Die Welt verändert sich und unser Bedarf an neuen Wohnkonzepten wird immer deutlicher. Hier kommt die Nachhaltigkeit Architektur ins Spiel. Sie schafft flexible Wohnkonzepte, welche die Umwelt und die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen sowie die Bedürfnisse der Bewohner*innen berücksichtigen. Nachhaltigkeit in der Architektur bedeutet dabei, dass die Entscheidungen von Bauherr*innen nicht nur auf kurz- oder mittelfristige Bedürfnisse ausgerichtet sind. Vielmehr zielen sie auch darauf ab, Umweltbelastungen zu reduzieren und die Lebensqualität der Bewohner*innen zu erhöhen.
Was versteht man unter nachhaltigem Bauen?
Derzeit herrscht in Deutschland Wohnungsmangel. Gleichzeitig gibt es eine nicht zu verachtende Leerstandsquote. Die Ursachen für beides sind vielschichtig und unterschiedlich, aber eines wird deutlich: Wohnhäuser sind vor allem dann werthaltig, wenn sie flexibel nutzbar und energetisch sparsam sind. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der gesellschaftlichen Umbrüche gilt das auch für klassische Ein- und Zweifamilienhäuser. Nachhaltige Entwicklung lässt sich auch bei diesen Wohnformen nur durch das gleichzeitige und gleichberechtigte Umsetzen von umweltbezogenen, sozialen und wirtschaftlichen Zielen erreichen. Das bedeutet für den Hausbau: ein Bauprojekt wird vom Planungsprozess über den gesamten Nutzungszeitraum bis hin zum eventuellen Rückbau und der Recyclingfähigkeit betrachtet.
Das klassische Drei-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung lässt sich dabei wie folgt auf den Hausbau übertragen:
Bei der ökologischen Bewertung geht es um die Bauweise und die verwendeten Baumaterialien. Eine große Rolle spielt der Schutz von Ressourcen. Um die Baustoffe herzustellen und zu transportieren, sollte möglichst wenig Energie verwendet werden. Wichtig ist zudem, welche Schadstoffe sie beinhalten und ob man Baustoffe recyceln oder einfach entsorgen kann. Werden sie beispielsweise aus Pflanzen gewonnen, dann binden sie klimaschädliches CO2 und das über die gesamte Nutzungszeit des Produktes.
Bei den wirtschaftlichen Gesichtspunkten spielen folgende Fragen eine Rolle: Was kostet das Bauen und wie robust und langlebig sind die eingesetzten Materialien? Denn das wirkt sich auf die Wartungsintervalle aus – und auch das kostet Geld. Auch die Energieeffizienz eines Gebäudes trägt zu seiner Nachhaltigkeit bei. Nachhaltige Gebäude, die das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) erhalten, werden auch staatlich über die KfW gefördert.
Die soziokulturelle Komponente zielt auf das Lebensgefühl der Bewohner*innen ab und sorgt für eine hohe Funktionalität der Räumlichkeiten. Diese Ebene der Nachhaltigkeit umfasst ästhetische und gestalterische Faktoren sowie Komfort, Sicherheit und Schutz der Gesundheit. Hierzu gehören auch Aspekte der Wohngesundheit, Barrierefreiheit sowie Anpassungsfähigkeit.
Was ist Nachhaltigkeit in der Architektur?
Wer ein neues Haus baut, betrachtet erst einmal nur die aktuelle, persönliche familiäre Situation. Entsprechend war die Grundstruktur von Wohnhäusern bisher oft statisch und starr. Änderungswünschen konnte häufig nur durch aufwändige und kostspielige Um-, An- oder Rückbauten begegnet werden. Dies hatte nicht nur negative Effekte auf die Gestalt der Architektur. Es führte dazu, dass viele Menschen heute in zu großen, nicht auf ihre aktuellen Bedürfnisse abgestimmten Wohnungen oder Häusern leben.
Allerdings bewirken der Trend zur Individualisierung und die Pluralisierung der Lebensstile durchaus auch eine verstärkte Entwicklung veränderbarer Wohnkonzepte, welche die wechselnden Ansprüche von Singles, Familien und Senioren durch relativ einfache Umbaumaßnahmen befriedigen können. Denn die Zukunft muss im Fokus stehen. Vor allem dann, wenn wir nachfolgenden Generationen nicht nur ein hochwertiges Zuhause mit niedrigen Unterhaltskosten, sondern auch eine Umwelt im Gleichgewicht hinterlassen möchten. In diesem Zusammenhang hat sich der Begriff von Nachhaltigkeit Architektur etabliert.
