Die Hausfassade: Mehr als eine schöne Hülle

Hausfassade Trespa
Hausfassade Trespa

Die Fassade ist das Gesicht des Hauses. Neben rein optischen Aspekten übernimmt sie aber auch eine wichtige Rolle bei der Energieeffizienz des Gebäudes. Erfahre hier, welche Fassaden es gibt und warum das Dämmen so wichtig ist. Sie ist die Visitenkarte eines Hauses: Die Hausfassade sagt bei neuen oder frisch sanierten Gebäuden viel über seine Bewohner aus. Wer lieber auf eine Hülle aus Metall setzt, transportiert ein anderes Bild von sich als jemand, der eine begrünte Hausfassade bevorzugt. Doch neben reinen Repräsentationsaufgaben hat die Hausfassade vor allem die Pflicht, wie eine Außenhaut das Gebäudeinnere vor Witterungseinflüssen wie Sonne, Regen, Wind oder Frost zu schützen.

Was gehört alles zur Hausfassade?

Zur Hausfassade zählen alle, von außen sichtbaren Teile der Außenwände eines Gebäudes, also neben der Verkleidung der Wandflächen auch Türen, Tore und Fenster. Alles zusammen prägt den Charakter oder wie schon gesagt, das Gesicht – lateinisch facies - eines Gebäudes. Im Zusammenspiel zwischen Material, Farbe und Form entsteht ein individueller Architekturstil.

Doch die Hausfassade prägt nicht nur optisch das Erscheinungsbild eines Hauses. Sie beeinflusst auch die Energieeffizienz und die Behaglichkeit im Haus. Je nach Wahl des Materials fällt der ökologische Fußabdruck kleiner oder größer aus. Handelt es sich bei den verwendeten Materialien um nachwachsende Rohstoffe? Erfolgt die Herstellung möglichst energieeffizient? Lässt sich das Produkt später recyceln? Werfen wir daher zunächst einen Blick auf die verschiedenen Materialien, die Bauherren oder Sanierer verwenden können.

Was gibt es für Hausfassaden?

Es gibt eine Vielzahl von Materialien, die für die Fassadengestaltung verwendet werden können. Außerdem unterscheidet man Hausfassaden nach ihrer Gestaltung sowie ihrer Konstruktionsart. Jede Fassadenart hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, und einige sind nachhaltiger als andere.

Hausfassade Fertighaus Weiss Seyfried-Daemmerung

Die Lochfassade ist eine in Wand mit einzelnen, klar abgegrenzten Fenster- und Türöffnungen.

Foto: Fertighaus Weiss

Eine Lamellen-Fassade wird vor allem durch waagerechte oder senkrechte Lamellen geprägt.

Foto: Solarlux GmbH

Hausfassade Solarlux Lamellen
Hausfassade HUF Haus Art Sonder

Die Pfosten-Riegelfassade ist in der Regel eine Glasfassade mit sichtbaren vertikalen Pfosten und horizontalen Riegeln.

Foto: HUF HAUS GmbH & Co. KG

Hinterlüftete Vorhangfassaden (VHF) sind die gängigste Konstruktion der Verkleidungen. Sie sorgen mit oben und unten offenem, mindestens 20 Millimeter breitem Luftraum zwischen Außenwand bzw. Dämmung und dem äußersten Fassadenmaterial dafür, dass die Luft hinter der Fassade zirkulieren kann. So können Kondenswasser und andere eventuell eingedrungene Feuchtigkeit abtrocknen, ohne die Dämmung zu beeinträchtigen und Schäden zu vermeiden.

Das Fassadenmaterial wird auf einer Unterkonstruktion aus Holz, Aluminium oder Stahl angebracht, Wärmedämmung und Witterungsschutz somit voneinander getrennt. So entstehen zwar höhere Kosten, die VHF bietet jedoch einen großen gestalterischen Spielraum und erlaubt auch viele Materialkombinationen.

Foto: PREFA GmbH

Hausfassade Grafik Prefa Fassade hinterlüftet
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Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) werden direkt auf die Außenwand aufgebracht und bestehen aus aufeinander abgestimmten Kompontenten die die Dämmung der Außenwand sowie die Hausfassade zum Schutz vor Witterungseinflüssen übernimmt.  In der Regel haben WDVS eine Putzfassade, es gibt sie aber auch zum Beispiel mit Fassadenmaterialien wie Naturstein- oder Klinkerriemchen.

