Wie sicher ein Haus ist, entscheidet sich oft schon, bevor es existiert – nämlich bei der Planung. Im Fertigbau stehen dem Bauherrn dabei der Bauberater und der Architekt mit Rat und Tat zur Seite.
Unnötige Stolperfallen am und im Haus. Verzichten sollte man in dieser Hinsicht auf „künstliche Stufen“. Wo wirklich (einzelne) Stufen gebraucht werden, sollten sie farblich abgesetzt und gut beleuchtet sein. Rutschfeste Bodenbeläge gibt es nicht nur für den Außenbereich, sondern auch als Fliesen für Diele, Küche und Badezimmer.
Ein großes Thema in punkto Sicherheit ist die Geschosstreppe im Haus. Das was die Hausbaufirmen ihren Kunden anbieten, sollte selbstverständlich DIN-gerecht sein und auch sämtliche sonstige Vorgaben wie die der Landesbauordnungen erfüllen – sie reichen vom Standsicherheitsnachweis bis zur Absturzsicherung. Die maßgeblichen Komponenten für die Sicherheit und bequeme Begehbarkeit einer Treppe im Alltag sind Stufen und Geländer. Üblich sind Treppenstufen mit 90 Zentimetern nutzbarer Laufbreite, eine großzügige Treppe bietet 100. Zur Trittsicherheit tragen gleichmäßig geformte und verteilte Stufen mit entsprechender „Steighöhe“ und rutschfestem Belag bei.
Für Geländer samt Handlauf ist eine Höhe von 90 bis 100 Zentimetern empfehlenswert. Der Abstand der einzelnen Geländerstäbe sollte maximal zwölf Zentimeter betragen. Senkreche Stäbe sind besser als diagonal oder waagerecht angeordnete, die Kinder zum Hochklettern verführen.
Licht und Sicht – innen und an der Haustür
Aus Sicherheitsgründen sollte man am Anfang und Ende einer Treppe Lichtschalter setzen, die idealerweise selbst mit einem Lichtpunkt ausgestattet sind. Weitere Planungspunkte für die Sicherheit: Bewegungsmelder für Außenleuchten. Sie sorgen für Bewegungssicherheit im Zugangsbereich und auf der Terrasse – und stören lichtscheue Gesellen.
Perfekt sind moderne Türsprechanlagen, die es mit eingebauter Videokamera gibt. Diese hilft, ungebetene Gäste von drinnen zu erkennen und filmt, ausgestattet mit einer Bildspeicherfunktion, sogar die bösen Buben, die per Klingeldruck ausspionieren möchten, ob jemand zu Hause ist. Relativ neu sind Sprechanlagen, die man bei Abwesenheit aufs Handy umstellen kann.
Ein großes Thema ist der Einbruchschutz. „Die Mehrzahl der Wohnungseinbrecher arbeitet mit einfachsten Hilfsmitteln“, berichtet Paulus Vorderwühlbecke von der Organisation „Vertrauen durch Sicherheit“ (VdS) in Köln, die für die Versicherungswirtschaft Sicherheits-Produkte auf ihre Tauglichkeit hin prüft. Ungesicherte Türen und Fenster knacken selbst Gelegenheitstäter mit dem Schraubendreher oder einer kleinen Brechstange in Sekundenschnelle. Bescheidene Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhaus-Wohnungen sind laut Kriminalpolizei genauso gefährdet wie Villen und einsame Landhäuser.
Weil Einbrecher nach Erfahrungen der Kripo in aller Regel den Weg des geringsten Widerstandes gehen, gilt es, das Gebäude ganz bewusst sichtbar zu sichern. Nach einer Studie des Bundeskriminalamtes wagen sich – analog zum sichtbaren mechanischen Schutz als wichtige Basis – Dreiviertel aller Einbrecher erst gar nicht an ein Haus heran, das offensichtlich mit einer Alarmanlage ausgestattet ist. Das widerlegt die Meinung, dass eine sichtbare Alarmsirene an der Fassade Einbrecher anlocken würde.
Bemusterung mit Blick auf die Sicherheit
Bevor das Fertighaus gebaut wird, erfolgt die sogenannte Bemusterung, bei der die Bauherrschaft gemeinsam mit dem Ausstattungsberater die großen und kleinen Dinge im und am Haus auswählt.
Bestimmte Sicherheitsaspekte sind vorgeschrieben: das Glas eines Wintergartendaches zum Beispiel oder elektrische Sicherungen. Nur in manchen Bundesländern sind Rauchmelder und Gitter oder Verankerungen für einen Dachlawinenschutz zumindest über der Haustür und Terrasse Vorschrift. Dazu kommen Dinge wie beispielsweise besonders sichere Eingangstüren oder abschließbare Fenstergriffe oder auch Schutzgitter überm Gartenteich, wenn kleine Kinder im Haus sind oder öfters zu Besuch kommen.
Bei der Haustechnik kann man Vorsorge treffen zum Beispiel mit Sanitärarmaturen, die ein Verbrühen an Waschbecken und unter der Dusche unmöglich machen. Wichtig sind auch Details wie genug Lichtauslässe im Arbeitsbereich der Küche, kindersichere Steckdosen und sogenannte FI-Schutzschalter. Letztere sind fürs Badezimmer vorgeschrieben, aber auch für Kinderzimmer sinnvoll. Ideal ist es, FI-Schutzschalter fürs ganze Haus installieren zu lassen, die im Notfall noch schneller reagieren als Sicherungen – und somit selbst in der Garage oder beim Rasenmähen Schutz bieten.
Empfehlenswert ist ein umfassender Blitzschutz, der von der Erdung im Zuge des Kellerbaus bis zum Blitzableiter auf dem Dach reicht und einen Feinschutz für elektronische Geräte wie Computer oder Telefonanlage einschließt.