Im Herbst 2010 erreichte der Effektivzins für Baudarlehen mit einer Laufzeit von zehn Jahren nach Angaben der Deutschen Bundesbank ein historisches Rekordtief von durchschnittlich 3,59 Prozent. Seitdem sind die Zinsen für eine Immobilienfinanzierung langsam gestiegen - aktuell liegen sie mit rund 4,1 Prozent wieder 0,5 Prozentpunkte höher. Experten erwarten, dass die Zinsen im laufenden Jahr weiter klettern.
Ein Anstieg der Zinsen um ein oder zwei Prozentpunkte verteuert ein Wohnbaudarlehen gleich um viele tausend Euro. Das zeigt ein Beispiel: Ein Bauherr, der einen Kredit über 100.000 Euro mit 3,5 Prozent Zinsen und 1 Prozent Tilgung aufnimmt, muss dafür über eine Laufzeit von zehn Jahren eine gleichbleibende monatliche Rate von 375 Euro zahlen. In Summe fallen Zinsen von etwas mehr als 33.000 Euro an.
Steigt der Zinssatz auf 5 Prozent, muss er mit 500 Euro für das gleiche Darlehen jeden Monat 125 Euro mehr aufbringen. Insgesamt zahlt er über 47.000 Euro Zinsen - das sind rund 14.000 Euro Mehrkosten.
Gleichzeitig ist die Restschuld nach zehn Jahren im zweiten Fall etwas kleiner. "Das vergleichsweise niedrige Zinsniveau sollten Darlehensnehmer nutzen, um eine höhere Tilgungsrate zu vereinbaren, damit die Restschuld am Ende der Zinsbindungsfrist möglichst gering ist", sagt Dr. Uwe Krink von der LBS.