Dass auch bei einem Einfamilienhaus große Glasflächen eine außergewöhnlich beeindruckende architektonische Wirkung erzeugen können, beweist dieser Neubau. Das Ergebnis überzeugt durch eine konsequente Verbindung von Funktion und Ästhetik. Und für die Baufamilie ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, Glasarchitektur zumindest im kleineren Rahmen eines Wohnhauses überzeugend umzusetzen.
Die moderne, zur Gartenseite hin kubische Bauform des am Hang in Richtung Südosten liegenden Gebäudes bietet den passenden Hintergrund für die gläserne Einheit. Die Fassade ist komplett symmetrisch aufgebaut, wobei das obere Geschoss nach hinten zurückweicht und so Terrassenflächen freigibt. Nur die frei angeordnete Hochterrasse bricht aus dem Symmetriegedanken aus und sorgt für eine gewisse Linkslastigkeit, die jedoch der Gesamtansicht keinen Abbruch tut.
Aus der Mitte des Gebäudekörpers schiebt sich dann der Glasturm durchgehend über alle drei Etagen prägnant dazwischen und nach oben. Wenn er abends erleuchtet ist, wirkt er fast wie eine Skulptur. Blickt man in das Innere, erkennt man eine ebenso skulpturale Wendeltreppe aus Edelstahl, die in zwei sanften Windungen nach oben führt.
Individuell durch modularen Aufbau
Solch eine außergewöhnliche Glasarchitektur verlangt dann aber auch nach außergewöhnlichen Fenstern. Hier kam ein flexibles und hochwertiges sogenanntes „Fensterwandsystem“ zum Einsatz. Kern der tragenden Glaswand in Pfosten-Riegel-Bauweise ist eine Stahlkonstruktion, die mit Kunststoffprofilen ummantelt wird. Außen und innen sind diese mit pulverbeschichteten Aluminiumprofilen verkleidet. Durch diesen speziellen Aufbau erreicht das System sehr gute Wärmedämmwerte (Uf=1,0 W/m²K ).
Wahlweise lassen sich Zweifach- oder Dreifach-Isoliergläser einsetzen. Die extrem schmalen Ansichtsbreiten der senkrechten und waagerechten Profile von nur 50 Millimeter verleihen dem Glasvorbau zudem ein sehr elegantes, leichtes Design und sorgen für großzügigen Lichteinfall.
Auch beim Thema Aus- und Durchblick sind mit dem System keine Grenzen gesetzt, da ein modularer Aufbau bei der Planung und Umsetzung maximale Gestaltungsfreiheit bietet. Während dieser Treppenhausturm ausschließlich mit Festverglasungen umgesetzt wurde, können auf Wunsch aber auch Fenster- und Schiebetür- bzw. Hebeschiebetürvarianten integriert werden.
Vielfältig in Form und Oberflächen
So variabel wie die Form lassen sich auch die Oberflächen wählen. Die Aluminiumblenden können in allen RAL-Farben, mit Metallic-Effekten und ganz verschieden strukturierten Oberflächen geliefert werden. Gleichzeitig sind fast alle Kunststoff-Aluminium-Fenster (KAB) des Herstellers mit dem Glaswandsystem kombinierbar – die jeweiligen Aluminiumblenden lassen sich problemlos aufeinander abstimmen.
In diesem Fall entschied sich der Bauherr bei den Fassadenfenstern für eine rahmenlose Flügelvariante, die mit der gleichen Oberfläche wie beim Glasturm ausgestattet wurde. Die anthrazitfarbene Rahmung der Verglasung bildet einen schönen Kontrast zu der reinweißen Fassade und fügt sich nahtlos in den modernen Architekturstil ein. Auch die KAB-Fenster bestechen übrigens durch eine exzellente Wärmedämmung von bis zu Uw= 0,75 W/m2K. So sind die aktuellen Energiestandards mühelos erreichbar.
Während sich die Südostseite des Einfamilienhauses durch das gläserne Treppenhaus und durch zahlreiche bodentiefe Fenster nach außen hin öffnet, zeigt sich die Eingangsseite eher geschlossen. Ein schnörkelloses Pultdach sowie zwei getrennte Hauszugänge dominieren hier das Bild. Die Haustüren stammen wie alle Fenster- und Türelemente vom selben Hersteller. Das minimale Design mit flügelüberdeckendem Türblatt komplettiert die moderne reduzierte Ästhetik des Wohnhauses zu einem harmonischen Ganzen.