überall dort, wo es darum geht, dass Gegenstände und Details perfekt zu erkennen sind. Dabei handelt es sich entweder um einzelne, meist an der Decke oder Schrankunterseite angebrachte Leuchten oder um mobile Tisch- oder Stehleuchten auf dem Schreibtisch, der Werkbank im Hobbyraum oder zum Lesen neben dem Sessel. Dies schont die Augen und beugt einer raschen Ermüdung vor.

Licht für den Außenbereich
LEDs eignen sich hervorragend, um mit Lichteffekten zu spielen. Foto: Paulmann Licht

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Unter Schmuckbeleuchtung wiederum versteht man Einzelexemplare, bei denen nicht die Funktion im Vordergrund steht, sondern ein schönes Äußeres oder das besondere Licht- und Schattenbild, das sie erzeugen. So fungiert die Leuchte selbst als Designelement. Spezielle Effekte können zudem mit einer Konturbeleuchtung erzielt werden – ein ideales Einsatzfeld für LED-Leisten und Profile. Damit lassen sich gestalterische Details hervorragend akzentuieren.

Leuchten dreidimensional anordnen bringt Spannung

Es empfiehlt sich, die verschiedenen Leuchten nicht nur den entsprechenden Anforderungen gemäß in der Horizontalen zu verteilen, sondern intelligent auf unterschiedlichen Höhenniveaus zu platzieren. Durch diese dreidimensionale Anordnung wird der Raum strukturiert und aufgelockert, er erhält Volumen sowie zusätzlich architektonische Spannung. Wichtig bei der Planung ist es, in zusammenhängenden Bereichen auf eine weitgehend gleiche Lichtfarbe zu achten und nicht von kaltweiß bis extra-warmweiß alles zu durchmischen. Dies beruhigt den beleuchteten Raum. Außerdem sollte bedacht werden, dass Räume mit dunklen Wänden oder Holzdecken mehr Lichtleistung benötigen, um nicht düster zu wirken.

Im Prinzip gilt das Gesagte ebenso für den Außenbereich. Licht soll hier Wege sicher begehbar machen, gleichmäßig und blendfrei ausleuchten und mit akzentuierenden Einzelstücken gestalterische Spannung erzeugen. Unabdingbar gilt im Freien: Es muss mindestens die sogenannte Schutzart „IP 44” erfüllt sein.

Lichtplanung und guter Bedienkomfort

Eine gute Lichtplanung beschränkt sich nicht auf die Leuchten. Genauso elementar ist der Aspekt ihrer Bedienung. Wo sollen Schalter angebracht sein? Wo benötige ich Steckdosen für Steh- oder Tischleuchten? Möchte ich einen Bewegungsmelder im Außenbereich, Flur oder Keller?

Optimalen Bedienungskomfort gewinnt man mit einer zentralen Lichtsteuerung. Über ein Bus-System mit separaten Kabelleitungen, einem funkbasierten System oder Nutzung der Stromleitungen als Datenträger werden die Leuchten entweder mittels spezieller Schalter, zentralen Displays oder mobiler Geräte wie Fernbedienung, Smartphone beziehungsweise Tablet angesteuert. Dabei können sie nicht nur ein- und ausgeschaltet und eventuell Farben ausgewählt werden. Es lassen sich auch voreingestellte Szenarien abrufen: Ein Fingertipp und der Raum taucht in das passende Licht für das Candlelight-Dinner.

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