Egal, ob bei der Sanierung einer Bestandsimmobilie oder beim Neubau – die Wahl der passenden Fenster ist essentiell. Beim Kauf sollte man jedoch keinesfalls nur den Preis berücksichtigen.
Fenster spielen auch eine wichtige Rolle bei der energetischen Gestaltung des Eigenheims und haben somit einen nicht zu verachtenden Einfluss auf den Energieverbrauch. Deshalb ist es sinnvoll, sowohl auf eine wirksame Isolierung als auch auf das passende Material zu achten. Doch welche Fenstertypen gibt es? Welche Materialien stehen zur Auswahl und worin bestehen die Unterschiede?
Welche Fenstertypen gibt es?
Fenster haben – je nach Ausführung – verschiedene Eigenschaften und Merkmale. Deshalb kann man die verschiedenen Fenstertypen nach folgenden Kriterien untergliedern:
- Einfachfenster:
Bei dieser Konstruktion handelt es sich um ein einteiliges Flügelrahmenprofil, in welches verschiedene Verglasungen eingebaut werden können. Fensterrahmen und Mauerwerk sind dabei fest miteinander verbunden.
- Doppelfenster:
Bei Doppelfenstern verschließt man die Öffnung mit zwei separaten Einscheibenfenstern. Das außenseitige Fenster lässt sich nach außen öffnen, das innenseitige nach innen. Der Einbau dieser Fenster ist dann sinnvoll, wenn die Wärmedämmung und der Schallschutz durch ein einfaches Fenster nicht gewährleistet werden können.
- Öffnungsweise:
Die Dreh-Kippfunktion zählt zu den geläufigsten Öffnungsweisen bei Fenstern. Es kann dank dieser Funktion komplett geöffnet werden. Weitere Ausführungen sind Drehfenster, Kippfenster, Festverglasungen, Schiebefenster, Wendefenster, Ausstiegsfenster und Schwingflügelfenster.
- Material:
Die Einteilung nach Material betrifft lediglich die Fensterrahmen bzw. Profile. Hierbei hat man als Käufer die Wahl zwischen Kunststoff, Holz und Aluminium.
Material: Worin bestehen die Unterschiede?
Gerade die Wahl des richtigen Materials beeinflusst Funktionalität, Qualität und Pflege der Fenster. Jede Ausführung hat gewisse Vor- und Nachteile, die beim Kauf zu berücksichtigen sind. Deshalb folgt ein Überblick über die verschiedenen Varianten:
Kunststofffenster
Fenster aus Kunststoff sind die preisgünstigste Lösung. Durch einen weißen Rahmen wirken sie neutral und sind deshalb nahezu für jedes Gebäude geeignet. Sie benötigen wenig Pflege, sind witterungsbeständig und zudem sehr langlebig. Durch eine Zwei- bzw. Drei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung ist die Wärmedämmung gewährleistet. Wählt man die Sicherheitsklasse WK 1 – ein gängiger Standard – so ist man gut vor Einbrüchen geschützt. Auch in puncto Design muss man beim Kauf von Kunststofffenstern keine Abstriche machen: Neben klassischem Weiß hat man die Wahl zwischen Holzdekoren und allen RAL-Farben. Negativ ist die Ökobilanz zu sehen. Kunststoff zählt bekanntlich nicht zu den nachwachsenden Rohstoffen. Zudem lassen sich Schäden wie Kratzer oder Brandlöcher nur sehr schwer ausbessern, weshalb Reparaturen teuer sind.
Aluminiumfenster
Aluminiumkonstruktionen können auch mit schmalen Profilen große Glasflächen wie zum Beispiel bei Wintergärten tragen. Sie wirken deshalb dennoch elegant und filigran. Zudem benötigen sie wenig Pflege und haben eine hohe Lebensdauer. Die Aluminiumfenster sind in zahlreichen Designs verfügbar. Des Weiteren ist das Material farbecht. Wind und Wetter bleichen Aluminium nicht aus. Durch den speziellen Aufbau moderner Aluminiumfenster sind die Dämmeigenschaften ähnlich wie bei Holz- oder Kunststofffenstern. Die Alu-Variante verfügt über einen innere und eine äußere Schale, die durch Kunststoffstege thermisch voneinander getrennt sind. So vermeidet man Kältebrücken, die durch die hohe Wärmeleitfähigkeit des Materials entstehen können. Nachteilig zu sehen ist jedoch der Preis der Aluminiumausführungen. Im Vergleich zu Varianten aus Holz oder Kunststoff muss man bei Aluminiumfenstern mit Mehrkosten von circa 10 bis 30 Prozent rechnen. Aufgrund der Langlebigkeit von Aluminium kann sich eine Investition in solche Fenster jedoch rentieren.
Holzfenster
Fenster aus Holz sind nicht nur optisch attraktiv. Sie haben auch eine feuchtigkeitsregulierende Wirkung und reduzieren damit eine mögliche Schimmelbildung. Dadurch leisten sie einen Beitrag zu einem gesunden Wohnklima. Zudem ist Holz ein nachwachsender Rohstoff und bietet damit eine positive Ökobilanz. Auch Maßanfertigungen und nachträgliche Änderungen der Farbe sind möglich. Ein großer Nachteil ist hingegen die Pflege: Das Holz muss vor der Witterung geschützt werden. Deshalb muss es regelmäßig gestrichen werden, um eine Versiegelung zu gewährleisten.
Holz-Aluminium-Fenster
Entscheidet man sich für ein Holz-Aluminium-Fenster, so hat man im Innenbereich die Vorzüge des Holzes und im Außenbereich das witterungsresistente und pflegeleichte Aluminium. Diese optimale Kombination ist langlebig, sorgt für ein angenehmes Wohnklima und hat gute Dämmeigenschaften. Zudem kann man unter einer großen Auswahl an Designs wählen. Von Nachteil sind hingegen die hohen Kosten.