Effektiver und einfacher Einbruchschutz

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Bild: Envato Elements, FoToArtist_1

Nach der Corona-Zeit steigen die Wohnungseinbruchszahlen in Deutschland wieder. Es gibt viele Möglichkeiten, das eigene Heim vor Langfingern zu schützen. Neben dem eigenen Verhalten gehören mechanischer und elektronischer Einbruchschutz bei der Hausplanung zu den „must haves“. Bevor du anfängst zu planen, solltest du dich mit den Basics des Themas Sicherheit vertraut machen. Was musst du wissen?

Wie häufig wird in Wohnungen eingebrochen?

Die jüngste polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2023 meldet erneut einen Anstieg von Wohnungseinbrüchen: Nach einen starken Anstieg der Wohnungseinbruchzahlen vom Jahr 2021 auf 2022, sind die Fallzahlen 2023 im Vergleich zu 2022 um weitere 18,1 Prozent auf 77.819 Fälle gestiegen. Darüber hinaus wurden 2023 90.065 Fälle von Diebstahl aus Keller- und Dachbodenräumen sowie Waschküchen erfasst.

Laut Bundeskriminalamt geschehen die meisten Wohnungseinbrüche „in Metropolen und städtische Regionen sowie Gegenden entlang von Fernstraßen und Bahntrassen“, im Winterhalbjahr geschehen mehr Einbrüche als im Sommer.

Die gute Nachricht: 2023 scheiterten 46,3 Prozent der Wohnungseinbrüche – zumeist an vorhandener Sicherheitstechnik. Denn die wenigsten Einbrecher sind gut ausgerüstete „Profis“: Wenn es zu lange dauert, das Fenster oder die Kellertür zu knacken und dadurch das Risiko entdeckt zu werden steigt, lassen sie meist von ihrem Vorhaben ab.

Deswegen steht nach Meinung der aller Experten die solide mechanische Sicherung aller Öffnungen rund ums Haus an erster Stelle. Elektronische Maßnahmen wie Videokameras, Alarmanlagen und Smarthome-Lösungen können die klassische Technik durchaus sinnvoll ergänzen. Die Polizei bringt den Zusammenhang auf die einfache Formel: „Mechanisch sichern, elektronisch überwachen“.

Wo liegen die Schwachstellen an Häusern und Wohnungen?

Beliebtestes Ziel von Einbrechern sind Wohnungen im Parterre oder Hochparterre von Mehrfamilienhäusern sowie hinten gelegenen Terrassentüren oder Fenster von Einfamilienhäusern: Mehr als die Hälfte aller Einbruchversuche in Einfamilienhäusern findet hier statt. Der Grund: „Normale“ Fenster lassen sich leicht aufhebeln, daher ist dies die häufigste Einbruchart. Fensterscheiben eingeschlagen werden übrigens selten, weil das Risiko entdeckt zu werden oder sich zu verletzen zu groß ist.

Vorzugsweise schaffen sich Langfinger Durchgriffsmöglichkeiten, um die Fenster und Türen dann von innen zu öffnen. Gekippte Fenster und Türen machen es Einbrechern dabei besonders einfach. Aber auch vor dem wachsamen Blick der Nachbarn oder Passanten geschützte Türen, leicht erreichbare Balkone oder Verbindungstüren von Garagen zum Wohnbereich können Sicherheitslücken darstellen, die geradezu einladend auf Einbrecher wirken.

Das sind die größten Schwachstellen am Haus

Die polizeiliche Kriminalstatistik meldet für das vergangene Jahr 77.819 Fälle von Wohnungseinbruchdiebstahl. Die Schadenhöhe betrug mehr als 340 Millionen Euro. Wo steigen Einbrecher bevorzugt ein?

Fenstertüren

Einbrecher wählen bevorzugt den Weg über die Hausrückseite oder den Garten, da sie hier am ehesten unentdeckt bleiben. Nahezu 50 Prozent aller Einbrüche* in Einfamilienhäuser erfolgt daher über Fenstertüren zu Balkon- oder Terrasse.

Einbruchschutz Fenstertür Veka
Foto: www.veka.com 

Fenster

Mit rund 30 Prozent* sind Fenster die zweite Schwachstelle am Haus. Bevorzugt werden Fenster im Erdgeschoß, gefährdet sind aber auch Elemente im Obergeschoss, die über Balkone oder Flachdächer zugänglich sind.

Einbruchschutz Fenster Heroal
Foto: www.heroal.de 

Haustür

Die Sicherheitsausstattung von Haustüren ist in der Regel standardmäßig jedoch bereits hoch, was naturgemäß eine abschreckende Wirkung hat. Dennoch finden hier immerhin noch rund 20 Prozent* aller Einbruchversuche statt.

