Einer internen Kundenauswertung von Knecht Betonwerke/Fertigteilkeller zufolge, ist der Anteil der Bodenplatte beim Hausbau steigend. Ebenso steigend ist allerdings auch die nachträgliche Unzufriedenheit, weiß Bernd Hetzer, Prokurist und Leiter Vertrieb. Immer häufiger höre er von Kunden „wenn ich das gewusst hätte, hätte ich gleich mit Keller gebaut.” Er empfiehlt deshalb, das Traumhaus von vorneherein ein bisschen kleiner zu bauen und dafür einen Keller darunter zu setzen. Im Ergebnis habe man dann sogar mehr verfügbare Fläche als im größeren Haus auf Bodenplatte – und das auch noch kostenneutral. Für den Keller sprechen aus Hetzers Sicht dabei nicht nur die vielen verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten als Lager-, Haustechnik-, Hobbyraum und als Einliegerwohnung zum Vermieten, für erwachsene Kinder oder Pflegepersonal. Für ihn sind auch die folgenden sechs Argumente pro Kellerbau entscheidend:
- „Die Baufamilie erhält mit Keller einen Mehrwert zum relativ geringen Preis“. Und einschlägige Untersuchungen zeigen: Der Wiederverkaufswert für Häuser mit Keller ist auch deutlich größer, als ohne.
- Mit Keller werden vor allem kleine teure Bauplätze optimal ausgenutzt.
- Kommunen weisen heute aufgrund der großen Nachfrage auch Baugebiete aus, bei denen die oberflächennahen Bodenschichten teilweise weniger tragfähig sind. In solchen Fällen kann der Bau einer Bodenplatte einen aufwendigen Bodenaustausch erfordern – was zusätzliche Kosten verursacht. Und die Tragfähigkeit des Untegrunds muss dann später mit einem Lastplattendruckversuch nachgewiesen werden.
- In Hanglagen oder bei höher gelegenen Erschließungsstraßen können für eine Bodenplatte sowohl weitere Stahlbetonarbeiten als auch Erdarbeiten anfallen, wenn zusätzlicher Boden aufgeschüttet werden muss.
- Kommen zu den reinen Baukosten für die Bodenplatte notwendige Erdarbeiten dazu, können über den Daumen gepeilt schnell 15000 Euro fällig werden: Die Bodenplatte wird hier zur Kostenfalle!
- Selbst bei extremen Hanglagen oder bei hohem Grundwasser bietet ein moderner Fertigteilkeller aus wasserundurchlässigem Beton ein solides Fundament.
Das A & O vor der Bebauung eines Grundstücks ist laut Hetzer ein Bodengutachten. Erst auf dieser Basis sei eine realistische Einschätzung der Kosten für die Erdarbeiten und den Unterbau (Keller/Bodenplatte) möglich. Mitunter sei es dann günstiger, ein Eigenheim mit Untergeschoss zu finanzieren und zum Beispiel den Ausbau des Dachgeschosses auf später zu verschieben. Viele Bauwünsche ließen sich zwar auch im Nachhinein noch realisieren – ein Keller jedoch nicht.
Aussen-Dämmung von Anfang an einplanen
Wichtig für einen zukunftsfähigen Keller ist dessen Dämmung und Beheizung. Ein kalter Keller sei aus heutiger Sicht nicht mehr zeitgemäß, da es kaum noch eine Nutzung gebe, welche den Verzicht auf eine Wärmedämmung zulassen würde. Deshalb sollte ein Keller von Anfang an in die wärmegedämmte Konstruktion integriert und mit einer Heizung in jedem Raum ausgestattet werden. Durch den Einsatz moderner Dämmstoffe und Wandaufbauten sei es möglich, die Konstruktion im Bereich des Kellers für ein Effizienzhaus 55 auszulegen. Durch den werkseitigen Einbau von dreifach verglasten Fenstern würden Fertigkeller den modernsten Standards gerecht. So könne der Keller bei Bedarf genauso wie die Räume in den darüber liegenden Geschossen als vollwertiger Wohnraum genutzt werden.
Die nachträgliche Dämmung sei gerade bei der Realisierung heute üblicher Dämmstandards allerdings nur sehr schwer und mit erheblichen Kosten sowie einem Verlust an Nutzfläche möglich, so Naunheim. Und eine nachträglich angebrachte Dämmung im Außenbereich des Kellers führe zwangsläufig zum Freigraben des gesamten Kellers mit der anschließenden Neugestaltung der Außenanlagen. Oftmals sei es sogar aufgrund der Garage oder des Carports direkt neben dem Wohnhaus gar nicht mehr möglich zu Dämmzwecken an diesen Bereich des Kellers heranzukommen.