Bauhaus-Architektur im Fertigbau

schönes grosses Haus
Foto: Haus Geyer von Fertighaus Weiss

Aus dem modernen, privaten Hausbau ist die Bauhaus-Architektur nicht mehr wegzudenken. Wir erklären die Ideen, sagen, was die Lehre auszeichnet und zeigen anhand von drei Beispielen wie der Fertigbau diese heute umsetzt.

Haus Geyer von Fertighaus Weiss

Eine spannende Anmutung bietet „Haus Geyer” von Fertighaus Weiss. Mit zweifarbiger Fassade und reduziertem Baukörper fürs Obergeschoss zieht es die Blicke auf sich. Auf beiden Ebenen ist ein überdachter Sitzplatz ins Haus geschnitten, die Restfläche vor der Dachterrasse ist bekiest, das Garagendach begehbar. Zu den Freisitzen hin ist das Haus großzügig verglast, ansonsten sind Fenster häufig als schmale Querformate platziert, um genügend Privatheit und Möbelstellmöglichkeiten im Hausinnern zu generieren. Das Raumprogramm im Parterre bietet im Prinzip alles, was man braucht: großer, offener Wohnbereich mit Küche und Essplatz, eine geräumige Diele, ein Arbeitszimmer sowie Schlafzimmer mit Ankleide und Bad. Oben gibt es drei flexible Zimmer, die als Kinder- beziehungsweise Gästezimmer genutzt werden können. Ein weiteres großes Bad sowie ein WC machen den Grundriss hier komplett. Fazit: Ein Haus mit nicht alltäglichem Erscheinungsbild und einem ebenso wenig gewöhnlichen Raumangebot.
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Das Bauhaus ist kein Baumarkt”, so überschrieb Hanno Rauterberg einen Artikel Anfang des Jahres auf zeit.de mit ironischem Unterton. Denn für den Namen der Bauhaus-Kunstschule, die 1919 gegründet wurde, hatte man sich nie die Rechte sichern lassen. Und nur so habe es kommen können, dass 1960 ein Schreiner aus Heidelberg die Marke für sich und infolge dessen für die bekannte Baumarktkette reklamieren durfte. Heute, so Rauterberg, müssten deshalb die Bauhaus-Museen und Stiftungen mit einer Klage rechnen, wenn sie auch nur eine Bauhaus-Tasche oder einen Bauhaus-Bleistift verkaufen wollten ...

Ungeachtet dessen wurde die Bauhaus-Schule, die nur bis 1933 existierte, zur bedeutendsten Einrichtung für Architektur, Design und Kunst im 20. Jahrhundert – und darüber hinaus. Die Hochschule revolutionierte weltweit das Architekturverständnis – mit bis heute geltendem Anspruch: Gestaltung von Grund auf neu denken und keine überlieferten Gewissheiten akzeptieren. In Weimar gegründet und dann nach Dessau und schließlich Berlin umgezogen, stehen für die Entwicklung des Bauhauses unter anderem Walter Gropius, Hannes Meyer und Ludwig Mies van der Rohe. Bekannte Architektur-Vertreter sind zum Beispiel die Meisterhäuser in Dessau, die nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg Mitte 2014 wieder zum Leben erweckt wurden, oder die Weißenhofsiedlung in Stuttgart.

So fördert der Bauhaus-Gedanke – obwohl fast 100 Jahre alt – immer wieder neue Einfamilienhäuser vornehmlich als Stadthäuser und -villen zutage. Nicht zuletzt im (Schlüssel-)Fertigbau. Was dieser zum Thema Bauhaus zu bieten hat, zeigen wir beispielhaft mit drei Entwürfen. Alles zeitgemäße Interpretationen der ursprünglichen Lehre mit formaler Klarheit und ganz eigenem Charme. Im modernen, privaten Hausbau sind die Bauhaus-Prinzipien nicht mehr wegzudenken. Wir erklären die Ideen, sagen, was die Lehre auszeichnet und zeigen anhand von vier Beispielen wie der Fertigbau diese heute umsetzt.

Klassische Bauhaus-Architektur

Ein streng kubisches Haus ohne Schnickschnack an der Fassade ist „Haus Groh” von Schwörer. Auch hier wurde das Obergeschoss kleiner geplant als das Erdgeschoss mit der Folge, dass Kinder- und Schlafzimmer von einer Dachterrasse übereck profitieren können. Ebenfalls vom Flur aus zu erreichen sind Ankleide und Bad. Ein zusätzliches Gästezimmer findet sich im Erdgeschoss, wo das offene Wohnen durch den Vorbau sinnvoll vergrößert wird. Ein Hauswirtschaftsraum und ein Technikraum bedienen die praktischen Anforderungen im Haus. Die Diele führt geradewegs und offen in den Wohnbereich, der über bodentiefe Glasschiebetüren nahtlos ins Freie übergeht, wo eine (teilsweise) überdachte Terrasse ans Haus anschließt – mit direktem Zugang zum Pool. Fazit: Komplett weiß verputzte, klassische Bauhaus-Architektur für Baufamilien mit Blick fürs Wesentliche und für Freunde einer eher puristischen Optik. 
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Strenger Purismus

Fast in Würfelform präsentiert sich „Haus Ulm” von Regnauer. Weiß verputzt, zweigeschossig und terrassenseitig bodentief übereck verglast, erhielt der Baukörper hier auch einen kleinen baulichen Sonnenschutz. Ansonsten bleibt das Haus streng puristisch. Die Diele bietet eine großzügige Garderobe und Zugang zum Gäste-WC sowie zur Speisekammer. Außerdem liegt hier das Treppenhaus in einer Nische. Das eigentliche Wohnen läuft so getrennt vom Eingangsbereich ab, wobei Essen und Wohnen zur Sonne hin ausgerichtet sind. Die Küche liegt zurückgesetzt auf der Straßenseite. Unterm Dach teilt ein mittiger Flur den Eltern- vom Kindbereich und bildet so auch einen akustischen Puffer. Das Familienbad teilen sich die zwei Kinder mit den Eltern. Fazit: Ein kleines „Bauhaus”, das schlichte Optik und funktionale Räumlichkeiten zelebriert: kubisch, praktisch, gut!
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