Die Gebäudehülle ist das Aushängeschild eines Hauses. Sie übernimmt regulierende und schützende Funktionen und beeinflusst das optische Erscheinungsbild des gesamten Gebäudes. Ein ausdrucksstarker und zeitloser Werkstoff ist Schiefer. Dieser schmückt nicht nur als Dachschiefer und Fassadenschiefer historische Gebäude, auch im modernen Hausbau macht das Naturprodukt eine gute Figur. Wir zeigen die verschiedenen Dachschiefer und Fassadenschiefer, was Sie beim Verlegen und Reinigen beachten - und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
Was ist Schiefer und welche Arten von Schiefer gibt es?
Schiefer ist ein Naturstein, genauer gesagt ein umgewandeltes Ablagerungsgestein. Die Entstehungsgeschichte begann vor mehreren hundert Millionen Jahren. Damals lagerte sich Schlick auf dem Boden der Meere ab und bildete sich mit der Zeit zu Tonstein weiter. Bei der Entstehung der Gebirge faltete sich der Tonstein durch die Hitze auf und sorgte für die Bildung einer Reihe von plättchenförmigen Mineralien. In der Folge entstand Schiefer. Die plättchenartige Struktur ist dabei der Grund, warum sich Schiefer so gut spalten lässt.
Heutzutage kommt Schiefer in Deutschland unter anderem im Hunsrück, der Eifel und in Thüringen vor. Je nach Abbaugebiet unterschiedet er sich in seiner Zusammensetzung. Das macht sich in den vielen farblichen Facetten bemerkbar: die Farbpalette geht von hell bis dunkel, von Blaugrau über Rot bis Grün.
Dachschiefer und Fassadenschiefer gibt es nicht nur in dunklen Farbtönen, sondern wie hier, in Grün.
Welche Verwendungsmöglichkeiten gibt es am Haus?
Von jeher haben die Menschen den Naturstein als Dachschiefer und als Fassadenschiefer verwendet. In den Fundgebieten ist es ein langlebiger Schutz gegen Regen, Wind und Schnee.
Man kann Schiefer schleifen oder rau belassen, in Formatgröße und Verlegungsart variieren. Schiefer ist spaltbar und man kann ihn passgenau bearbeiten. Der Naturstein eignet sich daher für moderne, designorientierte wie für traditionelle Gestaltungen mit anspruchsvollen Formen. Dabei muss nicht das ganze Haus mit Dachschiefer und Fassadenschiefer verkleidet und eingedeckt sein. Oft lebt ein Haus vom Kontrast zwischen Schieferdach- oder fassade und anderen Materialien.
Beispiel Bungalow: Schiefer wertet z.B. einen ansonsten sehr schlichten Bungalow auf: Gedeckte, natürliche Farben und eine klare Linienführung des typischen Bungalow-Baukörpers verleihen diesem ein zeitloses Design. Ein facettenreiches Naturmaterial, wie Schiefer hebt die bloße Schlichtheit auf. So verleiht es dem Baukörper optische Spannung und Lebendigkeit. Auch die Kombination von Schiefer mit Edelstahl oder Aluminium macht ein Gebäude zum Blickfang.
Welche Vorteile bietet Dachschiefer?
Die verschiedenförmigen Steine mit ihren klaren Übergängen sind vielseitig und harmonieren mit jedem Dach. Sehr gut eignen sie sich für puristische Dachformen moderner Architektur. Der größte Vorteil von Schiefer ist und bleibt dessen Langlebigkeit: das Material hält als Dachschiefer und Fassadenschiefer in der Regel über hundert Jahre den Wettereinflüssen problemlos stand.
Dachschiefer auf einen Blick:
- robust und sturmsicher
- natürlicher Rohstoff
- steigert Wertigkeit der Immobilie
- lange Lebensdauer
- strapazierfähig
- flächig und zurückhaltend edel
Welche verschiedenen Deckarten gibt es bei Dachschiefer?
