Gas-Hybridheizung: Solarthermie & Wärmepumpe

Techniker Handwerker Heizung
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Das Gebäudeenergiegesetz (kurz GEG), das umgangssprachlich auch unter dem Begriff Heizungsgesetz bekannt geworden ist, gilt in der überarbeiteten Fassung bereits schon seit Anfang 2024 und soll den Menschen in Deutschland nicht nur dabei helfen, beim Heizen wertvolle Energie einzusparen, sondern darüber hinaus auch vermehrt auf erneuerbare Energieträger zu setzen. Statt nur Öl und Gas zur privaten Wärmeerzeugung zu nutzen, sollen in naher Zukunft hauptsächlich Sonnenenergie (in Form von Photovoltaik und Solarthermie), Wind- und Wasserkraft, Wärmepumpen und Biomasse (beispielsweise Holzpellets oder andere nachwachsende Brennstoffe) zum Einsatz kommen.

Da sich jedoch nicht jeder dieser Lösungsansätze automatisch auch für alle Eigenheime eignet, sind viele Menschen nun verständlicherweise auf der Suche nach einer passenden Alternative – und dabei stößt man ganz automatisch auch auf die Gas-Hybridheizung. Aber worum handelt es sich dabei denn eigentlich genau? Wie funktioniert das hybride Heizsystem? Und womit sollte die Gasheizung optimalerweise kombiniert werden?

Warum Hybridsysteme eine immer wichtigere Rolle spielen

Es gibt gleich mehrere (gute) Gründe, warum reine Öl- und Gasheizungen bereits schon in naher Zukunft durch nachhaltige und umweltschonende Alternativen ersetzt werden sollen. Zum einen handelt es sich bei beiden Energieträgern um endliche Ressourcen, deren Förderung und (Weiter-)Verarbeitung mit der Zeit immer komplizierter und teurer werden. Dementsprechend ist damit zu rechnen, dass sich die Kosten für den Endverbraucher über die Zeit ebenfalls signifikant erhöhen werden. Zum anderen ist der CO2-Ausstoß bei reinen Öl- und Gasheizungen viel zu hoch, was sich verständlicherweise überaus negativ auf die Entwicklung des Klimas auswirkt. Nicht zuletzt aus diesen Gründen gilt es, eine flexible und zukunftssichere Energiealternative zu finden – und genau hier kommt die Hybridtechnologie zum Einsatz.

Gas-Hybridheizung: Welche Kombinationsmöglichkeiten gibt es derzeit?

Vorab sei gesagt, dass die meisten modernen Gasheizungen die Möglichkeit zur Umrüstung bieten, ohne dass das System komplett ausgetauscht werden muss. Kosten fallen in der Regel zwar trotzdem an, doch rechnet sich diese Investition in der Regel bereits schon nach einem relativ kurzen Zeitraum.

Ein Gasvergleich könnte hier hilfreich sein, um die Kosten verschiedener Anbieter zu evaluieren und so die wirtschaftlichste Option zu wählen. Zudem stehen gleich mehrere Optionen zur Auswahl, die mit einem Bestandssystem kombiniert werden können. Tipp: Bevor man mit dem Umbau der alten Gasheizung beginnt, empfiehlt sich vorab eine ausführliche Beratung, um so die bestmögliche und passendste Hybridkombination finden zu können. Zum aktuellen Zeitpunkt (Stand: Juli 2024) empfehlen sich vor allem die folgenden Heizalternativen, mit denen eine normale Gas-Brennwertheizung kombiniert werden kann.

