Beschreibung
Ein lang gestreckter Baukörper von stattlichen 23 Metern
Eigentlich bot das große Grundstück mit seinem schönen Baumbestand ideale Voraussetzungen, um das Leben im Garten voll genießen zu können. Leider hatte das Ganze einen Haken: Es ist lang und schmal und die Nachbarhäuser rechts und links stehen unmittelbar an der Grundstücksgrenze, sodass die Bauherren gezwungen waren, ihr neues Heim Wand an Wand mit den beiden Bestandsgebäuden zu errichten – eine typische Lückenbebauung. Das warf diverse Fragen auf, beispielsweise: Wie schafft man einen Außenraum, der von den Nachbarn nicht einsehbar ist? Wie bringt man Licht in Gebäudeteile, die direkt an die bestehenden Häuser grenzen? Das Resultat:
Ein lang gestreckter Baukörper von stattlichen 23 Metern, der an zwei Seiten von den Anrainern flankiert wird. Eine besondere Herausforderung war es, den zentralen Bereich des Gebäudes, indem sich das Arbeitszimmer befindet, mit Sonne und natürlichem Grün zu versorgen. Ein Innenhof macht es möglich. Dafür wurde die obere Etage als sogenanntes Staffelgeschoss angelegt, das heißt, es erstreckt sich lediglich über einen Teil der Grundfläche und überdeckt nur die eine Hälfte des Erdgeschosses. So verwandelte sich der RaumzwischenWohnenundArbeitenineinnachobenoffenesAtriummitHolzterrasseundBepflanzung,sodass beide Bereiche von der extra Freifläche profitieren. Der Wohnbereich kommt sogar in doppelten Naturgenuss. Denn gegenüber, neben dem Eingang, befindet sich eine zweite Terrasse. Sie ist zurückversetzt, schützt vor Regen und Wind und wahrt die Privatsphäre.
Ansonsten beschränken sich die Öffnungen im gesamten Erdgeschoss auf die Schmalseiten des Hauses. Diese wurden dafür auf ihrer gesamten Höhe verglast. Dadurch dringt Licht bis tief ins Innere und lässt zusammen mit den gebäudehohen Lufträumen über dem Essbereich und der Treppe ein großzügiges, eng mit dem Garten verzahntes Ambiente entstehen. Im zentralen Gebäudeteil, hinter der Treppe, wo eine natürliche Belichtung kaum machbar wäre, sind der Hauswirtschaftsraum und die Speisekammer untergebracht. Keine störenden Einblicke Im Obergeschoss – dem Reich der Kinder – konnte auch eine der Längsflanken des Gebäudes mit Fenstern versehen werden. Dies gelang durch den Rücksprung des Baukörpers.Außerdem ist das Nachbarhaus, das auf dieser Seite angrenzt, nur eingeschossig. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass von dort keine Einblicke zu erwarten sind. Die Fenster bringen nicht nur zusätzliches Licht in die Kinderzimmer, sondern schaffen eine Verbindung zum naturnah begrünten Dach. Die Natur im Mittelpunkt Die Natur spielte auch bei der Wahl der Hauskonstruktion eine Rolle.
Sie sollte die gehobenen ökologischen Erwartungen der Bauherren erfüllen. Deshalb wählten sie einen Haushersteller, der bei Baumaterialien und Wandaufbauten auf eine hohe baubiologische Qualität setzt. Die Außenwände bestehen aus einer zweischaligen Blockbohlenkonstruktion, die mit einerZellulosedämmunggefülltist.Derdiffusionsoffene Aufbau garantiert einen optimalen Feuchteausgleich, was sich positiv beim Raumklima bemerkbar macht. Die sichtbaren Holzbalkendecken unterstützen diese Wirkung und sorgen zugleich für eine Wohlfühlatmosphäre. Hohenökologischen Ansprüchen genügt auch die Heiztechnik. Es handelt sich dabei um eine nicht alltägliche Lösung – eine sogenannte Solar Eisspeicherheizung. Sie basiert auf einer Wärmepumpe sowie einer Solaranlage. Letztere sammelt Energie in der sonnenreichen Sommerzeit. Diese wird in Form von Eis in einem unterirdischen Speicher konserviert und kann dann im Winter in Wärme umgewandelt werden. Klingt paradox, funktioniert aber dank der zugrunde liegenden physikalischen Prozesse vorzüglich und versorgt die Bewohner rund ums Jahr mit umweltfreundlicher Energie.