Beschreibung
Schnörkellos und mit bekannten Elementen
So präsentiert sich dieses traditionell ländliche Einfamilienhaus. Unterm Strich zeigt sich ein Entwurf, der durch Zeitlosigkeit und Konsequenz überzeugt. Ein Haus, das zu seinen regionalen Wurzeln steht und durch seinen Verzicht auf modische Anpassung überrascht!
Es muss nicht lange gerätselt werden: Die Heimat dieses Entwurfs ist in Bayern auszumachen, denn mit seiner kombinierten Holz/Putz-Fassade, dem flachen Satteldach (22 Grad), den breiten Dachüberständen und dem hohen Kniestock (180 cm) gibt es reichlich Merkmale, die in den bayerischen Kulturraum hinweisen. Es ist ein sehr kompakter Entwurf, der sich für schmale Grundstücke bestens eignet, denn mit nur 8 m Hausbreite klappt es auch auf schmalen Parzellen. Hier wurde allerdings noch der Baukörper um einen angebauten Doppelcarport mit Abstell- und Technikraum erweitert (6,80 m), sodass der Grundstücksbedarf doch etwas höher ausfällt.
Vorteil der Carport-Lösung: Der Hauseingang ist überdacht und auch das Brennholz kann wettergeschützt gelagert werden.
Auffällig bei der Kubatur: Der Baukörper präsentiert sich schnörkellos, auf Balkone wird verzichtet, die Fensteröffnungen sind kleinteilig ausgeführt – alles also in bester bajuwarischer Tradition! Und auch die Terrassenüberdachung zeigt sich nicht “modernistisch“ umgesetzt, sondern ist traditionell konzipiert. Kein Fremdkörper, sondern Bestandteil der Gesamtarchitektur.
Der Entwurf wird als Ferienhaus ausgewiesen. Mit 152 m2 eignet sich das Objekt natürlich auch als Wohnhaus für eine vierköpfige Familie. Die Raumaufteilung besticht durch eine hohe Alltagstauglichkeit, es geht sehr pragmatisch zu.
Das Wohngeschehen im Erdgeschoss ist komplett offen, die Diele ist abgeschottet und beinhaltet eine zweckmäßige, geradläufige Treppe. Zwischen den beiden Bereichen: Eine Glastür, die verbindet und gleichzeitig trennt. Offene Küche mit Speisekammer, Essbereich mit Kaminofen, Wohnbereich – mehr ist nicht. Auffällig allerdings: Das Interieur wird geprägt durch eine kräftige (konstruktive) Balkendecke, weiß verputzten Wänden und einigen Holz- und Farbflächen.
Nachvollziehbar bei diesem Entwurf: Im Erdgeschoss dominieren Putzwände, was die Wirkung der massiven Holzbalkendecke angenehm kompensiert, im Treppenhaus dagegen geben Holzoberflächen den Ton an.
Die Individualräume auf der zweiten Ebene sind für eine vierköpfige Familie ausgelegt. Familienbad, zwei erstaunlich großzügige Kinderzimmer, Elternzimmer, knapper Flur – auf etwa 72 m2 eine Raumaufteilung, die auf Luxus verzichtet und sich am Alltag orientiert.
Aufgewertet werden die Räume übrigens durch französische Balkone, unter vielen Gesichtspunkten eine vollwertige Alternative. Bedingt durch den hohen Kniestock stellt sich übrigens keine Einengung unter der Schräge ein. Wieder einmal der Beleg, dass es sich immer lohnt, in Sachen Kniestock alle Möglichkeiten auszuloten.
Zum Schluss: Den Energiestandard ist KfW 70, geheizt wird mit einem Brennwertkessel, ergänzt durch eine solarthermische Anlage.