Fertigkeller für jede Aufgabenstellung

Fertigkeller für jede Aufgabenstellung - Eine Gruppe von Menschen steht vor einem Gebäude - Haus
Foto: Glatthaar

Fertighäuser werden in der Regel ab „OK Kellerdecke“ oder „OK Bodenplatte“ angeboten. Das bedeutet: Keller- und Kellerdecke oder alternativ die Bodenplatte sind nicht im Preis enthalten. Und dem Bauherrn stellt sich zunächst mal die Frage: Keller ja oder nein? Bodenplatte, Nutz- oder voll ausgebauter Wohnkeller? Ist die Wahl für einen Kellerbau gefallen, gibt es wiederum verschiedene Ausführungsmöglichkeiten. Eine davon ist der Fertigkeller.

Mehr Wohnraum durch gute Planung
Die erste und entscheidende Frage ist: Wie soll das Untergeschoss genutzt werden? Es bietet Platz für einen Haustechnikraum plus Brennstofflager, einen Raum zum Wäschewaschen und -trocknen sowie allgemeine Lagerflächen. Vielleicht möchte man auch ein Zimmer zusätzlich als Heimwerkstatt oder Fitnessbereich nutzen? Ein solcher Nutzkeller muss frostfrei und garantiert trocken sein.

Darüber hinaus kann das Kellergeschoss – insbesondere ein Hangkeller – mit Werkstatt, Hobby- und Bastelraum, Heimbüro oder kompletter Einliegerwohnung – eine Erweiterung des Wohnraums bilden. Hierfür sollten in der Planungsphase folgende Punkte bedacht werden: die Mindestraumhöhe, ausreichende Belichtung und Wärmeschutz!

Die Raumhöhe sollte mindestens 2,20 Meter betragen, besser sind 2,30 Meter und mehr. Gemeint ist die lichte Höhe, also die verbleibende Höhe nach Einbau von Estrich, Bodenbelag und abgehängter Decke.

Für ausreichend Tageslicht sorgen Fenster mit vorgesetzten Lichtschächten. Schön ist auch eine Böschung davor, die ansprechend begrünt oder mit diversen Trocken-Setzsteinen oder Betonmauern abgefangen werden kann.

Bei Hangkellern ergibt sich die Lage der Fenster und Außentür quasi von selbst.

Auf ebenem Bauplatz stellt ein sogenannter Hochkeller – sofern es der örtliche Bebauungsplan erlaubt – eine sinnvolle Alternative dar. In diesem Fall ragt das Untergeschoss einen halben, einen ganzen Meter oder noch weiter aus dem Boden heraus, was automatisch den Einbau normaler Standardfenster ermöglicht und die Kosten für Aushub, Erdabfuhr und Deponie senkt.

Schneller geht es mit dem Fertigkeller
Ein Keller kann aus Ziegel- oder anderen Steinen gemauert oder aus Schalungssteinen gebaut werden, die aufgeschichtet und dann mit Beton ausgegossen werden. Eine weitere Möglichkeit ist, den Keller vor Ort zu schalen und zu betonieren.

Allerdings weist der Verband Privater Bauherren e.V. darauf hin, dass fast 90 Prozent der Keller Mängel aufweisen! Fachleute raten darum zum Bau eines Beton-Fertigkellers, bei dem Wand- und Deckenelemente im Werk aus Stahlbeton vorgefertigt werden. Die Innenwände sind einschalig massiv, die Außenwände bestehen aus einer zweischaligen Konstruktion mit innerer und äußerer Platte, die  mit Ortbeton ausgegossen wird.

Die Vorteile eines Fertigkellers liegen auf der Hand. Die millimetergenaue, computergesteuerte Fertigung steht für höchste Präzision. Denn gerade im Fertigbau ist die exakte Einhaltung der Maße wichtig – von Länge und Breite bis hin zu den Aussparungen in der Kellerdecke – damit Haus und Keller exakt zusammenpassen.

Zudem können die schalungsglatten Innenflächen der Betonfertigkeller nach dem Verspachteln direkt gestrichen werden, Leerrohre und Vorinstallationen können bereits im Werk in die Wände eingelassen werden.

Und ein entscheidendes Argument für einen Fertigkeller ist auch: Die Vorfertigung ermöglicht verbindliche Termine mit einem raschen Kelleraufbau, der relativ wetterunabhängig selbst im Winter binnen weniger Stunden oder Tage über die Bühne geht. So bildet der Fertigkeller mit einem analog zum Hauspreis garantierten Festpreis die ideale bauliche Basis fürs Fertighaus.

