Passivhaus

Eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle mit Dämmstärken zwischen 25 und 40 cm und Fenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung bewirken, dass die Wärme im Haus bleibt. Für Frischluft sorgt eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung. Mehr als 80 % ihrer fühlbaren Wärme muss die Abluft im Wärmeübertrager an die Zuluft zurückgeben. So wird z.B. bei 0 °C Außentemperatur die kalte Frischluft allein durch die 20 °C warme Abluft auf mindestens 16 °C erwärmt. Nicht nur Allergiker und Asthmatiker schätzen die pollenfreie und staubarme Luft im Passivhaus.

Die Erzeugung der noch notwendigen Rest-Heizenergie kann über verschiedene möglichst klimaneutrale Systeme bewerkstelligt werden. Hoch im Kurs befindet sich im Moment die Wärmepumpe, die die in der Umwelt, im Boden oder der Luft gespeicherte Sonnenenergie mittels Wärmetauscher nutzt und mittels elektrischer Energie auf brauchbare Temperaturen "hochpumpt". Wird sie mit Ökostrom betrieben, ist auch sie unterm Strich CO2-neutral.

Ist ein Passivhaus auch für Normalverdiener bezahlbar? Ja, denn die Mehrkosten des Passivhauses für die verbesserten Fenster, für Lüftung und Dämmung werden zum größten Teil durch die Passivhaus-Förderung der KfW-Förderbank aufgefangen. Mit zinsverbilligten Darlehen fördert die KfW-Förderbank den Bau von Passivhäusern, der Antrag hierfür wird über die Hausbanken gestellt. Zusätzlich gibt es auch regionale Förderprogramme. Auf Dauer gesehen ist ein Passivhaus auch finanziell günstiger als ein konventioneller Neubau: Die hohe Energieeinsparung macht sich bezahlt.

Fazit: Energie wird teurer, auch wenn es temporäre Preis-Ausschläge nach unten gibt. Deshalb ist gut beraten, wer  für die Zukunft energiesparend baut und dafür etwas mehr investiert. Das Geld ist sicher gut angelegt und wird sich je nach Entwicklung der Energiekosten zügig amortisieren. In Sachen Architektur gibt es weitgehend Gestaltungsfreiheit - auch wenn auf "Zier-Erkerchen" aus energetischen Gesichtspunkten verzichtet werden sollte.

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