Foto: Sto SE & Co. KGaA

Holzfassade

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der sowohl für seine natürliche Schönheit als auch für seine Nachhaltigkeit geschätzt wird. Ob als Schindeln, vertikaler oder waagerechter Lattung, Holzpanelle oder in Blockbohlenweise: Holz ist ein Klassiker – auch weil Holzfassaden langlebig sind und bei richtiger Pflege und Behandlung viele Jahre halten können. Kiefer, Tanne, Eiche, Lärche und Douglasie werden am häufigsten verwendet. Lärche und Douglasie gelten als besonders witterungsbeständig.

Allerdings erfordert die Verwendung von Holz als Fassadenmaterial eine sorgfältige Wartung, um Feuchtigkeitsschäden und den Verfall auch durch Sonneneinstrahlung zu verhindern. Zum Schutz vor Feuchtigkeit bedarf es einer funktionierenden Hinterlüftung, weite Dachüberstände bieten Schutz vor Regen und Sonne. Lässt man das Holz unbehandelt, entwickelt sich im Laufe der Zeit die typische Vergrauung, die aber nicht mit einem Qualitätsverlust einhergeht. Abhilfe bietet eine halbtransparente Lasur, bei der die Holzmaserung sichtbar bleibt, oder ein farbiger Schutzanstrich. Dies kann den Aufwand und die Kosten für die Instandhaltung erhöhen. Abzüge in Sachen Nachhaltigkeit gibt es auch, wenn das Holz nicht aus nachhaltig bewirtschafteten Quellen stammt.

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Eine Holzfassade passt sich jedem Baustil an, bietet architektonisch herausstechende Gestaltungsmöglichkeiten und ist dabei auch noch ein echter Klimaschützer. Bäume speichern CO2, binden dieses und geben es nicht mehr in die Atmosphäre zurück. Foto: Schwörer Haus KG

Putzfassade

Ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und die vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten machen Putzfassaden beliebt: Ob strukturiert oder glatt, Rau- oder Feinputz, farbig oder weiß – hier sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Putze unterscheiden sich nach der Art ihrer Bindemittel: Es gibt mineralische Putze auf der Basis von Bindemitteln wie Gips, Kalk oder Zement sowie sogenannte Kunstharzputze auf Basis organischer Bindemittel. Sie werden entweder direkt auf den Untergrund, etwa Mauerwerk, aufgebracht oder auf eine Dämmplatte, dann spricht man von einem Wärmedämmverbundsystem.

Damit die Putzfassade dauerhaft schön und rissfrei bleibt, muss sie zur Konstruktion des Hauses passen. Gut ausgeführte Putzfassaden benötigen rund alle 10 bis 15 Jahre einen neuen Anstrich. Spezialputze mit schmutzabweisenden Eigenschaften bleiben länger schön. Die chemischen Zusätze in diesen Putzen können allerdings schädlich für die Umwelt sein, weil sie vom Regen ausgewaschen und so ins Grundwasser gelangen können. Mancherorts sind sie daher verboten.

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Putz ist vielseitig. Je nach Anwendung ergeben sich unterschiedliche Strukturen an der Wand. Foto: Gussek-Haus Franz Gussek GmbH & Co. KG

Natur- und Kunststein

Naturstein ist ein Fassaden-Klassiker und als besonders edel und repräsentativ wahrgenommen. Der Grund ist einfach: Er ist teuer und somit konnten sich früher nur Wohlhabende diesen Luxus leisten. Auch heute muss man für Natursteinfassaden tiefer in die Tasche greifen.

Natursteinfassaden in der Regel als Vorhangfassade ausgeführt. Dafür werden relativ dünne Steinplatten auf einer Unterkonstruktion aus Holz oder Metall vor der tragenden Außenwand befestigt. Kosten und auch Beständigkeit hängen sehr stark von der gewählten Steinsorte ab. Als witterungs- und frostbeständig gelten Natursteine wie Schiefer, Kalk- und Sandsteine. Alternativ können auch Kunststeine wie Klinker, Kalksandstein oder Formsteine aus Beton für die Fassadengestaltung gewählt werden.

Natur wie auch Kunststeine können jedoch Nachhaltigkeitsprobleme haben. Die Gewinnung bzw. Herstellung und Verarbeitung kann erhebliche Mengen an Energie verbrauchen und zur Erosion sowie anderen Umweltschäden führen.