In der Tabelle geben wir Ihnen einen kleinen Überblick über die häufigsten Deckarten von Dachschiefer.
Bezeichnung der Deckart | Dachschiefer-Form | Art der Verlegung |
wilde Deckung | - Steine sind unbehauen - Freihand-Zurichtung vor Ort | - aufwendige Deckart - für individuelle Deckungen - Anordnung scheint zufällig, folgt aber einem genauen Deckbild |
Altdeutsche Deckung | - einzelne Schiefersteine variieren in Höhe und Breite - schuppenförmige Decksteine | - Freihand-Zurichtung - nach oben hin kleinere Steine |
Dachschiefer mit wilder Deckung.
Dachschiefer mit altdeutscher Deckung.
Bezeichnung der Deckart | Dachschiefer-Form | Art der Verlegung |
Schuppendeckung | - Form der Steine wie bei altdeutscher Deckung - einheitliche Schuppenform - Steine sind gleich hoch und breit | - schwungvolle Deckart |
Universaldeckung | - quadratischer Dachschiefer - Rundung auf einer Seite - preiswert durch einheitliche Form |
Dachschiefer mit Schuppendeckung.
Dachschiefer mit Universaldeckung
Bezeichnung der Deckart | Dachschiefer-Form | Art der Verlegung |
Dynamische Rechteck-Doppeldeckung | - Kombination aus verschieden großen und hohen Reihen von rechteckigen Steinen | - modern - aufwändige Verlegung - lebendiges Deckbild |
Rechteck-Doppeldeckung | - geradlinig - quadratische und rechteckige Steine | - passt sich jeder Geometrie und Dachform an, preiswert |
Dekorative Deckung mit Spitzwinkel | - hochkant verlegter quadratischer Schiefer | - Klassische Deckart - typisch für Herrenhäuser |
Dachschiefer mit dynamischer Rechteck-Doppeldeckung.
Dachschiefer mit Rechteck-Doppeldeckung.
Dachschiefer mit Spitzwinkel-Deckung.
Wie sieht es mit den Kosten für Dachschiefer aus?
Dachschiefer ist ein edles und langlebiges Material. Eine hohe Wirtschaftlichkeit ergibt sich aber in Bezug auf die lange Lebensdauer. Grund: Sie geben weniger Geld für die Pflege des von Natur aus robusten Schieferdachs aus. Außer gelegentlicher Reinigung sind wenig Wartungsarbeiten nötig, sodass man hier langfristig geringe Unterhaltskosten erwarten darf. Bei der Anschaffung ist Dachschiefer jedoch teurer als andere Materialien. Denn nicht nur der Abbau im Steinbruch ist mit großem Aufwand verbunden. Auch beim Verarbeiten und Verlegen von Dachschiefer sind besondere Fachkenntnisse gefragt. Hinzu kommt, dass die Deckung eines Schieferdachs mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Doch es gibt günstige Varianten von Schieferdächern. Dazu gehört z.B. das neue Rathscheck Schiefer-System. Bei diesem Verlegungssystem des Schieferherstellers Rathscheck ist nicht nur der Arbeitsaufwand geringer, man kommt auch mit weniger Material aus. Während man Dachschiefer normalerweise überlappend deckt, reduziert man hier durch flächenbündige Verlegung die Materialmenge.
Weiterer Vorteil: der Dachdecker kann die Schieferplatten schneller verlegen und spart so viel Zeit ein. Und Sie sparen bei den Kosten für den Dachdecker. Somit ist Schiefer auch für Bauherren mit übersichtlichem Budget zunehmend erschwinglich.
Tipp: Zu den günstigsten Deckarten gehören die Universaldeckung und die Rechteck-Doppeldeckung.
Was kostet 1 Dachschiefer?
