Die eigenen vier Wände noch komfortabler gestalten – Heizung, Markise oder Haushaltsgeräte per App bedienen, all das ist heute zum Glück kein unerschwinglicher Luxus mehr.
Smart-Home-Systeme werden immer leistungsstärker und gleichzeitig preislich günstiger. Wer vor einer Neuanschaffung steht, hat zwei Möglichkeiten: Funk oder Kabel. Beides hat seine Berechtigung, aber wer wählen kann, sollte auf Kabel setzen. Diese haben mehrere Vorteile: keine Störung bei der Signalübertragung, weniger Fehleranfälligkeit und keine zusätzliche Strahlenbelastung für die Bewohner. Im Neubau lässt sich das mit wenig Aufwand realisieren, da die entsprechenden Kabelkanäle mitgeplant und verlegt werden können. Aber auch Funk-gesteuerte Systeme, die für Bestandsimmobilien sinnvoller sind, werden immer besser und dank des ZigBee-Funkstands kompatibler. WLAN-basierte Systeme sind auch gut, können aber die Übertragungsgeschwindigkeit des gesamten Netzwerkes stark herabsetzen.
Eigene Server bietet viel Komfort
Grundsätzlich ist es wichtig, in eine gute Steuerungszentrale zu investieren. Wer nur einzelne Komponenten automatisieren möchte, z. B. die Heizung, kann dies bereits mit einer vergleichsweise kostengünstigen Zentrale ab ca. 150 Euro realisieren.
Wer aber sein Haus komplett automatisieren möchte, kommt um einen eigenen Server nicht herum. Die Vorteile liegen auf der Hand: Je mehr Speicher und Rechenstärke der Server hat, desto mehr Vorgänge können automatisiert werden. Das ist zwar komplex und kostspielig, bietet aber umfassenden Komfort und Sicherheit. So können fürs gesamte Haus, d. h. für jeden einzelnen Raum vom Keller bis zum Dachgeschoss, komplette Settings entwickelt und programmiert werden.
Wohlfühlambiente dank persönlicher Programmierung
Das Licht schaltet sich dank Bewegungsmeldern automatisch ein, wenn man den Raum betritt. Oder es fahren automatisch die Jalousien herunter und gedimmtes Licht wird eingeschaltet, wenn der Fernseher angemacht wird und die Sonne draußen scheint. Das System erkennt also selbstständig, ob es nötig ist, die Jalousien zu schließen oder nicht. Man kann auch für einen ganz entspannten Start in den Tag sorgen: Zehn Minuten vor der programmierten Weckzeit öffnen sich ganz leicht die Jalousien, stark gedimmtes Licht wird eingeschaltet und das System startet leise Musik.
Alle Szenarien lassen sich von in jedem Raum installierten Smartpads oder per Smartphone steuern. Wer sich keinen eigenen Server leisten kann oder möchte, hat die Möglichkeit, nach und nach immer mehr Geräte ins System zu integrieren, denn immer mehr Haushaltsgeräte werden smart. Selbst Fritteusen lassen sich per App steuern. Aber jedes Haus kann in Zukunft noch weiter werden, denn demnächst soll sogar der erste Smart-Home-Roboter auf den Markt kommen.
Smart-Home-Standards werden jetzt entwickelt
Um das Smart-Home endlich auch für den Massenmarkt attraktiv zu machen, ist neben einer einfachen Installation das Zusammenspiel der Komponenten von verschiedenen Anbietern nötig. Ein einheitlicher Standard würde es Geräteherstellern erleichtern, ihre Produkte am Markt zu positionieren. Auch für den Verbraucher wird es deutlich einfacher, wenn er sich nicht zwischen inkompatiblen Systemen entscheiden muss. Damit das in Zukunft gelingt, soll ein einheitlicher Standard geschaffen werden.
Die Tech-Riesen Google, Apple, Amazon und andere sind dabei, in einer Arbeitsgruppe ein einheitliches Protokoll für Smart-Home-Systeme zu entwickeln. Es wird kein komplett neues System entwickelt, sondern es sollen verschiedene, bereits verwendete Standards zusammengeführt werden, die mit den gängigen Voice-Assistenten wie Amazon Alexa oder Apple Siri steuerbar sind.