Flächenheizungen liegen im Trend. Bei Neubauten von Ein- und Zweifamilienhäusern erreichen sie laut Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V. (BVF) einen Marktanteil von 50 Prozent. Während Fußbodenheizungen schon länger Standard sind, haben sich in den letzten Jahren zunehmend auch Wand- und Deckenflächenheizungen durchgesetzt. Dieser Trend basiert auf drei Gründen:
1. Gesundheitliche Erwägungen
2. Energieeinsparung
3. Komfort
Beim Heizen mit Flächen entsteht Strahlungswärme, beim Heizen mit Heizkörpern hingegen wird die Luft erwärmt (Konvektion). Durch Strahlungswärme wird kaum Luft aufgewirbelt, was nicht nur Hausstauballergiker zu schätzen wissen. Diese Tatsache hat auch vor einigen Jahren zu einer Renaissance von Kachelöfen und Specksteinöfen geführt.
Ein weiterer Vorteil der Flächenheizungen: Die Heizung muss das Heizwasser nicht auf 55 Grad Celsius erhitzen wie bei vielen Heizkörpersystemen. Es reichen Vorlauftemperaturen von 33 bis 40 Grad Celsius. Dadurch kommt es zu einer erheblichen Energieeinsparung. Beliebt ist deshalb die Kombination Wärmepumpe plus Flächenheizung. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass die Flächenheizung mit einer Einzelraumsteuerung ausgestattet ist bzw. dass in großen offenen Wohnbereichen einzelne Flächen zu- oder abgeschaltet werden können, um die Energie gezielt zu verteilen.
In puncto Komfort ist zu sagen, dass bei Strahlungsheizungen niedrigere Raumtemperaturen mit 17-19 Grad Celsius ausreichen, um Wohlgefühl zu erzeugen. Bei Heizkörpern dagegen werden je nach Gusto Raumtemperaturen von 20 bis 25 Grad Celsius benötigt, damit die Bewohner zufrieden sind. Das Wärme- und Wohlfühlempfinden hängt mit der relativen Luftfeuchte zusammen. Sie sollte zwischen 40 und 60 Prozent betragen. Weniger bekommt den Schleimhäuten nicht, mehr führt auf Dauer zu Schimmelbildung.
Der Nachteil von Wandflächenheizungen: Sie scheiden als Stellplatz für Schränke oder Regale aus. Das sollte bei der Planung unbedingt berücksichtigt werden. Und wer viele wertvolle Teppiche besitzt, sollte auch nicht unbedingt auf eine Fußbodenheizung setzen.
Was früher kaum eine Rolle spielte, wird jetzt immer wichtiger: der sommerliche Wärmeschutz. Flächenheizungssysteme können einen Beitrag zur angenehmen Raumklimatisierung leisten. Denn im Sommer wird statt warmes einfach kaltes Wasser durch die Rohre geleitet – „eine geräuschlose Klimaanlage ohne unangenehme Zugluft“, wie es die Experten der Firma Wem formulieren, die zudem den Aspekt Energie- und Kosteneinsparung betonen. „Mit einer Wandheizung kann die Raumtemperatur bei gleichem Wärmeempfinden um bis zu 3 Grad Celsius abgesenkt werden, was eine Energieersparnis von bis zu 18 Prozent bedeutet.“ Denn eine künstliche Raumklimatisierung kann dann meist entfallen.