Der genaue Preis für einen Schieferstein hängt immer von der Deckart und deren Eigenschaften ab. Denn diese sorgen für einen verschieden hohen Aufwand bei der Verarbeitung. Auch die Anforderungen des jeweiligen Hausdachs und die entsprechenden Formate spielen eine Rolle bei den Kosten. Bei der horizontalen Deckung fangen die Preise bei etwa 45 bis 50 Euro pro Quadratmeter an.
Beispiel: Die Universaldeckung liegt bei etwa 60 Euro pro Quadratmeter, die Altdeutsche Deckung startet dann bei etwa 110 Euro pro Quadratmeter. Die Dynamische Deckung bewegt sich eher im oberen Preissegment. Hier wird eine Kostenspanne von 120 bis 160 Euro pro Quadratmeter angegeben.
Wie bringt man Schieferplatten an?
Zur Verlegung von Dachschiefer benötigt man einen klassischen Dachaufbau inklusive Dachunterkonstruktion als Deckunterlage. Bei dieser handelt es sich in der Regel um eine Schalung oder eine Lattung. Eine Aufdachdämmung ist ebenso möglich.
Da man beim Verlegen von Dachschiefer einiges zu beachten hat, sollte man nicht selbst Hand anlegen, sondern lieber Schieferdecker beauftragen. Denn während andere Ziegelarten im fertigen Zustand auf der Baustelle angeliefert werden, bringen Schieferdecker den Naturstein bei bestimmten Deckarten erst an seiner Zielstätte in die endgültige Form. Anschließend werden die Decksteine dann Stein für Stein mit mehreren Nägeln am Dach, bzw. an Mauersteinen, Bauplatten o.ä. angebracht. Weitere Befestigungsarten für Schieferziegel sind: Klammerhaken, Spitzhaken oder Drillsklent.
Berücksichtigen Sie die Regeldachneigung, damit das Dach nicht undicht wird. Sie darf nur darunter liegen, wenn ein Unterdach vorhanden ist. Bei der Altdeutschen Doppeldeckung sowie der Rechteck-Doppeldeckung sollte die Dachneigung demnach bei mindestens 22° liegen. Bei der Altdeutschen Deckung sowie der Schuppen-, Bogenschnitt-, Universal- und der Wilden Deckung sind es 25°. Bei der Spitzwinkel-Deckung sind es 30°, während die Regeldachneigung der dynamischen Rechteck-Doppeldeckung mindestens 40° haben sollte.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten bietet Fassadenschiefer?
Schiefer eignet sich nicht nur für die Dachdeckung, sondern ermöglicht auch moderne Fassadengestaltung. Wie alle Fassadenverkleidungen aus Stein, kann Schiefer als Vormauerung oder als Vorhangfassade ausgeführt werden. Beide Fassadenarten werden in der Regel hinterlüftet. Es ist auch möglich, die Schieferplatten direkt auf die Außendämmung aufzukleben.
Als naturbelassenes Produkt sorgt Schiefer für ein gesundes Wohnklima. In Kombination mit einer guten Wärmedämmung kann man es als effiziente Außenfassade gestalten. Durch unterschiedliche Verlegetechniken verändert man die Optik individuell. Damit der Fassadenschiefer fachgerecht angebracht wird, bedarf es erfahrener Planer und Dachdecker.
Eine Möglichkeit der Gestaltung bei Fassadenschiefer ist z.B. die dynamische Rechteck-Deckung. Basierend auf rechteckigen Schiefern ist der Planer bei seinem Entwurf generell befreit von komplizierten Regeln. Für den Betrachter zeigt sich jede Wand in einem individuellen Verlegebild. Dabei schwanken die Steinhöhen zwischen 5, 10 und 15 Zentimetern. Die Längen liegen zwischen 10 und 60 Zentimetern. Die Platten deckt ein Schieferdecker schuppenartig Stein auf Stein.
Welche verschiedenen Deckarten gibt es bei Fassadenschiefer?