Nachhaltige Architektur der Zukunft zielt darauf ab, neue Lebensräume zu schaffen. Diese neuen Wohnformen passen sich leicht an veränderte Lebensstile an und sparen gleichzeitig Energie und Ressourcen. Die so gebauten Wohnräume stellen die nötige Lebensqualität bereit und erfüllen hohe Ansprüche an die Ästhetik. Im Kern geht es darum, Gebäude mit einer altersgerechten und flexiblen Konstruktion zu entwerfen. Dazu gehören flexible Grundrisse, Raumteiler und andere Merkmale, die den ändernden Bedürfnissen Rechnung tragen. Nachhaltigkeit Architektur ermöglicht es den Menschen, ihren Wohnraum effizienter zu nutzen. Gleichzeitig reduziert sich die Menge der für den Bau des Hauses verwendeten Ressourcen.
Wann ist ein Gebäude nachhaltig?
Ein Gebäude muss heutzutage räumlich, technisch, energetisch und vor allem im Gebrauch auf Veränderungen reagieren können. Die Bewohner sind Ausgangspunkt der Überlegungen bei der Entwicklung einer nachhaltigen und individuellen Architektur.
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) bewertet Gebäude anhand bestimmter Kriterien hinsichtlich ihrer gesamtheitlichen Nachhaltigkeit. Hier unterscheidet man im Wesentlichen zwischen den Bereichen Haus, Standort sowie den Prozessen der Planung, Errichtung und des Betreibens. Zudem muss das Haus bestimmte ökologische, ökonomische, funktionelle, technische und den Prozess betreffende Qualitäten erfüllen, um nachhaltig zu sein. Folgende Faktoren sind entscheidend für nachhaltige Architektur:
- Effekte auf die Umwelt
- Ressourcenverbrauch des Gebäudes (Fläche, Baustoffe, Energie, Wasser)
- Abfallaufkommen
- Lebenszykluskosten
- Werthaltigkeit
- Funktionalität und räumliche Qualität
- Gesundheit und Behaglichkeit
- Anpassungsfähigkeit
- bautechnische Qualität
- Qualität der Planung
- Qualität der Bauausführung
- Standortanbindung
- Standort als Ressource
- ästhetische Qualität
Dabei ist die Wirkung der Baustoffe im übergeordneten Kontext ausschlaggebend für deren Einsatz. Bei einer Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden nach DGNB werden über die Hälfte aller Kriterien auf gewisse Weise direkt durch den Baustoff beeinflusst. Nachhaltige Baustoffe gelten überdies nur dann als nachhaltig, wenn auch der Einsatz den Kriterien der Nachhaltigkeit nach DGNB standhält. Entscheidend für den Begriff der Nachhaltigkeit ist also das Materialkonzept und nicht nur der Baustoff an sich.
Was sind mögliche Beispiele für Nachhaltigkeit?
Natürliche Materialien und energieeffiziente Technik
Natürliche Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen enthalten weniger Graue Energie und speichern ebenfalls den Klimakiller CO2: das gilt zum Beispiel für Bodenbeläge aus Holz oder Kork und Wandbeläge aus Papier. Nachhaltigkeit bei der Haustechnik bedeutet mithilfe von erneuerbarer Energie durch Photovoltaik Strom zu generieren. Der Einsatz von Wärmepumpen für Heizung und Warmwasser sowie Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sorgt für frische Luft und minimiert Wärmeverluste. Langlebige, energiesparende LED-Leuchten verbrauchen wenig Strom und Ressourcen. Smart Home Technik ermöglicht eine strom- und heizenergiesparende Steuerung.
Beispiel universelles Design: Heute schon an morgen denken
Für eine lange Gebrauchsfähigkeit solltest du Änderungen in deinen Nutzungsbedürfnissen mit einkalkulieren. Das Konzept des „Universal Design“ trägt dem Rechnung. Es besagt, dass Produkte und Umgebungen in möglichst allen Lebenslagen nutzbar sind. In Badezimmern findet das mehr und mehr Berücksichtigung. Die bodengleiche Dusche ist nicht nur schick, du kannst sie auch mit einer Mobilitätseinschränkung problemlos betreten.
