Wer ein Haus baut, sieht sich nicht nur der Frage gegenüber, wie groß die gesamte Grundfläche sein soll, wie die Räume geplant werden und ob ein Keller und ein Dachboden für Stauraum sorgen soll. Eine der wichtigsten Fragen ist beim Hausbau vor allem die nach der Elektroinstallation: Die Küchengeräte, der Computer, das Licht und der Fernseher brauchen alle Strom. Er gehört mit zum Alltag und die meisten Menschen benutzen ihre Geräte, ohne darüber nachzudenken, ob dafür Strom notwendig ist oder nicht. Falls er allerdings mal ausfällt, fällt es jedem sofort auf: Selbst das Kaffeekochen am Morgen gestaltet sich dann schwierig.
Damit alles reibungslos im Haus funktioniert, ist eine genaue Planung der Elektroinstallation während des Baus von großer Bedeutung. Den Bauherren stellen sich dabei einige Fragen, vor allem wenn sich diese vorher noch nie mit Elektroinstallationen beschäftigen mussten: Wollen sie eine konventionelle Installation, oder gibt es auch noch andere Möglichkeiten? Vielen haben zudem den Traum, von unterwegs aus die wichtigsten Geräte in ihrem Haus steuern zu können. Beispielsweise die Heizung, falls sie vergessen haben, sie beim Verlassen des Hauses herunter zu regeln oder sie aufdrehen wollen, weil sie bald wieder zu Hause sind. Die häufigsten Fragen und die Antworten zur Elektroinstallation, denen sich Hausbauer gegenüber stehen, sind im Folgenden aufgelistet.
1. Was ist der Hausanschluss?
2. Welche Aufgabe hat der Zähler?
3. Warum sind Sicherungsautomaten sinnvoll?
4. Wie teuer ist die Elektroinstallation?
5. Wie genau muss die Installation beim Bau geplant werden?
6. Was ist der Potentialausgleich?
7. Was ist die konventionelle Elektroinstallation?
8. Welche anderen Möglichkeiten der Elektroinstallation gibt es noch?
9. Kann die Elektroinstallation eigenmächtig durchgeführt werden?
10. Ist es möglich, die technischen Geräte per Smartphone/PC zu steuern?
1. Was ist der Hausanschluss?
Strom kommt in den meisten Fällen direkt aus der Steckdose. Die wenigsten stellen sich die Frage, wo er allerdings davor war. Erst, wenn es an das Hausbauen geht, wird diese Frage wichtig: Nur Steckdosen in die Wände zu installieren, sorgt nicht für Strom im Haus. Es ist wichtig, eine Leitung zu einem Energieversorgungsunternehmen zu legen. Dieses Unternehmen sorgt dafür, dass das Haus an das öffentliche Stromnetz angeschlossen und so mit Energie versorgt wird. Damit dies geschieht, muss der Bauherr allerdings im Vorfeld einen Hausanschluss-Antrag abgeben, in dem die technischen Anschlussdaten des Bauvorhabens aufgeschlüsselt sind. Damit kein Fehler gemacht wird, beauftragen die meisten Bauherren ihren Elektroinstallateur mit der Ausfüllung des Antrags. Wenn dieser angenommen wird, verrichtet der Stromversorger die nötigen Arbeiten, um das Haus ans öffentliche Stromnetz anzuschließen. In den meisten Fällen geschieht dies über den Erdanschluss: Dabei wird der Hausanschluss mit der Hauptanschlussleitung verbunden und der Strom kann in die Steckdosen fließen.
