Bei der Auswahl von Decken- und Wandbekleidungen in Wohnräumen stehen bei vielen Bauherren überwiegend ästhetische Gesichtspunkte im Vordergrund. Dabei sind Struktur und Farbe von Wand- und Deckenflächen und die Reflektion beziehungsweise Absorption von Licht, entscheidende Faktoren für die Wohlfühlqualität.
Weitere Anforderungen werden an die Raumakustik gestellt, an eine Resistenz gegenüber Schmutz und mechanischen Beanspruchungen und – in Räumen wie Bad und Küche – auch an die Unempfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit und Kochdunst. Gute Bekleidungen sind geruchsneutral, können sogar Gerüche binden.
Vor allem aber regeln Wand- und Deckenflächen das Raumklima. Sie müssen Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können, sodass kein Tauwasser ausfällt und sich in Folge Schimmel bildet. Unbehandelte Naturbaustoffe garantieren auch hier ästhetische wie gesundheitliche Qualität.
Holz
Wand- und Deckenverkleidungen aus Holz oder Holzwerkstoffen sind weit verbreitet und beliebt. Idealerweise bestehen die Paneele aus Massivholz oder Furnieren auf Echtholzträgern mit natürlich oder unbehandelter Oberfläche. Neben Elementen aus Holz gibt es eine Reihe von Paneelen zur Decken- und Wandverkleidung aus anderen Naturmaterialien, wie unbehandeltem Kork, Gips, ja sogar Leder oder Filz, welche die Raumakustik verbessern können und individuelle Wandgestaltungen möglich machen.
Tapeten
Wer auf Tapeten nicht verzichten will, dennoch aber Wert auf reine und gesunde Naturmaterialien legt, sollte einschichtige, nicht vorgestrichene Raufasertapeten verwenden. Es gibt auch einige baubiologisch unbedenklich bedruckte Papiertapeten – stets sollte man auf Gütesiegel und Produktdeklarationen achten.
Textiltapeten, obwohl oft als Naturprodukt angepriesen, sind kritisch zu betrachten, da ihre Fasern zumeist mit Dispersionskleber verleimt wurden, was die Tapete wie eine Sperrschicht wirken lässt. Die Folge: Das Raumklima wird gestört, die Wände können schimmelanfällig werden.
Eine ähnliche optische Wirkung wie Tapeten haben Naturfaserputze. Sie bestehen aus Baumwoll- und Zelluloseflocken sowie aus Viskose-, Leinen-, Jute- oder Hanffasern. Sie sind strapazierfähig, feuchteregulierend sowie schall- und wärmedämmend. Kleine Beschädigungen können durch Aufweichen und anschließendes Zusammenschieben leicht repariert werden.
Mineralische Putze
Lehmputze sind für alle Innenräume außer für ausgesprochene Nassräume geeignet. Bei entsprechender Armierung haften sie auf allen Untergründen. Je nach Struktur des Putzes lassen sich rustikale bis hin zu ganz glatten Oberflächen erreichen. Farbige Lehmfertigputze sind für alle Untergründe geeignet und sorgen für ein behagliches Wohnklima da sie elektrostatische Aufladung verhindern und Schadstoffe absorbieren. Da er relativ weich ist, eignet er sich nicht für grob beanspruchte Räume.
Kalkputze sind ideal für Wohn-, besonders aber für Feuchträume und Keller. Sie verhindern durch ihre natürliche Alkalität Schimmelbildung. Mit Zusatzstoffen, wie Zellulosefasern bekommt Kalkputz eine atmungsaktive, dämmende Oberfläche, die Gerüche absorbiert und leicht zu pflegen ist. Mineralische Putze können mit Pigmenten eingefärbt oder nachträglich mit umweltfreundlichen Farben gestaltet werden. (Autorin: Iris Darstein Ebner)