Zuerst: Das Dach Ihres Hauses muss für die Installation einer Photovoltaikanlage geeignet sein. Denn die Strahlungsintensität in Deutschland ist in allen Regionen des Landes groß genug, um Photovoltaikanlagen sinnvoll zu betreiben.
Grundsätzlich können die Module überall dort installiert werden, wo ausreichend Licht hinfällt. Einen optimalen Ertrag bietet eine südorientierte Fläche mit 30 Grad Neigung. Eine Abweichung nach Südwest/Südost oder Neigungen zwischen 25 und 60 Grad verringern den Energieertrag nur geringfügig. Allerdings: Jede Verschattung durch Bäume, Nachbarhäuser, Giebel oder Antennen sollten vermieden werden, da sie den Stromertrag deutlich reduzieren.
Die Größe einer Photovoltaikanlage wird nach der Leistung des Solargenerators in Kilowatt-Peak (kWp) angegeben. In unseren Breitengraden können mit einer 1-kWp-Photovoltaikanlage (entspricht acht bis zehn Quadratmeter Fläche) etwa 700 bis 900 Kilowatt Strom pro Jahr erzeugt werden. Der durchschnittliche jährliche Stromverbrauch eines Vier-Personen-Haushalts liegt bei rund 4000 Kilowattstunden.
Die immer noch sehr günstigen Vergütungsbedingungen machen es empfehlenswert, die Größe der Solaranlage nicht zwangsläufig nach dem eigenen Stromverbrauch zu bemessen, sondern nach der Größe der geeigneten Dachfläche und dem vorhandenen Geldbeutel.
Was kostet eine Photovoltaikanlage? Im Bereich der Einfamilienhäuser liegen die Systempreise für derzeit bei durchschnittlich 2912 Euro pro kWp. Die Preise können je nach Installationsart oder örtlichen Gegebenheiten abweichen. Durchschnittlich sind die Kosten für Solarstromanlagen seit 2006 um mehr als 40 Prozent gesunken.
So funktioniert eine Solarstrom-Anlage
1. Solarzellen erzeugen Strom, sobald Licht auf sie fällt. Die Solarzellen werden in den Solarmodulen verschaltet und wetterfest eingepackt. Mehrere Module werden zum Solargenerator verbunden.
2. Der Gleichstrom der Solarmodule wird über spezielle Solarkabel zum Wechselrichter transportiert. Dieser wandelt den Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom um. Er sorgt dafür, dass die Solarmodule im optimalen Arbeitspunkt arbeiten und den höchstmöglichen Ertrag erzielen.
3. Die ins öffentliche Netz eingespeiste sowie im eigenen Haus verbrauchte Solarstrommenge wird vom Netzbetreiber entsprechend dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)vergütet. Dazu sind drei Stromzähler nötig: Für den erzeugten Solarstrom, für den ins öffentliche Netz eingespeisten Solarstrom und für den Strom vom Energieversorger.
Wie die Zeitschrift Finanztest in ihrer März-Ausgabe berichtet, soll die Vergütung für Solarstrom ab Juli 2011 erneut um bis zu 15 Prozent sinken.
Bundesumweltminister Norbert Röttgen habe sich mit Vertretern der Solarbranche darauf geeinigt, einen Teil der für 2012 bereits beschlossenen Kürzung ein halbes Jahr vorzuziehen. Betroffen seien aber nur Anlagen, die ab Juli in Betrieb gehen. Für bestehende Anlagen ändere sich nichts. Wie hoch die Kürzung ausfalle, hänge von der Gesamtleistung der Solarstromanlagen ab, die von März bis Mai neu installiert werden. Liege die aufs Jahr hochgerechnete Leistung über 7,5 Gigawatt, solle es zur vollen Kürzung von 15 Prozent kommen. Statt der 28,74 Cent würden Betreiber dann nur noch 24,43 Cent pro Kilowattstunde Strom erhalten. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 wurden Anlagen mit rund 7 Gigawatt Leistung installiert.