Wärmepumpe, Solar Kollektoren
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Gas-Hybridheizung mit Wärmepumpe

Obwohl reine Wärmepumpen-Anlagen bekanntlich sehr viel Strom verbrauchen und vor allem in schlecht gedämmten Häusern und Wohnungen als überaus unwirtschaftlich gelten, können sie in Kombination mit einer Gasheizung durchaus sinnvoll sein. So kann die Wärmepumpe beispielsweise an moderat kalten Tagen die gesamte Wärmeversorgung in der Regel komplett alleine übernehmen, während die Gasheizung ausschließlich für die Warmwasserbereitung zuständig ist und dementsprechend deutlich weniger Gas benötigt wird. Darüber hinaus funktioniert die Kombination aus Gas und Wärmepumpe auch in Bestandshäusern mit normalen Radiator-Heizkörpern ohne Probleme. Allerdings: Sobald es signifikant kälter wird – und sich die Differenz zwischen der Quelltemperatur und der Vorlauftemperatur vergrößert – reduziert sich die Effizienz der Wärmepumpe zum Teil drastisch.

Gas und Solarthermie kombinieren

Die Kombination aus einem normalen Gas-Brennwertgerät und einer Anlage für Solarthermie gilt derzeit als besonders beliebt, nicht zuletzt da Solarthermie als überaus umweltfreundlich und effizient angesehen wird. Damit diese Symbiose aber auch an dunklen und wolkenverhangenen Winter- und Regentagen ausreichend Energie zur Wärmeerzeugung liefert, ist ein Pufferspeicher notwendig, der sowohl mit der Gasheizung als auch mit der Solaranlage verbunden ist. Sollte die Sonnenenergie nicht mehr ausreichen, um genügend Wärme zu produzieren (sowohl für Warmwasser als auch für die Heizung), schaltet sich automatisch die Gasheizung hinzu. Gut zu wissen: In einem ausreichend gedämmten Haus kann die Solarthermie mehr als 50 Prozent der benötigten Wärme bereitstellen, was die Heizkosten dementsprechend um mindestens die Hälfte senkt.

Hybridlösung aus Gas und Biomassekessel

Eine Gas-Hybridheizung funktioniert auch in Kombination mit einem sogenannten Biomassekessel. Dabei handelt es sich einfach gesagt um eine Art Ofen, in dem natürliche und erneuerbare Brennstoffe (Biomasse) wie zum Beispiel Holz, verschiedene Pflanzenreste und diverse Reststoffe (Bioabfall) verbrannt und auf diese Weise in Wärmeenergie umgewandelt werden. Besonders lohnenswert ist diese Kombination übrigens für Hausbesitzer, die über eigenes Brennholz verfügen und daher schon einen Scheitholzvergaserkessel besitzen. Die Gasheizung kommt dann nur noch selten zum Einsatz, da die Wärmeerzeugung des Biomassekessels in der Regel vollkommen ausreicht. Und da in einem Biomassekessel verschiedenste organische Stoffe verwendet werden können, haben Hausbesitzer die praktische Möglichkeit, immer auf die aktuell günstigsten Reststoffe zurückgreifen zu können.

Das Fazit

Die Kombination einer Gasheizung mit einer weiteren Energiequelle bietet zahlreiche Vorteile und wird nicht zuletzt aufgrund der Gesetzgebung bereits schon in naher Zukunft aller Voraussicht nach zum Standard in Deutschland gehören. Allerdings lässt sich nicht pauschal sagen, welche der oben genannten Hybridlösungen grundsätzlich die beste ist, da viele verschiedene und individuelle Faktoren bedacht werden müssen: Ist zum Beispiel genügend Platz für einen Biomassekessel und einen Warmwasserspeicher für die solare (Trink-)Wassererwärmung vorhanden? Eignet sich die Dachfläche für eine ausreichend große Solaranlage? Und reicht die Leistung einer einzelnen Wärmepumpe überhaupt aus, um die gesamte Wohnfläche damit in ausreichendem Maße zu heizen?

Abschließend sei noch gesagt, dass grundsätzlich auch die Möglichkeit besteht, eine dritte Energiequelle hinzuzuziehen – wie beispielsweise einen einfachen Kaminofen, der als eine Art Mini-Biomassekessel fungiert und die Wärmepumpe dementsprechend entlastet. Allerdings muss im Vorfeld geprüft werden, ob und inwiefern sich diese Dreierkombination tatsächlich realisieren lässt, ohne dafür das Haus komplett umbauen zu müssen.

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