Fertighaus und Garage aus einem Guss

Fertighaus und Garage
Foto: www.hoermann.de

Die Vorteile einer Garage liegen auf der Hand: der geschlossene Stellplatz fürs Auto schützt vor Diebstahl, Vandalismus und Marderbiss, lästiges Eiskratzen im Winter oder Hitzestau im Sommer entfallen und viele Versicherungen bieten für Garagenwagen zirka fünf Prozent Rabatt.

Der offene Carport hat aber ebenfalls Pluspunkte: er ist wesentlich kostengünstiger, lässt sich auch bei wenig Platz vor dem Haus integrieren und schafft bei entsprechender Planung einen geschützten und doch offen und einladend wirkenden Eingangsbereich. Für ganz Eilige vielleicht auch ein Argument: Das Öffnen und Schließen des Tores entfällt. Außerdem kann das Auto hier immer gut trocknen und es gibt keine Feuchtigkeitsprobleme, wie sie in (schlecht belüfteten) Garagen durchaus auftreten können.

Zunächst zu den Preisen: Günstige Carports aus Holz gibt es bereits ab 1500 Euro, Bausätze zum Selbstaufbau auch schon mal ab 1000 Euro. Dazu kommen noch die Kosten für die Vorbereitung des Untergrunds und Verankerungen oder Fundamente für die Pfosten. Nach oben ist die Skala wie immer offen. Wer einen individuell angepassten Design-Carport mit Montage ordert, kann gut und gerne 6000 Euro ausgeben.

Eine einfache, aber solide Betonfertiggarage gibt es in der Regel ab zirka 2500 Euro. Auch hier müssen zusätzlich die Kosten für das Betonfundament, die Lieferung durch einen LKW und die Aufstellung mit Hilfe eines Lastkrans einkalkuliert werden. Für eine individuell geplante und gemauerte Garage mit Dachstuhl steigen die Kosten schnell auf 10000 bis 15000 Euro. Dafür lässt sich diese auch auf schwierige Grundstücke anpassen und kann sogar unterkellert oder mit einem Abstellraum ergänzt werden.

Mit oder ohne Baugenehmigung
Vor einer Garage muss, im Gegensatz zum Carport, in der Regel fünf Meter Platz zur Straße sein, damit das Auto beim Öffnen des Tores nicht Gehweg oder Verkehr blockiert. Komfortabel sind per Fernbedienung zu öffnende, elektrische Tore. Auch für ausreichende Beleuchtung sollte gesorgt sein. Deshalb ist ein Stromanschluss in der Garage sinnvoll.

Alternativ gibt es auch Torantriebe, die mit Akku oder Solarzellen funktionieren. Damit sich kein Kondenswasser bildet, muss die Garage ausreichend belüftet sein. Manche Hersteller bieten auch spezielle Garagen-Ventilatoren, die Kondenswasser und Staunässe, Schimmel und Rost verhindern.

Ob der Carport oder die Garage genehmigt werden muss, ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. So muss in manchen Ländern ein kompletter Bauantrag gestellt werden, während in anderen die Baugenehmigung entfällt. Manchmal genügt es bereits, die Gemeinde über den Bau zu informieren (Kenntnisnahme-Verfahren).

Grundsätzlich gilt die jeweilige Landesbauordnung (LBO). Sie enthält für die Zulässigkeit von Carports und Garagen an der Nachbargrenze unterschiedliche Kriterien, etwa die Länge, die Höhe und die Größe von angebauten Abstellräumen. Eine rechtzeitige Erkundigung beim zuständigen Bauamt noch in der Planungsphase lohnt sich immer, um Ärger oder Verzögerungen in der Bauphase zu vermeiden. Und auch die Nachbarn sollten informiert werden, wenn nahe an oder auf die Grundstücksgrenze gebaut wird, was bei „untergeordneten Bauteilen“ in manchen Bundesländern durchaus zulässig ist.

Unerlässlich für eine Genehmigung sind meist Unterlagen wie Bauzeichnung, Baubeschreibung und Statik. Ob die Papiere im Preis enthalten sind oder nicht, ist von Anbieter zu Anbieter verschieden. Deshalb beim Preisvergleich vorher erkundigen, damit es keine teuren Überraschungen gibt.

Am einfachsten ist es, wenn der Platz fürs Auto beim Hausbau gleich mitgeplant wird. Dann kann er optisch gut ins Gesamtbild integriert werden. Vielleicht reicht sogar eine Verlängerung (Abschleppung) des Hausdachs, um einen geschützten Stellplatz zu erhalten. Dann sind nicht nur die Bauarbeiten in einem erledigt, sondern auch die Genehmigungsfragen.

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