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Foto: Uwe Schoellkopf/Rathscheck Schiefer

Fassadenplatten

Die Vielfältigkeit pflegeleichter und robuster Fassadenplatten steckt zum einen im Material: Metalle wie Aluminium, Zink, Stahl oder Kupfer, Platten aus Schiefer oder Faserzementplatten, HPL (High Pressure Laminate) sowie Kunststoffe und darüber hinaus auch Glas kommen für eine Hausverkleidung infrage. Zum anderen manifestiert sie sich in unzähligen Formaten: Von der großformatigen Platten bis hin zu kleinen Schindeln. Zudem erweitern auch Oberflächenstrukturen in Form von Prägungen, Stanzungen oder Reliefs und Farben das Spektrum. Angebracht werden sie auf einer Unterkonstruktion und als vorgehängte, hinterlüftete Fassade (VHF) ausgeführt. Für das Aussehen mit entscheidend ist die Deckungsart: Ob die Platten überlappend oder mit offenen oder abgedichteten Fugen verlegt werden, beeinflusst das Erscheinungsbild.

Die meisten Fassadenplatten sind ausgesprochen robust und langlebig. Preislich variieren sie sehr stark – je nach Material. Fassadenplatten können allerdings erhebliche Mengen an Energie bei ihrer Herstellung verbrauchen. Der Pflegeaufwand richtet sich auch dem gewählten Oberflächenmaterial.

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Während Naturhölzer ohne Pflege schon nach kurzer Zeit unansehnlich werden, bleibt eine Fassadenverkleidung mit Platten in Holzoptik dauerhaft schön und attraktiv. Foto: Bittermann & Weiss Holzhaus

Was sind nachhaltige Alternativen?

Es gibt auch eine Reihe von nachhaltigeren Alternativen, um die Fassade zu gestalten. Dazu gehören recycelte Materialien, grüne Außenhüllen und Hausfassaden mit integrierten Solarmodulen. Begrünte Fassaden setzen architektonische Akzente reduzieren Lärm, binden Schadstoffe und schützen im Sommer vor intensiver Sonneneinstrahlung, was somit einen kühlende Effekt hat. Zudem können sie mit immergrünen Pflanzen auch im Winter eine dämmende Wirkung haben. Außerdem trägt die Grünfläche als zusätzlicher Lebensraum für Pflanzen und Tiere zur Erhaltung der Artenvielfalt bei.

Beides, der Schutz vor Hitze und vor Kälte, wirkt sich positiv auf den Energieverbrauch des Hauses aus. Das gilt auch dann, wenn Solarmodule in Fassaden integriert sind. Sie „sammeln“ kostenlose Sonnen-Energie, die regenerativen Strom oder Wärme für die Verwendung im Haus zur Verfügung stellt.

Sichere Rankhilfen für WDVS-Fassaden
Gerade in dicht besiedelten Vierteln ist Sommerhitze ein Problem. Begrünte Fassaden steuern gegen. Foto: Sto SE & Co. KGaA

Übersicht Fassadenmaterialien

Schindeln Bieberschwanz Hausfassade

HOLZ IST . . .

  • … nachwachsender Rohstoff, liegt beim Thema Ökologie und CO2-Bindung vorn.
  • … langlebig. Je nach Holzart liegt die Lebensdauer bei 80 Jahren plus.
  • … pflegebedürftig. Um natürliche Vergrauung zu verhindern, sind regelmäßige Schutzanstriche nötig.
  • … benötigt gut funktionierende Hinterlüftung gegen Feuchteschäden. Auch Niederschlagswasser muss schnell ablaufen können, damit das Holz nicht durchnässt.

Foto: Osmo

Putz Hausfassade

PLATTEN SIND ...

  • … sowohl im Groß- als auch Kleinformat attraktive Gestaltungselemente. Farblich bietet z.B. die Dekorschicht von HPL-Kunststoffplatten zig Möglichkeiten.
  • … in Metallausführung unverwüstlich und farbstabil, jedoch hochpreisiger. Faserzement- und HPL-Platten sind günstiger und äußerst witterungsbeständig.
  • … in der Regel auf einer Unterkonstruktion aus Holz oder Metall befestigt. Werden als vorgehängte, hinterlüftete Fassade ausgeführt.

Foto: Prefa

Putz Hausfassade

PUTZ IST...