2. Welche Aufgabe hat der Zähler?
Der Zählerkasten gehört mit zu den wichtigsten Dingen bei der Elektro-Installation: Da der Strom in den Leitungen immer fließt, aber nicht immer gebraucht wird, erfasst der Zähler die genauen Kilowattstunden Strom, die im Haushalt verbraucht werden. Kilowattstunde ist eine Maßeinheit, die Arbeit oder Energie misst. Sie ist das Tausendfache einer Wattstunde. Die Wattstunde ist die Energie, die ein System mit einer Leistung von einem Watt in einer Stunde aufnimmt oder abgibt. Neben dem Stromzähler benutzt auch der Heizwärmezähler diese Maßeinheit. Auch wenn dieser automatisch läuft, ist es ratsam, ihn ein paar Mal im Jahr zu kontrollieren: Wenn ein Gerät defekt ist und deswegen mehr Strom verbraucht als es sollte, fällt dies zuerst beim Stromzähler auf. So verhindert der Eigentümer, dass die Stromkosten für sein Haus in die Höhe steigen. Eine Rückerstattung wegen einem defekten Gerät gibt es nicht - verbrauchter Strom muss immer bezahlt werden.
3. Warum sind Sicherungsautomaten sinnvoll
In jedem Haus und in jeder Wohnung gibt es ihn: Den Sicherungsautomaten. Es ist meist ein unscheinbarer Kasten an einer Wand, der nie verwendet wird. Vielen ist seine Bedeutung gar nicht klar, außer dass man bei einem Stromausfall meist nur eine der Sicherungen wieder hereindrücken muss, um wieder mit Energie versorgt zu werden. Allerdings stellt sich die Frage, wie es überhaupt zu dem Stromausfall kommen konnte und damit auch, wozu die Kästen sinnvoll sind. Die Sicherung springt beispielsweise bei einer Überlastung heraus und der Stromkreis im entsprechenden Raum wird abschaltet. Dies ist wichtig, da die Spannungen, die bei einer Überlastung auftreten, für den Menschen gefährlich sind, wenn er in Kontakt damit gerät. Daher haben alle Geräte, die für den Menschen bedrohliche Leitströme vorweisen, einen Schutzleiter: Dieser verursacht bei zu hohen Strömen einen Kurzschluss, wodurch die Sicherung herausspringt und das defekte Gerät wie auch alle anderen des Stromkreises von der Energiezufuhr abschneidet. Meistens reicht es, die Sicherung wieder hineinzudrücken, ohne dass Schäden an den Geräten entstehen - auch das Gerät, das zu hohe Ströme produziert hat, kann danach wieder einwandfrei arbeiten. Zum Teil entstehen solche Kurzschlüsse aber auch einfach aus dem Grund, dass zu viele Geräte an einer Steckdose angeschlossen sind. Es ist deswegen wichtig, dass in jedem Raum genügend Steckdosen vorhanden sind.
4. Wie teuer ist die Elektroinstallation?
Wer einen Hausbau plant, sieht generell immense Kosten auf sich zukommen. Es ist wichtig, vorher genau seine Finanzen durchzuplanen und vor allem alle Kosten, die beim Hausbau entstehen können, dabei zu berücksichtigen. Auch die Elektroinstallation bedeutet Kosten: Als Richtwert können 3 - 5 Prozent der gesamten Baukosten dafür veranschlagt werden, wie von Wohnnet.at dargestellt. In Zahlen: Wenn das Haus ohne Grundstückskosten etwa 300.000 Euro kostet, fallen für die Installation zwischen 9.000 und 15.000 Euro an - mit mittlerer Ausstattung. Wer es hochwertiger haben möchte, muss mit noch mehr Kosten rechnen. Wem das zu teuer ist, kann auch genauso gut auf eine sparsamere Variante zugreifen und beispielsweise nur zwei Steckdosen nebst einem Lichtschalter und einer Leuchte pro Raum installieren, statt drei oder mehr.
5. Wie genau muss die Installation beim Bau geplant werden?
Es ist wichtig, im Vorfeld zu wissen, wie viele Räume ein Haus bekommt und was in diesen ungefähr an elektrischen Geräten stehen wird. Wenn der Keller beispielsweise aus zwei Räumen besteht, aber zum größten Teil nur als Lagerraum verwendet
wird, reicht hier oft ein Stromkreis aus, während in den bewohnten Räumen am besten pro Raum einer geplant werden sollte. Vorausschauende Planung ist ebenso wichtig: Leerrohre sind beispielsweise praktisch, falls im Nachhinein noch Leitungen verlegt werden sollen.
