Lärmfrei wohnen

Lärmfrei leben
Foto: Tretford

Schallschutz erlangt als Thema zunehmend Bedeutung. Nicht nur Flugschneisen und Straßen machen Anwohnern zu schaffen, auch die verstärkt betriebene verdichtete Bebauung und schlechte Bauqualität sorgen für reichlich Verdruss: Nichts nerviger, als wenn man nach dem Einzug ins Reihenhaus feststellen muss, dass man dem einen Nachbarn beim Fernsehen zuhören „darf“ (Luftschall) und auf der anderen Seite der Nachbarin beim Kochen (Körperschall). Wenn einem dann noch beinahe das Trommelfell platzt, weil die eigenen Kinder die Treppe runterrennen (Trittschall), ist bauakustisch offensichtlich so ziemlich alles schiefgegangen, was schiefgehen kann.

Auch innerhalb des freistehenden Einfamilienhauses sollte das Thema Lärm- und Schallschutz nicht unbeachtet bleiben. Offene Grundrisse und Galerielösungen sorgen zwar für optische Großzügigkeit und Helligkeit auch an entlegeneren Stellen. Andererseits kann sich der Schall im Haus ungehindert ausbreiten und im ungünstigen Fall sogar noch verstärken.
Was ist zu tun?

Innenwände: Die individuellen Rückzugsräume sollten gut geschützt sein. Damit Innenwände wirkungsvoll Schall dämmen, sollten sie so massiv und schwer wie möglich sein. Beton oder Kalksandstein sind hier zu bevorzugen, da sie eine hohe Rohdichte besitzen. Aber auch mit leichten Ständerwänden, die entsprechend konstruiert, gut gedämmt und beplankt sind, lassen sich sehr gute Schalldämmwerte erreichen.

Galerien: Um die Rückzugsräume besser vom Geschehen im Erdgeschoss zu entkoppeln, empfiehlt es sich, den Galeriebereich mithilfe einer (Glas-)Tür in einen offenen Bereich und einen geschlossenen Flur zu unterteilen. Der Flur dient dann als Schallschleuse. Nach diesem Prinzip lassen sich auch die Bereiche von verschiedenen Bewohnern, z.B. Eltern und Kindern oder Arbeiten und Wohnen, wirkungsvoll separieren.

Decken: Masse ist hier wie bei den Wänden wichtig. Außerdem empfiehlt sich ein schwimmender Estrich. Zusätzlich ist eine gepufferte Abhängung der Unterdecke zu empfehlen.

Innenausbau und Einrichtung: Glatte Oberflächen und harte Böden sorgen für spürbaren Halleffekt. Mit einem „vernünftigen Möblierungsgrad“, wie Markus Leppin von Regnauer Haus es formuliert, lässt sich der Schall dämpfen. Die Einrichtung sollte seiner Ansicht nach „nicht zu kahl und hochglanzmäßig“ sein. Ein schönes Sofa mit Kissen könne viel bewirken. Auch andere Textilien wie Vorhänge oder Teppiche dämpfen den Schall.

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