  • … ein zeitloser Klassiker.
  • … aufgrund zahlreicher Farb-, Körnungs- und Strukturvarianten vielseitig in der Gestaltung.
  • … mit anderen Fassadenmaterialien sehr gut kombinierbar.
  • … gut wärmedämmend und kostengünstig, benötigt aber regelmäßigen Neuanstrich.

Foto: Brillux

Hausfassade WDVS mit harten BelägenÖkologisch, robust, stilvoll

STEIN IST...

  • … resistent gegen Schädlinge, witterungs-/frostbeständig.
  • … umweltfreundlich, nachhaltig, sehr strapazierfähig.
  • … schalldämmend und feuerbeständig.
  • … wartungsarm und somit niedrig in den Unterhaltskosten.

Foto: Weberhaus

Wie kann man eine Hausfassade gestalten?

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Durch die Kombination unterschiedlicher Fassadenmaterialien wie bei diesem modernen Flachdachhaus, bei dessen Hausfassade Schiefer, Holz und Putzfassaden elegant kombiniert wurden, kann man der Architektur seines neuen Heims eine ganz individuelle architektonische Note verleihen. Dabei gilt: Je mehr Materialien ins Spiel kommen, desto mehr gestalterisches Know-how ist gefragt, damit die Harmonie der Gesamterscheinung erhalten bleibt. Bei diesem Beispiel wurden unterschiedliche Gebäudeteile bewusst durch die verschiedenen Fassadenmaterialien betont und sich auf die Farben Dunkelgrau, Weiß und Honig-Braun beschränkt. Foto: Kampa GmbH

Die Gestaltung und Planung der Hausfassade ist ein wichtiger Aspekt des gesamten Bauprozesses. Es ist ratsam, ein Design zu wählen, das sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional ist. Wer sich nicht auf ein Material festlegen möchte, kann auch mischen. So harmonieren beispielsweise Klinker, Schiefer, Metall oder auch Elemente aus Kunststoff gut mit Putz oder einer Holzfassade.

Bei der Gestaltung der Hausfassade sollte die Architektur des Gebäudes, die Umgebung und die lokalen klimatischen Bedingungen berücksichtigt werden. Örtliche Bauvorschriften und Gestaltungsrichtlinien können die Auswahl allerdings einschränken. Das gilt vor allem mit Blick auf den Denkmalschutz.

Brauche ich eine Fassadendämmung?

Wer sich mit der Hausfassade beschäftigt, stößt unweigerlich auch auf das Thema „Dämmung“. Das gilt für Neubauten und noch mehr für Bestandsbauten. Schließlich nimmt die Hausfassade einen großen Anteil an der Gebäudehülle ein. Dementsprechend hoch ist der Energieverlust bei einer ungedämmten Außenhülle; entsprechend hoch der Spareffekt, wenn das Gebäude gedämmt wird. Die Dämmung wird idealerweise außen auf die Außenwand aufgebracht und dann von der Fassade vor Witterungseinflüssen geschützt.

Eine dicke Hauswand ersetzt übrigens nicht unbedingt eine Fassadendämmung. Entscheidend für den Wärmeschutz ist in erster Linie nicht die Wandstärke, sondern die Wärmeleitfähigkeit des Baustoffs.

Wie dämmt man eine Hausfassade?

In den meisten Fällen werden Außenwände mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) oder einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) isoliert. Bei der vorgehängten hinterlüfteten Fassade wird das Fassadenmaterial auf einer Unterkonstruktion aus Holz, Aluminium oder Stahl befestigt, die die Wärmedämmung und den Wetterschutz voneinander trennt. Das ermöglicht zwischen der Außenwand und dem äußersten Fassadenmaterial eine Luftzirkulation hinter der Hausfassade. Auch weil oben und unten ein Abstand von mindestens 20 Millimetern bleibt. So kann Feuchtigkeit von außen oder Kondenswasser trocknen, ohne die Dämmung anzugreifen und Schäden zu verursachen. Dies führt zwar zu höheren Kosten, aber die VHF bietet eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten. So lassen sich verschiedene Materialien gut miteinander kombinieren.

Was ist der Unterschied zwischen VHF und WDVS?

