Unten arbeiten, oben wohnen und schlafen – dieses Konzept setzte die Familie bei ihrem Neubau mit Logopädie-Praxis um. Fast das komplette Erdgeschoss wird von den drei Behandlungsräumen, einer Teeküche, einem Bad, dem Büro und einer großzügigen Diele mit Wartebereich eingenommen.
Damit die Privatsphäre der Familie trotzdem gewahrt bleibt, verfügt das Haus über zwei Eingänge, sodass Patienten nicht die Geschosstreppe passieren, die zu den Wohn- und Schlafräumen nach oben führt.
Natürlich sind die beiden Eingangsbereiche auch innen über Türen verbunden. Die Logopädin muss also nach Feierabend oder in Pausenzeiten nur die Treppe hochsteigen, um zu Hause zu sein – ein großer Vorteil, gerade wenn Kinder im Haus sind.
Flexibel umnutzbar und zukunftsfähig
Die Fassade des lang gezogenen Baukörpers wird gegliedert durch rote Schiebeläden und liegende Fensterformate, graue Putzstreifen verstärken diesen Eindruck noch. Durch die beiden Eingänge wirkt das Gebäude fast wie ein Doppelhaus. Und tatsächlich ließe sich das Haus später auch in zwei Wohneinheiten teilen. Die Erschließung der Ebenen ist ja bereits separat möglich, die Raumaufteilung so angelegt, dass unten problemlos auch eine Wohnung entstehen könnte. Küche und Bad sind an sinnvoller Stelle schon vorhanden, die großen Therapieräume mit bodentiefen Fenstern orientieren sich zur Terrasse.
Oben sind die Wohnräume so angelegt, dass eine drei- bis vierköpfige Familie komfortabel leben kann. Die Küche und der Wohnraum, der durch einen dritten Giebel zusätzlich Großzügigkeit und Raumhöhe gewinnt, gruppieren sich um einen großen Balkon, der einen sichtgeschützten Sitzplatz für gemeinsame Mahlzeiten im Freien bietet. Größtmögliche Privatsphäre verspricht der Elternbereich mit Ankleide und eigenem Bad, das nur durch das Schlafzimmer zu erreichen ist. Ein separates „Kinderbad“, das auch von Gästen genutzt werden kann, ist da Pflicht.
Wichtig für eine intensive gewerbliche Nutzung im eigenen Wohnhaus ist, dass der Schallschutz zwischen den Ebenen stimmt. Eine entsprechende Zwischendecke mit erhöhten Schalldämmwerten ist auch für eine spätere getrennte Wohnnutzung sinnvoll.
Heiztechnisch ist das Haus mit einer ökonomisch günstigen Gas-Brennwert-Heizung ausgestattet, die eine Fußbodenheizung versorgt. Zusammen mit der diffusionsoffenen Holzkonstruktion mit mineralischer Dämmung im Gefach und außenseitiger Holzfaserdämmung als Wärmedämm-Verbundsystem sowie einer Solaranlage zur Brauchwasser-Erwärmung verspricht die Technik niedrige Betriebskosten für den Unterhalt.