Höhenverstellbare WC-Sitze und Waschbecken erleichtern ebenfalls den Alltag von Älteren und kleinen Kindern. Auch bei der Wahl deiner Innentüren kannst du vorsorgen. Verbaue möglichst keine Standardtüren mit 75-85 cm Breite. Besser sind mindestens 90 Zentimeter, die dir auch mit einem Rollator keine schwierigen Manöver abfordern. Für eine rollstuhlgerechte Gestaltung empfiehlt sich eine Türbreite von mindestens 985 Millimetern.
Nachhaltigkeit Architektur: Warum ist flexible Planung dafür so wichtig?
Im Allgemeinen denken Bauherren bei der Planung an viele Dinge, seltener jedoch an zusätzliche Flexibilität. Oft gehört es daher zu den Aufgaben des Hausherstellers, diesen Aspekt der zukünftigen Anpassungsfähigkeit innerhalb eines Gebäudes anzusprechen. Denn die Nutzungszyklen von Gebäuden werden immer kürzer und bedürfen schnelleren Anpassungen an die Marktanforderungen. Zudem müssen sich Entwurf und Planung eines Hauses an wechselnde Lebensumstände und wechselnden Bewohnern orientieren.
Entsprechend stellt eine flexible Planung die Basis für ein zukunftsorientiertes Leben dar. Sie richtet sich an Menschen, die später nicht in einem zu großen Haus mit vielen ungenutzten Zimmern leben und stattdessen das Potenzial ihrer Immobilie voll ausnutzen möchten. Denn nicht nur Familienkonstellationen, sondern auch die allgemeinen Anforderungen an das Wohn- und Arbeitsumfeld unterliegen generell einem ständigen Wandel. Daher sind durchdachte Konzepte mit perfekt erschlossener Teilbarkeit und Begehbarkeit eine Grundvoraussetzung für Zukunftsfähigkeit.
Kindgerechte und barrierefreie Planung sind dabei zum Beispiel wichtige Punkte. Eine solche flexible Planung hat in erster Linie Effekte auf die Lebensqualität. Sie beeinflusst aber auch die Gestaltungsqualität der Gebäude positiv.
Warum ist eine kompakte Bauweise vorteilhaft?
Klare Strukturen und die Besinnung aufs Wesentliche prägten schon in der Vergangenheit den Bau von Wohnhäusern, wie zum Beispiel beim Konzept der Ur-Hütte (siehe rechtes Bild) . Gleiches gilt für das Gartenhaus von Goethe (siehe Bild links). Bei der kompakten, aber dennoch großzügigen Bauweise werden die Räume auch auf kleiner Fläche optimal genutzt. Ebenso spielen Gestaltung und Komfort eine wichtige Rolle. Aber auch der Aspekt der Nachhaltigkeit kommt dabei zum Tragen. Denn indem man das Wesentliche priorisiert und auf kleiner Fläche baut, spart man Material und reduziert Kosten. So schafft man Wohnkonzepte, die langfristig die Bedürfnisse der Bewohner*innen in allen Lebensphasen erfüllen.
Es sind aber nicht nur die eingesparten Materialien, die für verringerte Kosten sorgen. Ein kleines Haus bietet auch eine geringere Anzahl an Quadratmetern, die weniger zum Erwerb unnötiger Konsumgüter anregen und so zusätzliche Emissionen einsparen.
Wer klein baut, braucht zudem weniger Grundfläche. In manchen Fällen reicht schon eine Baulücke. Dabei profitiert man idealerweise von der vorhandenen Infrastruktur. Und nicht nur das: Eine kompakte Bauweise unterstützt die Nachverdichtung in bestehenden Baugebieten und sorgt für weniger Flächenversiegelung.
Wie sehen flexible Nutzungskonzepte in der Praxis aus?
