10 Tipps für die Treppe

10 Tipps für die Treppe
Die Holzstufen dieser Kragarm-Treppe scheinen optisch zu schweben. Das Glasgeländer unterstützt die filigrane Wirkung. Foto: Kenngott

Als notwendige Verbindung zwischen zwei Geschossen ist die Treppe zweifelsfrei ein wichtiges Bauteil. Unser 10 Tipps verraten, wie sie zum echten Schmuckstück statt zur Stolperfalle wird.

Die Treppe: Herzstück im Wohnraum

Am Anfang der Planung steht die Frage nach der Lage: Soll die Treppe offen im Wohnraum oder separat in der Diele platziert werden?  Bei der ersten Variante kann sie als Raumteiler oder schön inszeniertes „Möbelstück“ geplant werden und verdient besondere gestalterische Aufmerksamkeit. Allerdings wird der Wohnraum dadurch zur Erschließungsfläche. Hier kann es – wenn Kinder und Jugendliche im Haus leben – zu regelrechtem Durchgangsverkehr kommen. Durch die offene Gestaltung rücken Erd- und Obergeschoss optisch und akustisch näher zusammen.

Praktisch im Treppenhaus

Liegt die Treppe separat in Diele  oder Treppenhaus, ist mehr Privatsphäre garantiert – gerade Teenager wissen es zu schätzen, wenn ihr Kommen und Gehen nicht unter Beobachtung steht  Auch kann dann das Obergeschoss später eventuell abgetrennt und separat genutzt werden. Ist ein Kellerabgang gewünscht und führt dieser in ein unbeheiztes Untergeschoss, muss die Treppe nach unten aus energetischen Gründen vom Wohnraum abgetrennt sein. Wichtig ist auch, dass der Treppenantritt nicht zu dicht hinter der Haustür liegt. Keinesfalls sollte bei offenstehender Haustür der Aufgang versperrt sein.

Platzbedarf planen

Gerade Treppe mit Podest
Eine gerade Treppe mit Podest nimmt zwar am meisten Platz in Anspruch, ist aber auch besonders bequem und sicher zu begehen. Foto: Fuchs-Treppen

Je nach Form braucht eine Treppe unterschiedlich viel Fläche: Spindeltreppen können wahre Platzsparer sein, sind als Haupt-Treppe aber weniger geeignet – oder müssen dann so breit geplant sein, dass sie ähnlich viel Raum einnehmen wie eine halbgewendelte Treppe. Eine gerade, einläufige Treppe benötigt etwa zehn bis 12 Quadratmeter, eine zweiläufige gerade Treppe mit Wendepodest neun bis zehn Quadratmeter, eine halb oder viertelgewendelte Treppe kommt je nach Grundriss und Breite mit sechs bis neun Quadratmetern Fläche aus.

Bequem mit Podest

Der gleichbleibende Stufenzuschnitt bei geradläufigen Treppen erleichtert das Begehen und schafft so Sicherheit. Zwar sind gewendelte Treppen, sofern sie nicht zu eng geplant sind, ebenfalls gut begehbar, doch ist das Gehen auf einer geraden Treppe noch komfortabler. Ein Wendepodest, das die Treppe nach ein paar Stufen unterbricht, bietet Platz zum Verschnaufen. Die Laufbreite der Treppe sollte im Wohnhaus mindestens 80 Zentimeter betragen – noch besser sind 90 oder 100 Zentimeter, damit man bei Gegenverkehr nicht ausweichen oder warten muss.

Licht schafft gute Sicht

Gute Beleuchtung setzt eine Treppe richtig in Szene und dient der Sicherheit. Lichtschalter am Anfang und Ende der Treppe sind optimal. Die Leuchten sollten parallel zum Treppenverlauf platziert sein, jeweils über den Antritten und Podesten und auf keinen Fall blenden. Die Allgemeinbeleuchtung muss gleichmäßig und so gesetzt sein, dass sie vom oberen Treppenabsatz nach unten leuchtet und für kurze, weiche Schatten sorgt, damit sich die Stufen deutlich voneinander absetzen. Harte Schlagschatten durch Strahler stören: Gibt es zu viel Licht aus falscher Richtung, fehlen Schatten und die Stufen setzen sich nicht gut erkennbar voneinander ab.

Die Material-Wahl

Als Materialien kommen im Einfamilienhaus häufig Holz- oder Holz-Stahl-Kombinationen zum Einsatz. Bei den Stufen sollten rutschhemmende Eigenschaften und Reinigungsaufwand bedacht werden. Gerade Treppen werden gelegentlich in Sichtbeton ausgeführt, aber auch Glas oder Naturstein sind möglich. Hier spielt der Preis eine entscheidende Rolle. Als groben Richtwert kann man mit mindestens 2000 Euro pro Geschoss rechnen. Massive Hartholztreppen gibt es ab 3000 Euro. Bei individuellen Ausführungen kann der Preis bis auf weit über 10000 Euro steigen.

Platz für den Lift

Wer fürs Alter vorsorgen will, kann in Diele oder Flur auf allen Geschossen Platz für einen späteren Lift-Schacht vorsehen und diesen – selbst bei zwischenzeitlicher Nutzung beispielsweise als Abstellkammer – bei der Fußbodenheizungsverlegung aussparen. Da ein privater Personenlift mit circa 20000 Euro relativ kostspielig ist, bietet sich auch die Alternative an, einen Treppenlift nachzurüsten. Die Preise starten hier für geradläufige Treppen bei circa 3000 Euro, für gewendelte bei circa 6000 Euro plus Montage.

Stauraum unter den Stufen

Einbauregal unter der Treppe
Ein passgenaues Einbauregal unter der Treppe schafft schönen Stauraum für Bücher und Co. Foto: deinschrank.de

Gibt es keinen Kellerabgang, bleibt die Fläche unter der Treppe oft ungenutzt. Der Raum wird verschenkt. Dabei geht es auch ganz anders: Ob als clevere Einbaulösung, kompletter Vorratsschrank, offenes Regal oder als Platz für Garderobe und Schuhschrank – der Raum unter der Treppe kann auf vielfältige Weise genutzt werden. Auch die Wandfläche neben der Treppe kann, sofern keine Fenster vorhanden sind, als schmuckes Regal dienen. Läuft die Treppe in der Diele, kann hier auch eine geschlossene Abstellkammer mit Tür für Ordnung sorgen.

Schallschutz-Treppe

Trittschall lässt sich auf Treppen nicht vermeiden. Doch es gibt effektive konstruktive Maßnahmen, mit denen sich seine Ausbreitung reduzieren lässt. Wichtig ist die schalltechnische Entkopplung der Treppe, indem die Schallübertragung von den Treppenläufen auf die ­Wände und Decken möglichst unterbunden wird. Auch Teppich auf den Stufen dämpft den Lärm. Wer lärmempfindlich ist, sollte das Thema Schallschutz gezielt ansprechen.

Sicherheit geht vor

Treppen können besonders für Kinder und ältere Menschen zur Unfallquelle werden. Wichtig sind daher griffige, am besten sogar beidseitige Geländer und Handläufe. Sie tragen wesentlich zum sicheren Begehen einer Treppe bei. Freie Seiten müssen mit einem mindestens 90 Zentimeter hohem Geländer gesichert werden, Geländerstäbe sollten maximal 12 Zentimeter auseinander stehen, damit Kinder nicht mit ihrem Köpfchen zwischen den Stäben stecken bleiben können. Ungefährlicher als offene sind geschlossene Treppen mit Setzstufen.

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