Für Kinder ist die ganze Wohnung noch ein Abenteuerspielplatz, den es zu erkunden gilt. Eltern können ihre Kinder bei deren Entdeckungsreise durchs Haus nicht ständig im Auge behalten, selbst wenn sie wollten. Wichtig ist deshalb, für Schutz zu sorgen, wo es für die Kleinen schnell gefährlich werden kann. Schließlich sind die Jüngsten äußerst neugierig und wissen noch nicht, dass Treppen oder Stufen für sie gefährlich werden können. Treppen werden in der Regel auf die Bedürfnisse von Erwachsenen abgestimmt. Selbstverständlich aber gibt es Möglichkeiten, die Treppen kindgerecht zu gestalten.
Unterschiedliche Maßnahmen minimieren die Unfallgefahr
Wie diese aussehen, entscheidet maßgeblich das Alter des Kindes. Während der Krabbelphase, also bis zu einem Alter von etwa zwei Jahren, sind die Treppenauf- und abgänge sowie Geländer durch Schutzgitter oder Netze am besten abgesichert. Lernt das Kind zu laufen, liegt es an den Eltern, dem Nachwuchs den sicheren Auf- und Abstieg beizubringen. Tipp: Bei Treppen mit einer Richtungsänderung, beispielsweise Wendeltreppen, sollte mit Kindern immer auf der Seite gegangen werden, auf der die Stufen am breitesten sind. Gegebenenfalls lässt sich auch ein Kordel-Handlauf in „Kinderhöhe“ an der Wand anbringen, an dem sich das Kind festhalten kann.
Für Geländer gilt: Die Mindesthöhe beträgt 90 Zentimeter über der Stufenvorderkante, die Abstände zwischen den Geländerstäben sollten nicht mehr als 12 Zentimeter betragen – zumindest da, wo die Kinder ihr Köpfchen zwischen die Stäbe stecken können. Doch nicht nur für Kinder sind sichere Treppen von Bedeutung.
Helle Stufen und eine Beleuchtung durch Tageslicht und/oder Leuchten sind für Erwachsene ebenso wichtig. Lichtschalter am Anfang und Ende der Treppe, idealerweise mit einem Lichtpunkt versehen, sind optimal. Die Leuchten sollten parallel zum Treppenverlauf eingesetzt werden, jeweils über den Antritten und Podesten. Sie sollten nach oben und unten strahlen, aber nicht blenden.
Das richtige Licht spielt eine entscheidende Rolle
Die Allgemeinbeleuchtung muss gleichmäßig und am besten so gesetzt sein, dass sie vom oberen Treppenabsatz nach unten leuchtet und für kurze, weiche Schatten sorgt. So setzen sich die Stufen deutlich voneinander ab. Harte Schlagschatten durch Strahler stören: Gibt es zu viel Licht aus falscher Richtung, fehlen Schatten und die Stufen setzen sich nicht voneinander ab und sind nicht gut zu erkennen.
Zusätzliche Wandleuchten setzen optische Akzente und dienen der Orientierung. Zudem bieten einige Hersteller LED-Leuchten, die nahe der Stufen für deren explizite Beleuchtung sorgen – je nach Ausführung jede dritte Stufe. Bei breiten Stufen eignen sich in die Setzstufen eingelassene Leuchten, die die ganze – dann jedoch jede – Stufe erhellen.
Auch ein beleuchteter Handlauf ist eine gute Orientierungshilfe und ein schöner Akzent. Gut ist, wenn er etwa 30 Zentimeter vor dem Antritt beginnt: „Das erleichtert die Orientierung und gibt Sicherheit,“ erklärt der Verband Privater Bauherren (VPB). Von klassischen Holz- und Edelstahlvarianten, über Relinggeländer, mit diagonalen Streben, Lochblech- oder Glas-einsätzen, an der Wand befestigt oder frei schwebend, ist alles möglich. Besonders leicht wirken Treppen ohne Setzstufen und Geländer.
Bauordnungsrechtlich ist dies wie auch ein filigraner Handlauf nur bei Einfamilienhäusern möglich. Wir raten, immer auf Sicherheit zu setzen und mindestens einen Handlauf einzuplanen.
Konstruktion, Material und Größe entscheiden den Preis
Kompetente Architekten kennen die Sicherheitsvorschriften und auch Baubehörden geben Auskunft. Ob industriell oder vom Schreiner gefertigt, beziehen Sie Ihren Architekten in die Planung ein, lassen Sie sich beraten und testen Sie die Begehbarkeit verschiedener Treppenformen. Die bauaufsichtliche Zulassung erkennen Sie am CE-Zeichen, dessen Nummer das Herstelljahr (die letzten 2 Ziffern), Name des Werkes sowie Handelsname der Treppe und Zulassungsinhaber angibt.
Je nach Material, Größe und Konstruktion kostet eine Treppe zwischen 2 000 und weit über 10 000 Euro. Massive Hartholztreppen gibt es ab etwa 3 000 Euro, aus Fichte für circa 2 000 Euro. Spindeltreppen sind günstiger, aber als viel genutzte Geschosstreppen nicht gut geeignet.