Wer heute ein neues Haus bauen möchte, der muss sich an die gesetzlichen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes halten. Diese regelt die bautechnischen Standardanforderungen, die zu einem energieffizienten Betrieb des Wohngebäudes führen. Dazu gehört auch, dass neue Wohngebäude sehr gut gedämmt und möglichst luftdicht gebaut werden müssen, damit für das Heizen möglichst wenig Energie benötigt wird. Dies hat unmittelbare Auswirkungen für Bauherren, die in ihren Neubau einen Kamin oder Ofen installieren wollen. Passende Öfen und Kamine finden Sie hier.
Das erste Problem ist, dass bei einem solchen sehr luftdichten Haus ein Kaminofen oft nicht mehr die für die Verbrennung und korrekte Funktion des Schornsteins nötige Luftmengen aus dem Wohnraum entziehen kann – denn die Luftdichtigkeitsebene verhindert das Nachströmen von Sauerstoff in den Wohnraum.
Besonders kompliziert wird es, wenn im Haus eine automatische Wohnungslüftung installiert ist, die bei falschem Betrieb die giftigen Verbrennungsabgase in den Wohnraum „saugen“ kann. Umgehen kann man das Problem mit speziellen, sogenannten raumluftunabhängigen Öfen, die ihre zum gefahrfreien Betrieb nötige Verbrennungsluft über eine separate Leitung direkt von außen beziehen. Auch raumluftabhängige Öfen können unter bestimmten Umständen funktionieren, sollten aber genau geplant und mit einer elektronischen Sicherheitsvorkehrung versehen werden, die die Lüftungsanlage ausschaltet wenn der „Zug“ im Schornstein nicht mehr ausreicht, die Abgase zuverlässig abzuführen.
Grundsätzlich gilt nach dem Bundesemissionsschutzgesetz (1. BImSchV), dass Einzelraumfeuerungsanlagen für feste Brennstoffe, nur betrieben werden dürfen, wenn für Gerät durch eine Typprüfung des Herstellers belegt werden kann, dass die Anforderungen an die Emissionsgrenzwerte und den Mindestwirkungsgrad eingehalten werden. Verschärft werden die Vorgaben des 1. BImSchV nochmals Ende 2014.
Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt bei der Auswahl von Feststofföfen im Effizienzhaus ist die Wärmeleistung des Ofens. Ist sie zu hoch, wird es zu heiß im Wohnraum und der Bewohner muss unweigerlich die Fenster öffnen, um überflüssige Hitze weg zu lüften. Widersinnig, wenn man mit hohem technischen Aufwand ein Haus gebaut hat, das ja gerade möglichst wenig der teuer erzeugten Wärme nach außen abgeben soll.
Ein Ofen muss also speziell für die Größe und den Dämmstandard seines Aufstellungsortes bemessen sein. Dies kann Ihr Ofenbauer berechnen.
Das neue Sonderheft Kamine & Kachelöfen entführt Sie in die faszinierende Welt der modernen Feuerstätten fürs eigene Heim. Hier finden Sie neben den schönsten aktuellen Ofenmodellen auch umfangreiche technische und rechtliche Ratgeber sowie wertvolle Praxistipps.
Bestellen Sie hier die neue Ausgabe von Kamine & Kachelöfen.