Am Ortsrand gebaut, nutzt dieser Bungalow einen großzügigen Bauplatz bis an die Grundstücksgrenzen aus, so dass die Besitzer ihn noch durch ein Nebengebäude für Gäste ergänzen konnten. Dies ermöglicht eine flexible Nutzung mit interessanten Wohnkonstellationen. Durch die optimal platzierte Photovoltaikanlage wird dieser Entwurf zum Plus-Energie-Haus.
Auch wenn moderne Bungalows heute immer häufiger zu sehen sind, hebt sich dieses Haus deutlich vom breiten Feld der Bauhaus-Entwürfe ab. Dies nicht zuletzt, weil es sich in diesem Fall gleich um zwei Baukörper handelt. Ein großzügiger Winkelbungalow wird seitlich durch einen zweiten, schmaleren Gebäudetrakt ergänzt, der ihm wie ein Riegel vorgelagert ist. Auf diese Weise dient das Nebengebäude gleichzeitig als wirksame Abschirmung in Richtung Nachbargrundstück.
Die sehr gut wärmegedämmte Haushülle mit der diffusionsoffenen Holzverbundkonstruktion in Kombination mit der modernen Haustechnik machen den Bungalow zu einem Effizienzhaus 55. Durch den Ertrag der Photovoltaikanlage von 8645 kWh/a (berechnet) bei einem Strombedarf von 5117 kWh/a (berechnet) wird er sogar zum Plus-Energie-Haus.
Die Photovoltaikelemente sind in die Dachfläche integriert, Breite und Neigung des Dachs entsprechen dem der angrenzenden Gewächshäuser und stellen so einen optischen Bezug zur Gärtnerei der Hausbewohner her. Solardach und Gewächshäuser orientieren sich gleichermaßen am optimalen Winkel für einen hohen Sonnenertrag. Der so gewonnene Strom wird teilweise im Haus verbraucht, teilweise speist er die Tagesbeleuchtung im benachbarten Gewerbebetrieb. Bauherr Bader: „Auf diese Weise rechnet sich die eigene Stromerzeugung auch trotz der geringen Vergütung durch die Unternehmen.“
Gelungen ist auch die geschützte Terrasse im Winkel des größeren Bungalows, die von einem gläsernen Flachdach überdeckt wird. So kann man den herrlichen Ausblick auf Garten und Landschaft auch an Regentagen im Freien genießen.
Heizkeller wurde überflüssig
Innen bietet das Haus einem Paar allen Komfort, den es sich wünschen kann. Im Zentrum stehen im Haupthaus der Wohn- und Schlaftrakt, beide gut gegliedert und weiträumig. Erschlossen wird es über eine repräsentative Diele, die reichlich Platz für die Garderobe von Bewohnern und Gästen bietet. Gleichzeitig dient sie als Drehkreuz zwischen den einzelnen Räumen. Dabei reicht das Angebot an Nebenräumen vom Gäste-WC über ein Arbeitszimmer bis hin zu einem kombinierten Technik- und Hauswirtschaftsraum, der den Heizungskeller überflüssig macht.
Das Nebengebäude bietet eine kompakte, aber gut funktionierende Einliegerwohnung für ein bis zwei Personen, in der die einzelnen Bereiche offen ineinander übergehen. Fenster und Türen gibt es nur an den Seiten, die vom Nachbarn abgewandt sind, weil auf dem Nachbargrundstück ebenfalls eine Grenzbebauung geplant ist. Fenstertüren in Richtung Atrium und Garten sorgen dafür umso üppiger für lange Blickachsen und kurze Wege ins Nachbargebäude, so dass der kleinere Bungalow eng ins Gesamtensemble einbezogen ist.
Wichtiges Detail für das Wohnen im Alter: Durch einen Eingang in der Ankleide kann ein Betreuer den Schlaftrakt direkt vom Nebengebäude aus betreten – auf kurzem Weg und trockenen Fußes, weil der Weg zwischen den Gebäuden vom Satteldach geschützt wird.