Flexibilität als Gesichtspunkt von Nachhaltigkeit wird mittlerweile von vornherein bei vielen Bauaufgaben gefordert. In den meisten Projekten spielt es deswegen auch eine wichtige Rolle. So auch bei den drei Haustypen der exklusiven JL-Konzept-Serie von GUSSEK HAUS. Der Haushersteller entwickelte sie gemeinsam mit dem Architekten Jan Lindschulte. Schon in der ersten Planungsphase wird beim JL Architektenhaus Wert auf das Erarbeiten komfortabler Grundrisslösungen für jeden Lebensabschnitt gelegt. Bauherr*innen sollen das übliche Raumprogramm hinterfragen und genau überlegen, welche Räume sie wirklich brauchen. Die Basis bieten unterschiedliche Grundriss Varianten für alle drei Haustypen.
Mit ihren offenen Laufwegen (siehe Grafiken) und der cleveren Planung ermöglichen alle Haustypen flexibles Wohnen in einem Architektenhaus zum moderaten Preis. Charakteristisch sind ausgedehnte Wohnbereiche und der Verzicht auf unnötige Räume wie Ankleidezimmer und Kinderbad. Auch das Familienbad verfügt nicht über unnötig viele Quadratmeter. Verkehrsflächen, wie Flure und Treppenaufgänge werden auf das Nötigste reduziert.
Die Grafiken zeigen jeweils das Prinzip und der Bewegung innerhalb der jeweiligen Haustypen:
Dabei folgt das Wohnkonzept bei allen Haustypen dem Prinzip „unten Wohnen und oben Schlafen". In der unteren Ebene finden sich die Familienmitglieder zusammen: Die offene Wohnküche mit Essbereich stellt den zentralen Treffpunkt für die Familie dar. Sie dient als primärer Aufenthaltsraum mit Mehrfachnutzungscharakter zum Zusammenkommen, Verweilen, Kochen, Feiern und Spielen mit den Kleinen. Die obere Etage stellt einen Rückzugsort dar und verfügt über eher kleinere Zimmer für Kinder und Eltern. Diese Art des Wohnens erfüllt die Bedürfnisse vieler Familien, welche die kleinen Kinder gerne stets ums sich haben. Sobald sie dem Kindesalter entwachsen sind, können sich die Teenager bei Bedarf nach oben in ihre Zimmer zurückziehen. In der Regel benötigen sie dort ohnehin nicht viel Platz.
Weitere Lösungsmöglichkeiten für mehr Flexibilität sind zudem optionale Schiebetüren, integrierte Nischen und Stauflächen unter der Treppe.
Die JL-Konzept-Serie beweist, wie sich Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und zukunftsträchtige Architektur vereinbaren lassen und dabei von den bauphysikalischen Vorteilen der Fertigbauweise profitieren. Getreu dem Drei-Säulen-Modell von Nachhaltigkeit, liegt der Fokus dabei auf einem durchdachten, ganzheitlichen Ansatz und beschränkt sich nicht auf die ökologische Bewertung. Für eine langfristige Flexibilität werden Umnutzungsmöglichkeiten mitgedacht. Sie sorgen dafür, dass die Ausgestaltung der Grundrisse klare Strukturen aufweist. Diese können sich problemlos an die wandelnden Bedürfnisse und die jeweiligen Lebensphasen der Bewohner*innen anpassen lassen.
Beispiele & Merkmale nachhaltiger Architektur
Nachhaltigkeit in der Architektur besteht vor allem dann, wenn sich alternative Nutzungsformen ohne große bauliche Veränderungen realisieren lassen. Hierfür stellen wir eine ganze Reihe an Beispielen vor, die sich teilweise auch in den Häusern der JL-Konzept-Serie wiederfinden.
Nachhaltigkeit Architektur – Beispiel 1: Möbel
Einerseits empfiehlt sich der Einsatz beweglicher Möblierung, sprich leicht bewegliche oder sogar rollbare Möbel, in Kombination mit verstellbarer Beleuchtung. Andererseits denkbar ist ein raumbildender Ausbau, d.h. gut durchdachte, individuell angefertigte Einbaumöbel, Wandverkleidungen und Trockenbau.
Nachhaltigkeit Architektur – Beispiel 2: Schiebetüren
In den zentralen Aufenthaltsräumen lässt sich die Nutzung durch das Einziehen von Schiebetüren anpassen. Sie verkleinern zum Beispiel den zentralen Raum zu Gunsten der Individualräume oder umgekehrt. Die Gebäudestruktur lebt durch die unterschiedliche Verschiebung dieser Schiebewände/Türen.
