Schritt für Schritt zum Smarthome

Im Smarthome leben
Foto: www.somfy.de

Wer heute ein Haus baut, der sollte die Elektroinstallation zukunftssicher planen. Das bedeutet aber nicht, dass man sofort in ein komplett vernetztes Smarthome investieren muss.

Zukunftssichere Planung bedeutet bei der Elektroinstallation, dass man sein Haus für den Trend der zunehmenden Vernetzung fit machen sollte. Doch was heißt das konkret? Muss man heute beim Neubau ein komplettes Smarthome-System mit einplanen – einschließlich einer teuren, individuellen Programmierung von Licht, Heizungs- und Rollo-Funktionen?

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Wieviel Budget habe ich?

Die Antwort lautet: Es kommt darauf an. Wer am Ende der Bauplanung genug Budget für die Hausautomation übrig hat, der kann natürlich von Anfang an ein fix und fertiges Smarthome einrichten. Dazu gehören zwei Komponenten: Eine Smarthome fähige Elektroinstallation und der so zugehörige Smarthome-Server. Damit sind wir schon beim Einspar-Potenzial und einem klaren Rat für alle knapper kalkulierten Bauvorhaben: Verzichten Sie im Zweifel vorerst auf einen teuren Heimserver, planen Sie aber die Elektrotechnik „Smarthome ready“.

Sind die Basisfunktionen der Elektroinstallation, also etwa Beleuchtung und Rollladenantriebe über KNX-Aktoren und entsprechende Taster angelegt, dann lassen sich die Taster auch ohne einen Heimserver frei den verschiedenen Funktionen zuordnen. Ein Automatisierungsserver lässt sich nachträglich einrichten. Das neue System „iHaus“ etwa verpackt diesen als App auf einem Tablet. Die hat neben der KNX-Technik auch vernetzte Hausgeräte, smarte LED-Leuchten, WLAN-Wetterstationen und andere Gadgets im Griff.

Was ist „Smarthome ready“?

Hinter dem Begriff verbirgt sich kein bestimmtes System. Es geht nur darum, dass die Verbraucher im Haus, also etwa Leuchten und  Rollladenantriebe, über fernbedienbare elektrische Schalter aktiviert werden. Als Auslöser für diese sogenannten Aktoren dienen spezielle Taster oder andere Sensoren wie etwa Bewegungsmelder aus der gleichen Systemfamilie. Die fernsteuerbaren Aktoren sind entweder zentral im Schaltschrank untergebracht oder aber direkt beim Verbraucher. In manchen Geräten ist der Aktor sogar eingebaut. Auf jeden Fall sind Aktor und Verbraucher elektrisch verbunden.

Aktoren und Sensoren dagegen kommunizieren je nach System über eine Datenleitung oder per Funk miteinander. Welches Licht oder welchen Rollladen ein Sensor ansteuert, das lässt sich frei zuordnen und jederzeit ändern – im Gegensatz zur klassischen, fest verdrahteten Installation.Diese freie Zuordnung haben alle Smarthome-Systeme gemeinsam, egal ob der sogenannte KNX-Datenbus genutzt wird oder ein Funksystem.

Eine Reihe Fertighaus-Hersteller verwenden für ihre Elektroinstallation die Enocean-Funktechnik „Smarthome ready“. Enocean nutzt batterielose Funktaster, die sich ohne Kabel überall im Haus anbringen lassen, auch auf Glasflächen (siehe links). Dafür ist zunächst keine zentrale Intelligenz eines Smarthome-Servers notwendig, die Zuordnung der Taster-Funktionen erfolgt direkt mit den Verbrauchern. Für eine Automatiserung haben Bauherren die Wahl zwischen verschiedenen Smarthome-Servern. Bei Weberhaus etwa ist der Enocean-Server Wibutler ebenso zu haben wie das Smarthome-System Bootup Myhomecontrol. Letzteres hat als eines der Ersten eine Verbindung zur Steuerung-App Apple Homekit, die in allen iPhones und iPad-Tablets installiert ist.

Der Clou: Eine Smarthome-ready-Installation kostet heute ähnlich viel wie eine vergleichbare klassische Elektroinstallation. Zusätzlich erlaubt sie es aber auch, jederzeit nachträglich einen Smarthome-Server zu integrieren. Der kann dann die angeschlossenen Verbraucher automatisiert ansteuern, etwa nach Zeitplänen oder An- und Abwesenheit der Bewohner. Je nach System lassen sich weitere Geräte über das Heimnetzwerk in die Automation mit einbinden. (Text: Reinhard Otter)

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