Ein robust-sinnliches Massivholzhaus – aber bloß nicht im Landhausstil – das wünschte sich die Bauherrschaft dieses modernen Blockhauses. Durch den einstofflichen Wandaufbau aus naturbelassener nordischer Fichte kommen die Vorteile des Baustoffes Holz voll zum Tragen. Das Material sorgt für eine stets ausgeglichene Luftfeuchtigkeit im Raum, wirkt antibakteriell, soll Elektrosmog reduzieren und durch die Vermeidung elektrostatischer Aufladung stressreduzierend auf den Organismus wirken.
Auch ökologisch ist die Bauweise durchaus vorzeigbar. Zwar sind die sogenannten U-Werte nicht so gut wie bei gedämmten Wandaufbauten, dafür hat die Bauweise laut Fraunhofer Institut für Bauphysik das größte Klimaentlastungspotential durch Speicherung von CO2.
Die rund fünfzig bis sechzig Kubikmeter verbautes Kiefernholz speichern etwa 48600 Tonnen Kohlendioxyd, je nach Heizungssystem dauert es gut sechzig Jahre, diese Menge wieder auszustoßen. Außerdem sorgen die „warmen“ Massivholzoberflächen dafür, dass auch schon bei niedrigeren Lufttemperaturen ein behagliches Wohnklima entsteht, weshalb der Heizenergieverbrauch laut Herstellerangaben erfahrungsgemäß dreißig bis vierzig Prozent unter den errechneten Werten liegt. Und nicht zuletzt sind die verbauten Rohstoffe ohne großen Energieaufwand herzustellen und leicht zu recyceln. Im Dach kommen Holzweichfaserplatten als Dämmung zum Einsatz.
Moderne Wohlfühl-Architektur für ein Paar
Dass Blockbau zudem nicht zwangsläufig rustikal daherkommen muss, zeigt der Entwurf eindrücklich. Die Farbgestaltung in Grau und Details wie flächenbündig eingesetzte Holz-Alu-Fenster, Flachdachanbau, eingespannte Glasgeländer und ein durchgehender Bodenbelag aus großflächigen, engfugig verlegten Fliesen geben dem Haus innen wie außen ein modernes Gesicht. Die sehr hellen, massiven Kiefernwände wurden innen mit einem speziellen UV-Schutzanstrich versehen, um ein Nachdunkeln zu verhindern.
Das Raumprogramm ist auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt. Unten liegt neben dem offenen Wohn-/Essbereich und der Küche ein Gäste-Bad, ein Gästezimmer und ein Arbeitszimmer.
Der Wohnbereich wurde im eingeschobenen Flachdach-Kubus untergebracht und hebt sich durch die glatte Deckenuntersicht ohne Holzbalken vom Essbereich ab. Über dem Essplatz öffnet sich der Raum zur Galerie bis unter den Dachfirst, Licht und Luft können ungehindert zirkulieren. Da das Haus am Hang steht, wurde es komplett unterkellert, hier findet unter anderem eine Doppelgarage Platz, von der aus man über die gerade Faltwerktreppe aus Esche trockenen Fußes ins Erdgeschoss gelangt. Oben wird fast eine komplette Haushälfte von der offenen Galerie mit Sitzecke und Zugang zur Dachterrasse auf dem „Wohnkubus“ eingenommen. Bad, Ankleide und Schlafzimmer sind in einer Raumflucht angeordnet.
Auch die Ausstattung wurde mit Blick aufs Detail gewählt. Ob Küche oder Diele – passgenau eingefügte Einbauschränke mit hellen Oberflächen und weiße, flächenbündige Innentüren sowie große Glasflächen anstelle von Geländern sorgen für ein helles, großzügiges Erscheinungsbild. In den Fliesenboden integrierte Strahler beleuchten ausgewählte Stützen effektvoll von unten.
Der Kaminofen im Erdgeschoss sorgt für wohlige, gesunde Strahlungswärme an kalten Tagen, die Fußbodenheizung wird durch eine Gas-Brennwerttherme gespeist, unterstützt von der Thermo-Solaranlage auf dem Dach. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung minimiert den Heizwärmeverlust weiter, sodass geringe Heizkosten bei angenehmem Raumklima zu erwarten sind.
Weiter Häuser von Fullwood Wohnblockbau >>