Beim Wärmedämmverbundsystem (WDVS) werden dagegen die Dämmstoffplatten direkt an der Außenwand aufgebracht. Das WDVS besteht aus dem eigentlichen Dämmstoff, einem Stabilisierungsgewebe und dem abschließenden Außenputz oder der Verkleidung. Das System wird mit Kleber, Dübeln oder einem Schienensystem direkt an der Außenwand befestigt. WDVS werden in der Regel als Komplettsystem von einem Hersteller angeboten, sodass alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind. WDVS gibt es auf der Basis unterschiedlichster Dämmstoffe z.B. mit mineralischer, organischer oder mit holzbasierter Dämmung.

Gibt es eine Dämmpflicht?

Generell besteht in Deutschland keine Pflicht zu Dämmen. Allerdings die Standards des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) eingehalten werden. Grundsätzlich gilt bei Sanierungen: Werden mehr als zehn Prozent der Bauteilfläche (also beispielsweise der Fassade) erneuert, müssen diese Bauteile anschließend die energetischen Vorgaben des GEG erfüllen. Wenn Sie Fördermittel beantragen, müssen in der Regel sogar höhere U-Werte erreicht werden, als die Mindestanforderungen des GEG vorgeben. Wichtig ist es, sich vorab entsprechend zu den Bedingungen der jeweiligen Förderprogramme zu informieren.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Fassadensanierung?

Wer in einem Altbau lebt, hat sich vielleicht an den Anblick der alten Hausfassade gewöhnt. Doch die Lebensdauer von Fassaden ist endlich. Wenn die äußere Hülle eines Gebäudes Schäden aufweist oder in einem Zustand ist, der eine Instandsetzung erfordert, ist es Zeit zu handeln. Denn handelt man nicht, drohen Folgeschäden. Zum Beispiel kann durch undichte Stellen Feuchtigkeit in die Außenwand und ins Haus eindringen.

Auch Risse und Spalten sind kein gutes Zeichen, ebenso abblätternde Farbe. Ein erster Check kann Klarheit bringen: Klopfen Sie mit einem Gummi- oder Holzhammer auf die Fassade, um eventuelle Hohlräume zu erkennen. Auch ein Klebeband kann helfen. Zieht man es ruckartig von der Fassade ab, sollte im besten Fall nichts hängen geblieben sein. Befinden sich jedoch Spuren von Farbe auf dem Klebeband, sollte die Fassade vor dem Neuanstrich neu grundiert werden. Lösen sich größere Teile der Hausfassade mit dem Klebeband ab, steht eine Sanierung an.

Wie saniert man eine Fassade?

Im ersten Schritt ist es aber ratsam, regelmäßige Inspektionen durchzuführen, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Eine rechtzeitige Reparatur ist oft kostengünstiger ist als die Behebung größerer Schäden. Die genaue Zeit für eine Sanierung kann von Gebäude zu Gebäude variieren, sollte aber in Abstimmung mit Profis entschieden werden. Sie erstellen auch den Fahrplan der Fassadensanierung und können konkrete Kostenvoranschläge für unterschiedliche Maßnahmen erstellen.

Wenn eine Hausfassade komplett saniert werden muss, weil die Materialien schadhaft sind, sollte bei Altbauten auch immer eine zusätzliche Dämmung in Betracht gezogen werden. Die Kosten für die Baustelleneinrichtung, wie zum Beispiel das Aufstellen eines Gerüstes fallen ohnehin an und mit einer zusätzlichen Wärmedämmung spart man nicht nur Heizkosten, sondern steigert auch den Wert seiner Immobilie deutlich.

Für die Fassadensanierung, vor allem wenn zusätzlich gedämmt werden soll ist es ratsam einen Energieberater zu kontaktieren. Er berät auch zu den möglichen staatlichen Förderungen. Die Durchführung sollte man einem Fachhandwerker übertragen.

Ist die Fassadensanierung genehmigungspflichtig?

Wer der Hausfassade nur einen neuen Anstrich verpasst, braucht keine Genehmigung. Auch die zusätzliche Dämmung einer Fassade ist in der Regel genehmigungsfrei. Sie sollten aber vorab prüfen, ob das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Für denkmalgeschützte Gebäude kann es besondere Vorgaben geben. Bei Fragen hilft das zuständige Amt für Denkmalschutz.

Gibt es eine Förderung?

Vom Staat gibt es Förderungen für die Fassadensanierung – vorausgesetzt die Wände werden dabei gedämmt. Zwei Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) greifen dann, wenn Sie bei Ihrer Außenwand im Rahmen einer Fassadensanierung auch eine energetische Sanierung durchführen.