Beim Fassadenschiefer gibt es noch mehr Möglichkeiten der Gestaltung als beim Dach. Alle Deckarten des Dachs können auch bei der Fassade zum Einsatz kommen. In der Tabelle stellen wir eine Auswahl besonderer Fassadenschiefer vor.
Bezeichnung der Deckart | Fassadenschiefer-Form und Art der Verlegung |
Waben-Deckung | - quadratische Steine - im Hochformat - eine gekappte Ecke |
Kettengebinde | - individuelle Schmuckbänder - setzen Akzente an der Fassade |
Fassadenschiefer mit Waben-Deckung.
Fassadenschiefer mit Kettengebinde.
Bezeichnung der Deckart | Fassadenschiefer-Form und Art der Verlegung |
Symmetrische Deckung mit Klammertechnik | - für große Gebäude geeignet - Aluminium-Unterkonstruktion - Befestigung mit Edelstahlklammern |
Unterlegte Deckung | - modern, rechteckige Steine - Befestigung mit Edelstahlklammern - erzeugt auffällige Schattenfugen |
Lineare Deckung | - streng geometrisch - quadratische oder rechteckige Steine - dazwischen verschieden große Stoßfugen |
Fassadenschiefer mit symmetrischer Deckung.
Fassadenschiefer mit unterlegter Deckung.
Fassadenschiefer mit linearer Deckung.
Fassadenschiefer bietet neben den oben gezeigten Varianten noch viele weitere Gestaltungsmöglichkeiten. Es gibt z.B. noch dekorative Deckungen, dazu gehören die Fischschuppendeckung, Coquettes und Octogones.
Eine Photovoltaik-Anlage auf Dachschiefer - geht das?
Eine umweltbewusste Stromerzeugung durch Photovoltaikpaneele ist auch mit einem Schieferdach möglich. Und zwar mit dem Rathscheck Schiefer-System. Vor allem optisch bietet diese Kombination aus Schiefer und Solarmodulen Vorteile. Bei dieser geradlinigen Dacheindeckung aus Schiefer verschwinden die ansonsten auffälligen und störenden Paneele im Deckbild.
Die Solar- und PV-Elemente werden hier bündig ins Schieferdach integriert - und das nicht nur durch die Farbgebung. Die Grundlage stellen Tragprofile und wasserführende Verbinder dar. Die Verbinder werden in die Tragfolie eingehängt und dienen zur Befestigung der Schieferplatten. Die Platten werden ihrerseits durch Edelstahlhaken sowie die darüberliegenden Steine gehalten. Die PV-Module sind auf dieses System abgestimmt und passen exakt zwischen die rechteckigen Steine. Positiver Nebeneffekt: es gibt weniger Materialverschnitt.
Sie wollen die Anlage lieber an der Fassade anbringen und haben sich für Fassadenschiefer entschieden? Auch hier lassen sich die Paneele mit dem Ratscheck Schiefer-System problemlos integrieren.
Perfekte Kombination aus Dachschiefer und Photovoltaikpaneelen.
Wie sieht die Wärmedämmung unter Schiefer aus?
Beim Dach und beim Fassadenschiefer kommen jeweils ähnliche Dämmsysteme zum Einsatz. Bis auf die Außenhaut gibt es keine großen Unterschiede zu anderen Systemen. So gilt hier ebenso: die Dämmschicht muss ausreichend hinterlüftet sein. Damit hält man im Sommer die Hitze draußen. Und im Winter bleibt es im Haus schön kuschelig.
Schiefer selbst dämmt nicht. Daher ist beim Schieferdach eine Dämmung unter den Schindeln notwendig. Man verlegt Schiefer direkt auf einer Aufsparrendämmung. Ratsam ist eine Zwischensparrendämmung, eine Dampfsperre ist in der Regel nicht notwendig. Denn zwischen Dämmung und der Schieferdeckung befindet sich in der Regel ein Zwischenraum, der für die Hinterlüftung sorgt. Dadurch kann eventuell anfallende Feuchtigkeit abgeführt werden.
