Wie der Begriff vermuten lässt, handelt es sich bei sogenannten Plus-Energie-Häusern um Gebäude, die ein Energieplus aufweisen. Ganz konkret heißt das: Diese Häuser verbrauchen nicht nur weniger Energie als der Großteil sonstiger Gebäude, sondern sie produzieren – auch wenn sie nicht autark sind – weit mehr Energie als sie von außen beziehen.
So schaffen sie auf das ganze Jahr gerechnet ein Plus, also mehr Energie als für den Betrieb des Hauses benötigt wird. Was für Heizung und Warmwasser gebraucht wird, liefern thermische Solar- und Photovoltaikanlagen direkt an der Fassade oder auf dem Dach des Hauses.
Klar definiert oder gesetzlich festgeschrieben ist die Bezeichnung Plus-Energie-Haus nicht. Seine Merkmale sind die geringen Nebenkosten und das Plus an selbst erwirtschaftetetem Strom. Als Richt- und Orientierungswerte dienen die vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) definierte Standards.
Im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts hat der BMVBS 2011 ein „Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität“ in Berlin errichtet, in dem verschiedene Technologien zu Energieeffizienz und Hausautomation erprobt wurden: 2012 hat eine Familie ein Jahr lang das Haus bewohnt.
Zwar fielen die Ergebnisse über den Gesamtzeitraum nicht so gut aus als veranschlagt, aber es wurde auch deutlich, dass selbst bei eher schlechten Wetterverhältnissen die Energie-Erträge höher ausfallen können als der Bedarf für den Gebäudebetrieb ist.
Die jährliche Energiebilanz eines Plus-Energie-Hauses fällt positiv aus. Und da weniger konventionelle Energie verbraucht wird (Gas, Heizöl, Holzbrennstoff), werden wertvolle Ressourcen geschont und der CO2-Ausstoß reduziert.
Überschüssig erzeugter Strom fließt nicht selten in eine Elektromobil-Tankstelle, was wiederum Umwelt und Geldbeutel zugute kommt.
Da gesetzliche Anforderungen an Gebäuden mit der neuen EnEV ab 2016 weiter drastisch verschärft werden, ist eine möglichst energieefffiziente Bautechnik grundsätzlich notwendig.
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