Ganz gleich, ob man neu baut oder das bestehende Eigenheim sanieren möchte – Energieeffizienz ist in beiden Fällen das Gebot der Stunde. Aber wie saniert oder baut man eigentlich am sinnvollsten?
Das Bewusstsein für Umweltschutz auf der einen Seite und Kostenersparnis auf der anderen, nimmt bei Deutschen zu. Das zeigt auch eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Ipsos, wie im Portal „Sonnenseite“ berichtet wird.
Bei einem Neubau stellt sich zwar die Frage: Wie saniere ich am effektivsten, aber nicht die nach dem Zeitpunkt – denn der ergibt sich aus den Bauphasen. Anders ist es für Besitzer von bereits bestehenden Häusern. Sie müssen nicht nur wissen, was sie sanieren wollen, sondern auch wann.
Einer der Dreh- und Angelpunkte beim energieeffizienten Bauen und Sanieren ist die Heizung. Hier hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr das Prinzip der Luft-Wasser-Wärmepumpe durchgesetzt, mit der heute bereits ein Drittel der Neubauten ausgestattet wird. Doch bevor man sich für diese Form der Energieversorgung entscheidet, ist die umfassende Betrachtung der Kosten und Wirtschaftlichkeit gefragt.
Doch nicht nur in Neubauten, sondern auch in Bestandshäusern ist diese Form der Energieversorgung in vielen Fällen sinnvoll. Der Fachmann vor Ort kann anhand der genauen Hausdetails am besten dazu beraten.
Dämmen und heizen: die zwei Säulen der energieeffizienten Sanierung
Allerdings ist eine Heizanlage immer nur so gut wie die Gegebenheiten um sie herum. Genau deshalb ist die richtige Dämmung auch ein weiterer, wichtiger Baustein zum energieeffizienten Haus. Bei einem Neubau ist diese heute selbstverständlich. Anders sieht es allerdings aus, wenn das Traumhaus bereits ein wenig in die Jahre gekommen ist. Wer aber den Wert seiner Immobilie steigern und gleichzeitig die Energiekosten senken möchte, kommt auch hier um eine Dämmung nicht herum. Dabei entscheidet das richtige Timing: Ist ohnehin ein Fassadenanstrich fällig oder müssen Fenster ausgetauscht werden? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, auch die Fassade zu dämmen.
Was soll wie gedämmt werden
Dabei stehen dem Hausbesitzer heute eine Vielzahl an Materialien zur Verfügung. Die Palette reicht von Schafwolle über Styropor bis hin zu klassischer Mineralwolle, die bereits eine lange Karriere als effektives Dämmmaterial hinter sich hat.
Ganz gleich, ob Neubau oder Altbau: Bevor es ans Dämmen geht, ist es sinnvoll, sich über eine mögliche Nutzung des Kellers Gedanken zu machen. Wird er nur als Stauraum dienen? Dann muss der Kellerboden nicht mit gedämmt werden. Wenn er aber als Wohn- oder Arbeitsraum genutzt werden soll, kann man ihn im Rahmen der Sanierung gleich komplett dämmen.
Einige Maßnahmen sind Pflicht bei der Sanierung
Während diese Maßnahme zur Kür gehört, gibt es im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes auch Pflichten zur Dämmung. Dazu gehört die Dämmung des Dachs oder der obersten Geschossdecke ebenso wie die Fassadendämmung, wenn mehr als zehn Prozent dieser instandgesetzt werden. Wer gerade ein Haus gekauft hat, kann die Maßnahmen nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren in Auftrag geben. Übrigens: Nicht zu dämmen, ist nicht nur wenig effizient, was die Energiekosten angeht, es kann auch teuer werden: Bis zu 50.000 Euro Bußgeld kann in solchen Fällen verhängt werden.
Die Fenster im Blick behalten
Neben der Heizungsanlage und der Dämmung spielen auch die Fenster eine zentrale Rolle, wenn es um die Energieeffizienz eines Hauses geht. Vor allem bei modernen Neubauten mit großen Fenstern ist der richtige Schutz vor Hitze und Sonne elementar wichtig – denn viel Glas bringt nicht nur Energieverlust sondern auch die Gefahr des Hitzestaus mit sich.
Ob Neubau oder Altbau: Wichtig ist beim Einbau von neuen Fenstern vor allem die Verglasung. Heute verfügen die meisten Modelle bereits über eine Zweifach- oder Dreifach-Wärmeschutzverglasung, die dafür sorgt, dass die Wärme im Winter nicht entweicht und die Hitze im Sommer nicht in die Räume dringt. Wenn man ohnehin die Fenster neu einbaut oder ersetzt, ist es außerdem sinnvoll über Zusatz-Features wie Schall- oder Einbruchsschutz nachzudenken.
Kosten kalkulieren und Förderungen nutzen
Sowohl Bauherren für ein neues Einfamilienhaus als auch Besitzer einer Bestandsimmobilie fragen sich dabei nach den Kosten. Diese richten sich nach den verwendeten Materialien, dem Eigenanteil, den man selbst leisten kann und dem Umfang der Maßnahmen. Im Internet gibt es mittlerweile eine Fülle von Rechnern, mit denen man zumindest eine grobe Kalkulation vornehmen kann.
Doch nicht nur die Kosten muss man vor Beginn der Maßnahmen genau im Blick haben, sondern auch die verschiedenen Fördermöglichkeiten für eine energieeffiziente Sanierung. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten. Man kann Zuschüsse für die verschiedenen Sanierungsmaßnahmen beantragen oder einen Kredit mit günstigen Zinsen, den man zudem nicht komplett zurückzahlen muss. Ein guter Ansprechpartner zu den unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten ist die „Kreditanstalt für Wiederaufbau“, besser bekannt unter dem Namen KfW-Bank.