BEG-Wohngebäude: Diese Förderung richtet sich an Personen, die Sanierungsarbeiten am ganzen Haus vornehmen wollen. Die KfW fördert innerhalb der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) den Umbau zu einem Effizienzhaus. Das KfW Programm 261 bietet einen zinsgünstigen Kredit von bis zu 150.000 € und einen Tilgungszuschuss von maximal 37.500 €.

BEG-Einzelmaßnahmen: Wenn Sie nur Ihre Hausfassade dämmen wollen, fördert Sie das BAFA mit 15 % der Investitionskosten für Einzelmaßnahmen. Die förderfähige Summe ist dabei auf 60.000 € begrenzt. Sie erhalten also einen Zuschuss von maximal 9.000 € für Ihre Fassadensanierung.

Wie viel kostet eine Fassadensanierung?

Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, da die verwendeten Materialien und Verfahren die Kosten massiv beeinfluss können. Laut dem Baufinanzierer Dr. Klein bewegen sich die Kosten bei einer Fassadenrenovierung - die Hausfassade neu streichen, verputzen, optisch ändern oder dämmen - zwischen 100 € und 300 € pro Quadratmeter. Andere Quellen geben für eine simple Grundierung mit Anstrich eine Preisspanne von sieben bis 25 € pro Quadratmeter an. Putzreparaturen können zwischen 15 € und 70 € pro Quadratmeter kosten.

Eine andere Quelle (co2online.de) sieht die Gesamtkosten einer Fassadendämmung (Dämmstoff und Montage) bei Altbauten zwischen 25 Euro und 250 Euro pro Quadratmeter. Diese große Spanne ergibt sich in erster Linie aus dem jeweiligen Dämmsystem. Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) kostet etwa 140 bis 170 Euro pro m2. Eine sogenannte „hinterlüftete Vorhangfassade“ zwischen 150 bis 250 Euro pro m². Entscheidend ist natürlich auch der gewählte Dämmstoff und dessen Dicke sowie das Fassadenmaterial, dessen Kosten ebenfalls stark variieren können. Dazu kommen regional stark schwankende Preise für Handwerkerleistungen. Kostensicherheit bietet daher immer nur ein individuelles Angebot vom ausführenden Fachhandwerksbetrieb.

Was ist der Unterschied zwischen Fassade reinigen und Fassade sanieren?

Es sind also stolze Preise, die für eine Sanierung aufgerufen werden. Daher empfiehlt es sich, die Fassade regelmäßig reinigen zu lassen. Bei einer Fassadenreinigung werden unter anderem Algen, Moos, Pilze, Staub, Ruß und andere Verschmutzungen oder Ablagerungen von der Oberfläche der Fassade entfernt. Das Geld für eine Fassadenreinigung ist jedenfalls gut investiert, denn eine gut behandelte Hausfassade bedankt sich durch eine lange Lebensdauer.

Welche Fassade hält am längsten?

Die meisten Fassadenarten haben generell eine lange Lebensdauer. Sehr robust und langlebig sind zum Beispiel Fassadenplatten. Um das Erscheinungsbild und die Schutzfunktion einer jeden Fassade aufrechtzuerhalten, reicht es in der Regel aus, wenn du den Fassadenanstrich oder Putz nach einigen Jahrzehnten erneuerst. Regelmäßige Inspektionen sind wichtig, um tiefgreifende Schäden frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Durch diese Maßnahmen kannst du die Lebensdauer einer Hausfassade effektiv verlängern. Das dient ganz nebenbei auch der Ästhetik des Gebäudes und trägt zur Werterhaltung bei.

Fazit

Die Hausfassade ist mehr als nur eine ästhetische Hülle; sie spielt eine entscheidende Rolle für die Energieeffizienz und den Schutz des Gebäudes vor Witterungseinflüssen. Verschiedene Materialien bieten dir dabei unterschiedliche Vorteile in puncto Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und Wartung. Während Holz für seine natürliche Schönheit und CO2-Bindung geschätzt wird, garantieren Materialien wie Stein und spezielle Putze eine hohe Robustheit. Wichtig ist die regelmäßige Überprüfung und Instandhaltung. So sorgst du dafür, die Lebensdauer deiner Fassade zu verlängern. Nachhaltige Fassaden-Alternativen wie begrünte Hausfassaden oder Solarmodule verbessern zudem die Energiebilanz deines Hauses.

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