An der Fassade ist eine durchgehende Dämmschicht ohne Unterkonstruktion auf dem Mauerwerk empfehlenswert. Darauf befindet sich dann eine diffusionsoffene Unterspannbahn und eine Schalung. Vermeiden sollte man den Einsatz von Kanthölzern, da sie Wärmebrücken verursachen. Die Schieferschicht stellt die Außenhaut dar. Möglich ist hier ein Verbund aus Leichtbetonträgern und Schieferplatten für eine vorgehängte hinterlüftete Fassade. Was Sie bei der Renovierung einer Schieferfassade beachten müssen und welche finanziellen Fördermöglichkeiten Sie hier haben, lesen Sie weiter unten.
Wie reinigt man Schiefer?
Dächer aus Schiefer sowie Fassadenschiefer sind generell pflegeleicht. Doch auch hier lagern sich mit der Zeit Verunreinigungen ab. Dazu zählen:
- Grünbildung in Form von Algen und Moose
- tierische Ausscheidungen
- Ablagerungen von chemischen Stoffen aus der Luft
Es empfiehlt sich, die Reinigung einem Spezialisten zu überlassen. Vor allem wenn es an die Dachreinigung geht. Den Dienstleister sollte man mit Bedacht auswählen und nicht nur nach dem Preis gehen, da unprofessionelle Reinigungsfirmen schnell teure Schäden anrichten. Für die entsprechende Sicherheit des Reinigungspersonals sollte ebenso gesorgt sein.
Generell sind bei Schieferdächern verschiedene Arten der Reinigung möglich: chemische Reinigung, Reinigung mit Mikroorganismen oder mit Druckwasser. Für welche Methode man sich entscheidet, ist eine Kostenfrage sowie eine Frage nach dem Grad und der Art der Verunreinigung. Fassadenschiefer kann man gut selbst mit einem Hochdruckreiniger und geeigneten Reinigungsmitteln säubern.
In welchem Turnus Sie die Reinigung durchführen, kommt auf mehrere Faktoren an:
- die Region
- die herrschenden Wettereinflüsse
- die direkte Umgebung, in der das Haus steht
Ist die Verunreinigung sehr deutlich von außen sichtbar, sind Maßnahmen nötig. Die Reinigung birgt immer das Risiko, dass der Schiefer Schaden nimmt. Daher sollten Sie das Dach so wenig wie möglich reinigen.
Was ist Kunstschiefer?
Genau genommen gibt es keinen Kunstschiefer, auch wenn man den Begriff immer mal wieder hört. Es handelt sich dabei vielmehr um künstlich hergestelltes Schieferimitat. Dieses besteht in der Regel aus Kunstharz oder aus Zementgemischen. Eindeutiger Vorteil: Es ist günstiger und leichter als Dachschiefer. Auf der Negativseite stehen die weitaus geringere Lebensdauer und die fehlende Nachhaltigkeit. Natürlicher Dachschiefer und Fassadenschiefer halten sich ohne viel Pflege um die 100 Jahre und länger. Künstlich hergestelltes Schieferimitat dagegen verliert nach wenigen Jahrzehnten seine wasserabweisende Wirkung – das Dach wird undicht. Dadurch macht die Verwendung dieses Materials bei Wohnhäusern weniger Sinn. Als Deckungsmaterial für z.B. ein Gartenhäuschen kommt das Schieferimitat aber in Frage.