6. Was ist Potentialausgleich
Bei der Verlegung der Leitungen ist der Potentialausgleich wichtig: Dieser sorgt dafür, dass zwischen den leitfähigen Rohrleitungen, Gebäudeteilen und den berührbaren leitfähigen Teilen von elektrischen Einrichtungen eine Erdung stattfindet. Diese Erdung schützt den Menschen vor gefährlichen Köperströmen. Meistens wird dies mit sogenannten Potentialausgleichsschienen durchgeführt: Direkt bei der Elektroinstallation werden mit diesen Schienen die Geräte miteinander verbunden, zwischen denen elektrische Spannungsunterschieden entstehen können. Diese Schiene wird dann geerdet, sodass das Prinzip funktioniert und der Potentialausgleich stattfindet.
7. Was ist die konventionelle Elektroinstallation?
Die konventionelle Elektroinstallation funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Wird der Lichtschalter umgelegt, schließt sich der Stromkreis und die Lampe geht an. Dieses wenngleich einfache Prinzip hat einen enormen Nachteil: Bei der Elektroinstallation muss im Vorfeld ganz genau geplant werden, welcher Raum einen Lichtschalter bekommt und was dieser Lichtschalter bewirken soll - Kann mit diesem nur die Lampe im Wohnzimmer eingeschaltet werden, oder auch die auf dem Flur? Nachträgliche Änderungen dieser Installation sind aufwendig und werden deswegen nur selten durchgeführt.
8. Welche anderen Möglichkeiten der Elektroinstallation gibt es?
Neben der konventionellen Elektroinstallation gibt es noch eine weitere, die immer häufiger eingesetzt wird. Sie bietet eine Flexibilität, die viele Hausbesitzer zu schätzen wissen. Die Flexibilität entsteht durch die Anschlüsse: Jeder kann immer wieder umdefiniert werden. Dazu sorgt diese Elektroinstallation für ein intelligentes Zuhause: Wenn beispielweise ein Windsensor sowie Fenster und Türen miteinander verbunden sind, werden diese automatisch ab einer bestimmten Windstärke geschlossen. Nach diesem Prinzip ist es möglich, das ganze Haus nach den sich verändernden Umweltbedingungen automatisch zu steuern. Diese Elektroinstallation wird KNX-Busanlage genannt. Die Flexibilität kommt durch eine Trennung von Energie und Information zustande - bei der konventionellen Installation fließen beide auf den gleichen Leitungen.
9. Kann die Elektroinstallation eigenmächtig durchgeführt werden?
Grundsätzlich kann jeder Leitungen verlegen und für die richtigen Anschlüsse sorgen. Ein Fehler kann allerdings das ganze Stromnetz des Hauses zusammenbrechen lassen. Vor allem wenn die KNX-Busanlage installiert wird, ist es sinnvoll, sich an Fachleute wie hager.de zu wenden; diese stellen gerne Informationen bereit und leisten Hilfestellung. So kann sich der Hausbauer darauf verlassen, dass nach Fertigstellung des Hauses alles wie gewünscht funktioniert und er ein bezugsfertiges Haus vor sich hat.
10. Ist es möglich, die technischen Geräte per Smartphone/PC zu steuern?
Diesen Traum kennen viele: Einfach per Smartphone oder Laptop von unterwegs nachschauen, ob alles in Ordnung ist und vielleicht sogar die Heizung schon mal ein bisschen höher drehen und die Jalousien herunterlassen, da es Abend wird. Mit der KNX-Busanlage ist dies möglich: Die Steuerung der Anlage kann auf das Smartphone oder den PC übertragen werden, sodass von unterwegs alle Geräte gesteuert werden können, die mit der Anlage verbunden sind.