Die Wohnräume im Hanghaus orientieren sich mit ihren (Panorama-)Fenstern in Richtung Süden, die weniger tageslichtbedürftigen Nebenräume rücken auf die Hangseite. Anstelle eines Kellers fernab im Untergeschoss, können somit täglich nötige Abstellräumlichkeiten direkt den Wohnflächen zugeordnet werden.
Das Haus wird so allein aufgrund der Lage energetisch optimiert: Die Nordseite ist zum größten Teil „unter Tage“, die Südseite präsentiert sich vergleichsweise überdimensional der Sonne und fährt enorme solare Gewinne ein.
Für die Erschließung der Wohnebenen dienen auch im Hanghaus zumeist Treppen. Ihnen gebührt hier eine besondere Rolle. Oft werden gerade sie sogar besonders in Szene gesetzt, wie zum Beispiel durch höhenversetzte Wohnebenen innerhalb eines Hauses (sogenannte Halbgeschosse oder Split-Level). Um jedoch auch im Alter problemlos am Hang wohnen zu können, sollte man den Einbau eines Aufzugs erwägen – oder zumindest Platz für eine Nachrüstung vorsehen.
Geologisches Gutachten kann notwendig werden
Auch bei Bauvorhaben am Hang ist eine volle Unterkellerung problemlos machbar. Einige wichtige Punkte sollten jedoch beachtet werden, etwa bei der Beurteilung des Grundstücks: So kann eine hohe Bodenfeuchtigkeit auf besondere Maßnahmen zur Entwässerung hindeuten. Bei großen Felsbrocken müssen eventuell Spezialmaschinen eingesetzt werden.
In besonders schwierigen Lagen oder bei unklaren Bodenverhältnissen empfiehlt sich ein geologisches Gutachten, das die genaue Beschaffenheit des Geländes klärt. Damit später nichts ins Rutschen kommt, sind in manchen Fällen zusätzliche Stützkonstruktionen am Berg und an tragenden Bauteilen erforderlich.'
Und auch Garage und Terrasse müssen eventuell durch Stützmauern gesichert werden. Vor Wasser aus dem Hang schützt den Keller eine funktionale Dränage oder eine besondere Abdichtung. Oft empfiehlt sich eine weiße Wanne aus wasserundurchlässigem Beton.
Auch bei der Erschließung hat ein Hanggrundstück seine Eigenheiten: Kann das Grundstück von oben oder von unten angefahren werden? Sind Nachbargrundstücke vom Bau betroffen? Erfolgt der Anschluss an die Kanalisation von der Berg- oder Talseite? Sind alle Fragen rund ums Hanggrundstück geklärt, steht dem indivdiuellen Traum vom Hanghaus nichts mehr im Wege. Wir vergleichen fünf Architekturansätze in mehr oder weniger steiler Lage.
Den kompletten Artikel mit weiteren Bildern und Grundrissen zu jedem Haus finden Sie in der Zeitschrift "pro fertighaus" 9/10-2014 »»