Was die Qualität angeht, sollten Sie bei Dachschiefer und Fassadenschiefer nur ausgewiesenen Fachleuten vertrauen. Achten Sie bei der Auswahl des Schieferlieferanten darauf, dass dieser über eine langjährige Erfahrung beim Abbau und der Verarbeitung des Materials verfügt. Die Zusammensetzung des Schiefers muss stimmen. Denn bei der Entstehung des Millionen Jahre alten Gesteins kommt es oft zu Verunreinigungen und Fremdgestein wird eingeschlossen. Der Schiefer-Spezialist Rathscheck stellt hier z.B. mit einem mehrere Ebenen umfassenden Qualitätssystem und entsprechenden Kontrollen sicher, dass der abgebaute Schiefer von bester Qualität und nur aus geprüften Vorkommen ist. Mit seinem Prüfsystem übertrifft Rathscheck sogar die europäischen Normen für Schieferabbau. Diese sind in der Europäischen Bauproduktenverordnung geregelt.
Wann sollte man Fassadenschiefer renovieren und gibt es Förderungen?
Sie wollen bei einer Fassade Dämmmaßnahmen durchführen? Dann kann es sinnvoll sein, gleich die ganze Fassade zu renovieren. Gleiches gilt für das Ausbessern von Beschädigungen. Letzteres ist wichtig, wenn das Material nachlässt und undichte Stellen auftauchen. Problem: manche Schäden am Fassadenschiefer erkennt man als Laie nicht.
Daher sollten regelmäßig Fachleute den Fassadenschiefer inspizieren. Bei Schäden kann es ausreichen, einzelne Schiefersteine auszutauschen. Der Austausch einzelner Steine ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von Schiefer: denn bei Fassaden aus anderen Materialien ist dies nicht möglich. Oft muss man dann gleich eine größere Fläche der Fassade austauschen.
Ist die vom Schaden betroffene Fläche größer als ein Zehntel der Gesamtfassade, ist laut Erneuerbare-Energien-Gesetz (EnEV) eine Sanierung samt Wärmedämmung vorgeschrieben (Ausnahme: Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern, die mindestens seit 2002 dort wohnen). Wer aus freien Stücken an seiner bisher ungedämmten Schieferfassade eine Dämmung anbringen will, kann hier mit einer finanziellen Förderung rechnen. Es gibt Förderungen für Sanierungen des kompletten Hauses und für Einzelmaßnahmen: wie z.B. die Sanierung der Schieferfassade. Die dabei eingesetzte Dämmung muss dem höchsten Standard entsprechen, um förderfähig zu sein.
Je nach Maßnahme und Umfang der Arbeiten sind folgende Programme möglich:
- Investitionszuschuss (KfW 430)
- Zinsgünstiger Kredit, KfW-Effizienzhaus (KfW151)
- Zinsgünstiger Kredit, Einzelmaßnahmen (KfW 152)
Fazit
Kein anderes Material hat eine so lange Lebensdauer wie Schiefer. Dafür ist vor allem dessen Entstehungsgeschichte verantwortlich, die das Material robust und wetterfest gemacht hat. Auf dem Dach halten Ziegel aus Schiefer 100 Jahre und länger. Und das bei geringem Pflegeaufwand. Das spart auf lange Sicht gesehen Kosten, denn Schieferdächer muss man im Vergleich zu klassischen Ziegeldächern weniger oft ausbessern.
Mit Schiefer erhält man eine Dachhaut, die mit ihrer ungewöhnlichen Deckart Blicke auf sich zieht und in der modernen Architektur sowohl für klare Linien als auch für ausgefallene Akzente sorgt. Gut integrieren lassen sich auf dem Schieferdach PV- und Solarmodule: Sie fügen sich optisch unauffällig in das Gesamtbild ein. Neben einem Schieferdach ist der Fassadenschiefer eine reizvolle Art zur individuellen Gestaltung eines Hauses. So wirkt das traditionsreiche Naturmaterial zeitgemäß und modern. Und da es sich problemlos recyclen lässt, entspricht Schiefer als klassischer Naturstein auch dem heutigen Nachhaltigkeitsgedanken.
Alle Bilder: Rathscheck.