Bis zur Sohle sicher und trocken
Ob Nutz- oder Wohnkeller: Das Untergeschoss muss absolut wasserdicht und damit innen garantiert dauerhaft trocken sein! Das heißt, man muss es außen bis hinunter zur Sohle mit einem lückenlosen Feuchtigkeitsschutz versehen. Falls das Grundwasser hoch steht oder in Hanglage Schichtenwasser droht, braucht es eine spezielle Abdichtung gegen drückendes Wasser. Verschiedene Fertigkeller-Anbieter haben hier inzwischen bewährte Systeme entwickelt. Einer der ersten war Glatthaar Fertigkeller mit dem „Aqua-Safe“-Keller, dessen Prototyp am Firmensitz in Schramberg seit Jahren in einem Wasserbecken schwimmt, gefolgt beispielsweise von Bürkle Kellerbau, der ebenfalls ein tonnenschweres Beton-Untergeschoss an seinem Standort Sasbach schwimmen lässt.

Zum Feuchteschutz kommt beim Wohnkeller der obligatorische Wärmeschutz entsprechend der Vorgaben der Energie-Einsparverordnung. Die Dämmung kann entweder außen, was sich empfiehlt, oder auch innen aufgebracht werden.

Die eleganteste Lösung ist eine sogenannte Kerndämmung aus PU-Schaum, die bereits bei der Vorfertigung im Werk in Außenwände und Bodenplatte eingebracht wird. Diese Dämmung bleibt vor Außeneinflüssen geschützt und erübrigt aufwendige Arbeiten auf der Baustelle. Ein Außenputz ist in diesem Fall nicht nötig und auch der Innenausbau gestaltet sich einfach.

Fertigkeller mit Ausbaustufen
Wie auch beim Fertighaus üblich, kann man den Fertigkeller in unterschiedlichen Ausbaustufen vom Rohbau- über den Ausbau-Fertigkeller bis hin zum Komplett-Fertigkeller bekommen. Allerdings tragen die einzelnen Baustufen von Hersteller zu Hersteller ganz unterschiedliche Namen und es ist nirgendwo verbindlich definiert, was die eine oder andere Ausbaustufe umfasst. Verbindliche Auskunft darüber, was das einzelne Angebot jeweils beinhaltet, gibt allein eine detaillierte Bau- und Leistungsbeschreibung.

Beim Fertigkeller zum Fertighaus gibt es zwei Möglichkeiten: Die eine ist, man fährt zweigleisig, das heißt, Haus- und Kellerbau werden von zwei Firmen getrennt abgewickelt. Dabei ist höchste Aufmerksamkeit geboten.

Denn trotz Vorfertigung kann es an der Schnittstelle zwischen Haus und Keller bei Planung, Abwicklung und Bau zu Problemen kommen, die der Bauherr unter Umständen teuer bezahlen muss; wenn sich mangels Terminabstimmung das Bauvorhaben verzögert oder Nacharbeiten notwendig werden, weil Haus und Keller nicht exakt zusammenpassen.Besser ist darum, wenn – und das ist die zweite Möglichkeit – Haus- und Kellerfirma Hand in Hand arbeiten, wenn also die Fertighausfirma einen Fertigkellerhersteller als Subunternehmer bzw. in fester Kooperation anbietet.

Am besten: Einer für alles
Bei dieser durchgängigen Gebäudeplanung dürfte es keine Schnittstellen-Probleme geben und die Bauzeit lässt sich verkürzen, weil Sicherheits-Pufferzeiten entfallen. Zudem gibt es bei eingespielten Firmen keine Doppelkosten, Parallelplanungen und überflüssige Leistungen.

Die dritte Alternative ist, Haus und Keller komplett aus einer Hand zu beziehen. Die Vorteile fasst Dr. Mathia
s Schäfer, Geschäftsführer von Fingerhaus zusammen: „Haus und Keller passen exakt aufeinander – Fugen und Deckendurchbrüche werden fachgerecht abgedichtet und verschlossen – der ganze Hausbau läuft reibungslos und termingerecht ab.“ Und: „Selbst im Falle der Gewährleistung hat der Bauherr nur einen Ansprechpartner.“ Der Kunde bekommt also das ganze Objekt zum Gesamtfestpreis von einem einzigen Vertragspartner, der als Ansprechpartner für alles geradesteht.

Apropos Preis: Immobilienprofis wissen, dass der Werterhalt bzw. der Wiederverkaufswert eines Hauses mit Keller generell höher ist als ohne. (Text: N. Weimper)

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