Nachhaltigkeit Architektur – Beispiel 3: Tageslicht
Wer viel Tageslicht ins Haus holt, spart Geld für künstliche Beleuchtung und holt kostenlose Sonnenwärme herein. Dies dient nicht nur zur Versorgung mit Helligkeit und zur Außenbeziehung, sondern auch zur anteiligen Deckung des Nutzwärmebedarfs. Indem du die Räume offen und hell gestaltest und große Fensterflächen – insbesondere Richtung Südseite – integrieren lässt, kannst du das natürliche Licht ausnutzen. Noch heller und großzügiger wirken die Wohnräume, wenn du Sichtachsen oder geschossübergreifende Öffnungen geschickt in die Planung miteinbeziehst.
Nachhaltigkeit Architektur – Beispiel 4: Zwei Wohnungen
Bei der Planung sollten Bauherr*innen möglichst die Verkleinerung der Familie berücksichtigen. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, können sie zum Beispiel ein Geschoss zu einer zweiten Wohnung umbauen. Das bietet sich vor allem bei Hanglage an, denn in dem Fall können beide Etagen von unterschiedlichen Ebenen betreten werden. Versorgungseinheiten (Küche und Sanitär) muss es dafür aber in allen Etagen geben.
Nachhaltigkeit Architektur – Beispiel 5: Nutzraum als Wohnraum
Bei vorausschauender Planung kannst du Wohnräume später in Nutzräume umwandeln und umgekehrt. Sogar die Garage kann so bei Bedarf als bewohnbares Zimmer dienen. Oder man funktioniert den bestehenden Geräte- oder Abstellraum in ein Büro um.
Nachhaltigkeit Architektur – Beispiel 6: Altersgerechtes Bauen
Für eine besonders lange Nutzungsdauer müssen schon bei der Planung seniorengerechte Elemente miteinkalkuliert werden. Dazu gehören beispielsweise ein gerader Treppenlauf und Sanitäranlagen sowie Schlafmöglichkeiten im Erdgeschoss. Hinzu kommt, dass die Bewegungsflächen barrierefrei sein müssen.
Nachhaltigkeit Architektur – Beispiel 7: Materialien
Natürlich spiegelt sich die Nachhaltigkeit auch in der Materialauswahl wider. Das bedeutet, dass möglichst einfache und natürliche Materialien zum Einsatz kommen. Die Materialien sollten eine bestimmte Wertigkeit besitzen und altern können. Mit Blick auf die Recyclingfähigkeit sollte man auf Klebeverbindungen verzichten.
Fazit Nachhaltigkeit Architektur
Jede Lebensphase bringt in der Regel unterschiedliche Wohnwünsche mit sich. Die Anforderungen an die eigenen vier Wände verändern sich mit der Familienstruktur, der beruflichen Situation oder dem Alter. Die steigende Anzahl von Singlehaushalten und Alleinerziehenden, der Zusammenschluss von Patchworkfamilien, die heutigen Arbeitswelten, die zunehmende Individualisierung oder die gewachsenen Ansprüche der so genannten jungen Alten: all das zeigt die Vielfältigkeit der möglichen Lebensmodelle. Als wenig zeitgemäß erweisen sich Konzepte, welche nur für einige Jahre praktikabel sind und sich dann nur mit viel Aufwand variieren lassen. Denn die allermeisten Menschen können heute nicht mehr langfristig planen und davon ausgehen, ein ganzes Leben an einem Ort zu verbringen.
Bei Nachhaltigkeit Architektur geht es nicht nur um Umweltschutz, sondern um die Schaffung von Strukturen, die sich für verschiedene Lebensphasen und Bedürfnisse eignen. Erreichen lässt sich dies mit modernen und flexiblen Wohnkonzepten. Hinsichtlich Grundrissorganisation und Wahl der Konstruktion, der Materialien oder des Ortes hast du so die Option, auf individuelle Veränderungen schnell und einfach zu reagieren. Entsprechend verlangt Nachhaltigkeit Architektur vorausschauendes Denken: Das lässt sich zum Beispiel mit einem raffiniert geschnittenen, flexiblen Einfamilienhaus-Grundriss erreichen, der unterschiedlich konfigurierbare, barrierefreie Wohneinheiten erreicht. Damit begegnet man nicht nur kurzfristigen Änderungen, sondern auch der Frage nach dem Wohnen im Alter.