Was eine Fertigbau-Wand ausmacht

Hausbau Helden Was eine Fertigbau-Wand ausmacht
Foto: Envato Elements/Kundoy

Das Tragwerk der üblichen Fertighauswand besteht aus Holzständern, die in der Regel im Abstand von 62,5, manchmal auch 81,5 Zentimetern angeordnet sind. Mit sogenannten Fuß- und Kopfriegeln werden diese Ständer zu einer Rahmenkonstruktion verbunden (mit unterschiedlichen Namen: Holzfachwerk-, Ständer- oder Holzrahmenkonstruktion).

Bei manchen Herstellern wird die Verbindung der Hölzer seit geraumer Zeit nicht mehr genagelt, sondern heiß geklebt – nach Expertenaussagen weitaus stabiler. Dieser Holzrahmen wird durch eine Beplankung mit großformatigen Holzwerkstoffplatten ausgesteift. Als Material kommen hier die bewährten Spanplatten, mehrschichtige Bauplatten oder OSB-Platten infrage. Solche Platten sind in der Regel  Isocyanat-, PU- oder auch zementgebunden und damit emissionsfrei.

Die Platten übernehmen auch einen Teil des Schallschutzes. Je dichter das Material (je schwerer), umso besser ist der Schutz. Gipfsfaserplatten und zementgebundene Spanplatten haben hier klare Vorteile. Ebenso günstig wirkt sich natürlich eine Vormauerung oder Verklinkerung der Außenwand aus. Diese schweren Materialien übernehmen neben dem Schallschutz auch gleich  Wärmespeicherfunktion.

Wandkonstruktionen

Es gibt auch spezielle Wandkonstruktionen, welche die Vorteile der Holzverbundbauweise sowie der Massivbauweise kombinieren. So besitzt die Holz-Ziegelwand innenseitig eine 50 Millimeter starke Schicht aus Hochloch-Ziegeln, die für ein optimales Raumklima, Feuchtigkeitsregulierung, Wärmespeicherung und Schallschutz sorgen soll.

Die tragende Holzkonstruktion wird ergänzt durch die Wärmedämmung im Holzrahmen (Gefache). Rund 20 Zentimeter  sind im Fertigbau heute üblich – plus Wärmedämm-Verbundsystem auf der Außenseite der Wand. Insgesamt erreichen die Wände so eine Stärke von biszu 40 Zentimetern. Neben den Mineralfasermatten setzen viele Hersteller inzwischen auch Holzfaserdämmplatten oder sogar  Kork und Zellulose ein.

Kontrollierte Lüftung ist im modernen Haus Pflicht

Zum Schutz der Dämmung gegen eindringende Feuchte wird eine Dampfbremse/sperre – meist eine Folie – eingesetzt. Als Alternative werden vereinzelt auch sogenannte diffusionsoffene Wände ohne Sperre angeboten. Bei entsprechendem Wandaufbau ist dies möglich, muss aber technisch und rechnerisch genau geprüft werden. Es genügt nicht, einfach die Folie wegzulassen! In jedem Fall sollte aber zur Feuchtigkeitsabfuhr regelmäßig gelüftet werde

Diffusionsoffene Wände sind da keine Alternative, denn auch sie müssen der Energieeinspar-Verordnung (EnEV) genügen und sogar möglichst luftdicht sein. Deshalb werden heutige Häuser eigentlich immer mit einer kontrollierten Lüftungsanlage ausgestattet. Beim Lüften geht dann kaum Heizenergie verloren, und es ist immer frische Luft im Haus.

Um den Effekt der Wanddichtigkeit durch Installationen nicht zu zerstören, erhalten Fertighauswände mittlerweile übrigens häufig sogenannte Installationsebenen. Hier wird auf der Rauminnenseite eine weitere dünnere, gedämmte Holzkonstruktion vorgesetzt, in der alle Installationsleitungen, Steckdosen und Wasseranschlüsse verschwinden. So wird die Haupt- Wand auch beim Bohren und Dübeln nicht beschädigt.

Warenkorb
Nach oben scrollen