Grundstückslücken sind oft echte Perlen, die es auf der Suche nach einem passenden Grund zu entdecken gilt. Allerdings können solche vermeintlichen Grundstücks-Schätze auch ihre Tücken haben. Steile Hanglagen, ungünstig geschnittene Baufenster oder Ähnliches treiben unter Umständen den finanziellen Aufwand enorm in die Höhe. Hier hilft es, den Architekten bereits früh einzubeziehen. Die zugegebenermaßen etwas aufwendigere Suche und Vorbereitung zahlt sich häufig durch besonders kreative und individuelle Hausentwürfe aus.
Hanglage
Steile Grundstücke am Hang gelten als Kostenfalle und planungsintensiv. Tatsächlich benötigen Hanghäuser eine sorgfältige Planung und Erd- oder Abstützarbeiten können höhere Baukosten verursachen. Andererseits bieten Hanglagen meist eine traumhafte Aussicht und aufgrund der Lage kann man ein gutes Schnäppchen machen.
Bei dem gezeigten Bildbeispiel wurde so geplant, dass möglichst wenig Erdaushub anfiel. Preiswert wurde das Haus auch dank vorgefertigter Holzrahmenelemente. Selbst für einen Autostellplatz fand man eine Lösung.
Während in den meisten Baugebieten nur anderthalb Geschosse erlaubt sind, bietet ein Hanghaus mehr Möglichkeiten. Mit einer geschickten Aufteilung kann der Wohnbereich vertikal in Zonen gegliedert werden. Der Vorteil ist, dass alle Räume mit Tageslicht versorgt werden und damit hohen Wohnkomfort bieten.
Verschieden hohe Ebenen in der sogenannte Split-Level-Bauweise, entschärfen die Höhenversätze im Gebäude, indem sie Lebensbereich wie Wohnen, Essen und Kochen nahe zueinanderlegen. Die Bewohner müssen somit im Alltag nicht so viele Treppen steigen und es entsteht ein sehr großzügiges Raumgefüge.
Gewerbegebiet
Wer in der Stadt bauen möchte, findet in Gewerbegebieten oder auf ehemaligen Industrieflächen vergleichsweise günstigen Grund und Boden. Natürlich ist die Umgebung nicht gerade idyllisch und einladend, sodass sich zur Umgebung hin öffnende, großzügige Glasfronten nicht unbedingt erstrebenswert sind. Zudem gilt es, die Privatsphäre vor Einblicken zu schützen. Trotzdem möchten auch Stadtbewohner lichtdurchflutete Räume mit hohem Wohnkomfort.
Hier wurde ein langgezogenes Restgrundstück erworben. Die Umgebung glänzte nicht gerade mit landschaftlichen Reizen, der Bebauungsplan bot dafür aber eine Menge gestalterische Freiheit. Es wurden drei Kettenhäuser mit jeweils einem zweigeschossigen Haupthaus und einem einstöckigen „Ketten-Gebäude“ geplant. Durch die Aneinanderreihung der L-förmigen Grundrisse entstanden geschützte Innenhöfe.
Anpassung ist Trumpf
Mitten in einer bestehenden älteren Bebauung ist es wichtig, dass der Neubau sich optisch anpasst, damit das Stadtbild erhalten bleibt. Dieses Haus wurde in ein Areal mit dichter Bebauung integriert, trotzdem wirkt es, als stünde es schon immer da. Mit der Lochfassade und dem Steildach wurde „die Typologie der Umgebung wie auch deren Bescheidenheit“ übernommen und dadurch der Neubau „respektvoll und zurückhaltend“ in sein Umfeld integriert.
Baulücken im innerstädtischen Umfeld haben typischerweise kleine Grundflächen. Deshalb wurde das Haus in die Höhe entwickelt. Vier Wohnebenen stehen zur Verfügung und auf dem Dach ist sogar noch eine Terrasse entstanden. Diese wurde erreicht, indem das Gebäude leicht vom Nachbarhaus weggedreht wurde.
Haus am See
In Nähe eines Strandbads an der Donau wurde dieses funktionale Wohnhaus gebaut. Stelzen schützen vor etwaigen Überschwemmungen. In Holzriegelbauweise, mit vorgefertigten Elementen konnte eine bezahlbare, kreative Lösung umgesetzt und die 35 Quadratmeter-Grundfläche optimal genutzt werden: Wohnbereich, Küche und Terrasse bilden eine Ebene. Über eine steilgewendelte Holzstiege geht es in den Schlafbereich, der in zwei Kojen aufgeteilt ist; Schränke und Stauraum gibt es in einer gemeinsamen Ankleide.