Ein Raumthermostat regelt die Temperatur in einem Raum. Dafür heißt es zunächst: das Thermostat einstellen. Anschließend misst das Gerät ständig die Temperatur und vergleicht sie mit dem vorher eingestellten Wert. Weicht der Wert nach unten ab, schaltet das Thermostat die Heizung ein. Sobald die voreingestellte Temperatur erreicht ist, schaltet es die Heizung wieder aus. Dabei ist es sinnvoll, die persönliche Wohlfühl-Temperatur einzustellen. Ein moderner Raumthermostat bietet die Möglichkeit, die Heizung effizient zu steuern und gleichzeitig Energie einzusparen. Die Raumtemperatur lässt sich dabei individuell für verschiedene Räume mit dem Thermostat einstellen.
Geschichte der Thermostate
Das erste Thermostat wurde bereits im 16. Jahrhundert zum ausbrüten von Hühnereiern erfunden. Dabei verwendete man Quecksilber zur Messung der Temperatur. Ein anliegender Hebelmechanismus regelte die Sauerstoffzufuhr des Feuers. Die Verwendung von Quecksilber mit einem Hebelmechanismus ging bis weit ins 20. Jahrhundert. Erst mit der Erfindung des Kontaktthermometers wurden elektrische Relais angeschlossen, welche eine Heizung ein- oder ausschalten konnten. Im Zuge der Elektrotechnik und Digitalisierung werden heute fast nur noch vollelektronische Thermostate mit hochempfindlichen Temperatursensoren eingesetzt.
Welche Raumthermostat-Typen gibt es?
Bei der Auswahl des passenden Raumthermostates ist neben den persönlichen Vorlieben auch das verfügbare Budget wichtig. Zur Auswahl stehen verschiedene Thermostat-Typen, die sich in Ausstattung und beim Thermostat einstellen stark unterscheiden.
Analoge Thermostate
Analoge Thermostate gehören zu den am weitesten verbreiteten Thermostaten. Stufenlos per Drehscheibe lässt sich diese Thermostat einstellen. Manche sind zusätzlich mit einem analogen Ein- und Ausschalter ausgerüstet. Dieser Typ Thermostat gehört damit zu den am einfachsten bedienbaren und wird zusätzlich in der Regel am günstigsten verkauft. Einzig seine Nicht-Programmierbarkeit gilt als kleiner Nachteil. Analoge Thermostate sind sowohl zur Unterputzmontage als auch zur Aufputzmontage erhältlich.
Programmierbare Raumthermostate
Die programmierbaren Raumthermostate lassen sich individuell programmieren. Dabei lässt sich die Raumtemperatur für verschiedene Tageszeiten für die ganze Woche übers Thermostat einstellen. Ist das programmierbare Raumthermostat einmal programmiert, führt es die Einstellungen selbstständig aus, ein weiteres Programmieren ist dann nicht mehr notwendig.
Smart Thermostate
Intelligente Raumthermostate haben viele Temperaturoptionen und lassen sich frei für jeden Wochentag programmieren. Einige Modelle verfügen zusätzlich über W-LAN, sodass es möglich ist, die Heizung aus der Ferne zu kontrollieren. Diese Thermostate sind etwas teurer.
Touchscreen-Thermostate
Touchscreen-Thermostate sind eine Unterkategorie der smarten Raumthermostate. Sie bieten noch einige Funktionen mehr, was insbesondere Technikfans gut gefällt. Das Thermostat hat keine Knöpfe mehr. Über den Bildschirm lässt sich das Thermostat einstellen. Dort ist auch auf einen Blick erkennbar, welches Programm gerade eingestellt ist.
Unterschiede zwischen manuellen/analogen und digitalen Modellen
Der größte Unterschied ist offensichtlich und anhand der Bezeichnung leicht erkennbar. Das eine Thermostat funktioniert analog oder manuell und das andere funktioniert digital. Grundsätzlich ist die Funktionsweise gleich. Die Temperatur lässt sich über Ziffern an einen Drehknopf beim analogen Thermostat einstellen. Das digitale Modell lässt sich auf einen spezifischen Wert einstellen. Die Ziffern auf den analogen Modellen entsprechen in etwa diesen Werten:
Stufe | Temperatur |
Stufe 1 | Rund 13 °C |
Stufe 3 | 20 bis 21 °C |
Stufe 5 | 24 bis 28 °C |
Die Werte variieren von Hersteller zu Hersteller. Sie sind der jeweiligen Bedienungsanleitung zu entnehmen.
Die Anordnung der Thermostate im Haus
Die Aufgabe von Thermostaten ist es, die Temperatur zu regeln. Dabei ist es unwichtig, welcher Typ installiert ist. Die Geräte messen kontinuierlich die Temperatur. Stellen die Fühler eine Temperaturabweichung nach oben fest, verringern sie den Heizwasserfluss durch den Heizkörper. Es ist wichtig, die Fühlerelemente so zu installieren, dass sie einwandfrei funktionieren können. Wichtig: Die Installation eines Thermostats darf nur durch eine Elektrofachkraft erfolgen! Falsche Installation kann dazu führen, dass die gemessene Temperatur zu hoch oder zu niedrig ist. Aufgrund der falschen Daten stellt der Thermostat die Heizung zu früh oder zu spät aus, die Raumtemperatur stimmt nicht mit der Einstellung überein. Das liegt jedoch meist nicht an einer Fehlfunktion des Thermostates. Folgende Punkte können die korrekte Funktionsweise beeinträchtigen:
- Das Heizkörperthermostat hängt hinter einer dicken Gardine, hinter einem Vorhang oder in einer Nische. Dort kann sich die Wärme stauen und dann misst der Thermostat eine höhere Temperatur als sie tatsächlich ist. Die Folge: Der Raum ist nicht richtig warm, die Heizkörper hören auf zu heizen.
