Viele Bauherren denken zunächst an die Überdachung ihrer Terrasse. Doch belassen Sie es nicht nur beim Naheliegensten. Das technische Potential an faszinierenden Lösungen ist selbst bei nachträglichen Anbauten viel, viel größer: Es reicht über das gläserne Wohnzimmer bis zum zweistöckigen Hausteil.
Im Verlauf einer sorgfältigen Planung kristallisiert sich heraus, welcher Lichtraum für Sie und Ihr Haus der richtige ist. Da ein Wintergarten genehmigungspflichtig ist, sollten Sie sich zeitig beim örtlichen Baurechtsamt nach Bebauungsplänen und anderen Vorschriften erkundigen: Ist ein Glasanbau möglich und wenn ja, an welcher Stelle Ihres Hauses, welche Größe und welche Bauform sind erlaubt, welche Grenzabstände zum Nachbarn sind einzuhalten? Später muss nämlich bei der örtlichen Baubehörde ein Baugesuch eingereicht werden, welches ein spezialisierter Architekt oder die Wintergartenfirma fachkundig erstellen sollte. Sind diese formalen Eckpunkte abgesteckt, können Sie Ihre Wünsche realistischer ausarbeiten.
In erster Linie sollte sich der Anbau den baulichen Gegebenheiten anpassen. Doch neben dem Standort ist auch die Art der Nutzung und damit die Größe von Interesse. Am beliebtesten ist das Sonnenzimmer nach Süden, denn hier können die Bewohner die längste Zeit des Jahres vom Sonnenschein profitieren. Auch an der Westseite ist eine intensive Wärmewirkung zu erwarten. Hier ist nachmittags die Luft bereits stark erwärmt, die schrägen Sonnenstrahlen verstärken den Wärmeeffekt. Der richtige Ort also für warme Abendstunden mit Sonnenuntergang! Nach Osten werden sich Frühaufsteher orientieren, auch Pflanzen sind hier gut aufgehoben. Im Norden kommt dem Wintergarten die größte Bedeutung als Klimapuffer zu. Doch daneben hat er auch hier seinen ästhetischen Reiz: Einem Treppenhaus verleiht er Transparenz und Großzügigkeit, für Arbeitsräume ist das diffuse Licht günstiger als die direkte Sonnenbestrahlung.
Für eine spannungsvolle Lösung ist im Übrigen nicht immer ein großes Grundstück Voraussetzung: Eine Sitzecke mit schöner Bepflanzung passt schon auf zehn bis fünfzehn Quadratmeter. Ein über zwei Geschosse reichender Glasanbau kann auf beiden Etagen genutzt werden. Mit Innenbalkon und innenliegendem Treppenaufgang ergeben sich vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Doch auch die Verglasung eines Balkons oder einer Veranda bringt durchaus Vorteile: An belebten Straßen zum Beispiel wird zusätzlicher, lärmgeschützter Wohnraum geschaffen.
Meist möchten die Besitzer eines Wintergartens diesen nicht nur an sonnigen Tagen oder im Sommer nutzen. Der gläserne Lichtraum bietet so viel Abwechslung, dass er das ganze Jahr über zu Diensten stehen soll. In diesem Fall ist eine zusätzliche Beheizung unerlässlich. Als Heizungsart bieten sich Radiatoren, eine Fußleisten- oder eine Fußbodenheizung an. Diese Systeme lassen sich auch nachträglich an den Heizkreislauf anschließen und elektronisch regeln.
Verlassen Sie sich bei der Auswahl nun nicht nur auf Kataloge! Zeigt eine Wintergartenfirma ihre Produkte in einer Ausstellung, so sehen Sie sich dort unbedingt um. Sie erfühlen nicht nur die Atmosphäre viel besser, auch die Technik und Verarbeitung können Sie genauer in Augenschein nehmen. Kann der Wintergartenbauer diesen Service nicht bieten, sollten Sie nach gebauten Referenzobjekten fragen. Nach solch einer Besichtigung können Sie besser beurteilen, ob der Handwerker die nötige Erfahrung beim Bau dieser phantastischen und dabei hoch komplizierten Glasräume hat.