- Hängt das Heizkörperthermostat unter einer Fensterbank oder in Bereichen mit viel Zugluft, misst es ebenfalls eine falsche Temperatur. In diesem Fall fällt das Messergebnis zu tief aus. Die Folge: Der Raum ist überheizt, weil die Heizkörper nicht aufhören zu heizen.
Achten Sie also darauf, dass der Thermostatsensor stets frei von Wärmestauenden Objekten (Schränke, Gardinen) ist. Thermaostate werden am besten im Hauptwohnraum an einer Wand in ca. 1,50m Höhe angebracht. Achten Sie darauf, dass der Thermostat an einer innenliegenden Wand angebracht wird. Außenwände sind gerade im Winter kühler, und verfälschen unter Umständen das Messergebnis.
Montage eines Unterputz-Raumthermostats
Unterputz-Raumthermostate lassen sich in einer normalen Schalterdose oder einer Hohlwanddose montieren. Dabei brauchen die Geräteschrauben einen Abstand von 60 Millimetern. Die Verkabelung folgt exakt den Anweisungen des Herstellers. Übersichtliche Schaltpläne und genaue Anleitungen helfen dabei, die Installation korrekt vorzunehmen. So funktioniert der Raumthermostat anschließend störungsfrei.
Montage eines Aufputz-Raumthermostats
Auch die Montage von Aufputz-Raumthermostaten ist recht einfach. Für die Montage sind Schalterdosen geeignet. Mit den passenden Lochabständen ist die Befestigung schnell erledigt. Hier ist es ebenfalls wichtig, für die Verkabelung den Anweisungen des Herstellers zu folgen.
Nachträgliche Installation
Bei der Modernisierung alter Gebäude ist es oft notwendig, nachträglich die Heizungssteuerung einzubauen. Dazu besonders geeignet sind die Aufputz-Versionen der Raumthermostate. Sie lassen sich ohne größere Löcher zu bohren, einfach auf der Wand installieren. Am beliebtesten und am weitesten verbreitet sind die Aufputzinstallationen. Darüber hinaus gibt es auch Einbau-Thermostate und Modelle, die freistehend installiert sind.
Gängige Fehler beim Thermostat einstellen
Fehler beim Thermostat einstellen zu vermeiden und damit die Fußbodenheizung optimal zu nutzen, hilft Energie und Geld zu sparen.
Thermostat falsch eingestellt
Das Raumthermostat richtig einzustellen, ist der Schlüssel zu mehr Wohlbefinden zuhause. Außerdem ermöglicht die richtige Einstellung effizientes Heizen. Eine Überheizung der Räume ist Energieverschwendung und tut der Gesundheit nicht gut. Zu viel Wärme und eine zu hohe Luftfeuchtigkeit führen zu Unwohlsein, Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Im Wohnzimmer sind 20 Grad Celsius ideal, im Schlafzimmer genügen 16 bis 18 Grad Celsius. Die Zimmertemperatur sollte die magische Grenze von 24 Grad Celsius nicht übersteigen.
Eine Fußbodenheizung mit den entsprechenden Thermostaten macht es möglich, verschiedene Bereiche eines Raumes unabhängig voneinander zu heizen. Dabei ist der Boden nur dort warm, wo er warm sein soll, wie beispielsweise im Wohnzimmer der Bereich vor dem Sofa. Das zielgenaue Einstellen der Temperatur macht den Raum angenehm warm, ohne ihn zu überhitzen.
Thermostat zu hoch eingestellt
Für viele bedeutet eine hohe Einstellung des Thermostates, dass der Raum sich schneller aufheizt. In Wirklichkeit geht es nicht schneller, sondern es dauert länger, bis die voreingestellte Temperatur erreicht ist. Es ist besser, konstant mit wenig Leistung zu heizen. Das spart deutlich mehr Energie und erzielt eine bessere Wärmewirkung.
Thermostat bei Abwesenheit ausgeschaltet
Bei Abwesenheit ist es auf jeden Fall sinnvoll, die Temperatur herunterzuregeln, vor allem wenn die Abwesenheit acht oder zehn Stunden dauert. Es ist grundsätzlich so, dass mehr Wärme entweicht, je größer der Unterschied zwischen der Außen- und der Raumtemperatur ist. Dabei spielt die Beschaffenheit der Gebäudehülle ebenfalls eine Rolle. Ist die Zimmertemperatur bei Abwesenheit reduziert, geht also weniger Wärme verloren. Die Temperatur sollte allerdings nicht tief sinken. Dadurch kann das Schimmelrisiko ansteigen. Außerdem braucht das Wiederaufheizen dann natürlich entsprechend länger.
Räume kühlen aus
Im Winter ist es empfehlenswert, die Heizung nicht komplett auszuschalten. Im Durchschnitt sollte eine Temperatur von mindestens 16 Grad Celsius bestehen. So lassen sich Schäden durch Frost verhindern und Energie sparen, weil das Aufheizen relativ schnell geht. Als Faustregel gilt: einen Raum über Nacht oder bei Abwesenheit nicht um mehr als fünf Grad Celsius absinken lassen. So lässt sich die Wunschtemperatur schnell wieder herstellen, ohne erhöhten Heizaufwand. Eine moderne Fußbodenheizung mit intelligenten Raumthermostaten hilft beim richtigen Heizen.
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