Einbruchschutz_Haustür_Siegenia
Foto: www.siegenia.com

Kellerzugang

Neben der hohen Zahl von Wohnungseinbrüchen registrierte die Polizei 2023 über 100.000 Fälle von Diebstahl aus Kellern, Waschküchen & Co. Die Kellertür daher beim Einbruchschutz nicht vergessen!

Einbruchschutz_Kellerzugang
Foto: www.k-einbruch.de

Lichtschächte

Lichtschachtabdeckung kurz anheben, das gekippte Fenster entriegeln und schon ist man drin. Damit das nicht passiert, sollten Souterrain- und Kellerfenster geschlossen bleiben oder das Lichtschachtgitter gegen unbefugtes Anheben gesichert sein.

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Foto: www.k-einbruch.de

Garagentor

Nicht umsonst gibt es Garagentore mit zertifizierter Einbruchhemmung. Denn auch diese Zugänge zum Haus sind gefährdet. Auch bei kurzer Abwesenheit sollte das Tor immer verschlossen werden.

Einbruchschutz_Garagaentor_Hoermann
Foto: www.hoermann.de

Einstiegshilfen

Bänke, Mülltonnen und andere Kletterhilfen werden von Langfingern dankbar angenommen. Denn entgegen der landläufigen Meinung wird in Obergeschosse nahezu genauso oft eingebrochen wie im Erdgeschoss.

*Quelle: „Kölner Studie“ der Polizei NRW, 2017

Was lockt Einbrecher an?

Dauerhaft geschlossene Rollläden und ein überquellender Briefkasten: damit weiß jedes Kind, dass niemand zuhause ist. So leicht sollte man es Langfingern nicht machen. Eine häufige Ursache für Diebstähle sind schlicht und ergreifend unverschlossene Fenster, Türen und Tore. Das sollte man auch bei einer vermeintlich kurzen Abwesenheit bedenken. Stehen noch dazu praktische Einstiegshilfen für obere Stockwerke herum wie Leitern, Mülltonen oder Bänke, ist das geradezu eine Einladung.

Auch die Ankündigung des mehrwöchigen Urlaubs auf Social Media ist nicht unbedingt die allerbeste Idee, wenn man ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis hat. In der Ferienzeit wird übrigens nicht signifikant mehr eingebrochen als im Rest des Jahres. Und noch ein weit verbreiteter Irrglaube: Die meisten Einbrüche finden nicht nachts statt, sondern um die Mittagszeit herum und am frühen Abend.

Was gehört zum mechanischen Einbruchschutz?

Zum Mechanischen Einbruchschutz gehören alle konstruktiven Maßnahmen, die Einbrechern das Eindringen in ein Haus erschweren. Dazu gehören zum Beispiel, stabilere Materialien und robustere Beschläge von Fenstern und Türen, Mehrfachverriegelungen, Fenster- und Tür-Gitter und gesicherte Kellerschachtroste.

Wie sichere ich meine Fenster und Terrassentür gegen Einbruch?

Viel wichtiger als eine einbruchhemmende Verglasung von Fenstern, sind stabile Rahmen und Beschläge: Denn das sekundenschnelle Aufhebeln von Fensterrahmen ist die bevorzugte Einbruchmethode. Um dies deutlich zu erschweren ist der Beschlag von einbruchhemmenden Fenstern mit sogenannten Pilzkopfzapfen ausgestattet. Im Erdgeschoss bzw. in allen anderen leicht zugänglichen Bereichen des Hauses sollten sie daher bei Fenstern und Fenstertüren die erste Wahl sein.

Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt Fenster mit zertifizierter Einbruchhemmung. Die wurden von neutraler Stelle geprüft und nach DIN EN 1627 in Widerstandsklassen (RC = resistance class) von 1 bis 6 eingeteilt. Je höher die Klasse, desto besser der Einbruchschutz. Die Polizei empfiehlt für Ein- und Zweifamilienhäuser mindestens RC2. Diese Elemente müssen einem Öffnungsversuch mindestens drei Minuten standhalten. In der nächsthöheren Klasse RC3 sind es fünf Minuten. RC4 bis RC6 kommen im Wohnbereich so gut wie nie zum Einsatz.

Diese Komponenten machen Fenster und Fenstertüren einbruchsicher

Zertifizierung nach DIN

Die sichere Variante. Fenster mit zertifizierter Einbruchhemmung nach DIN EN 1627 erkennt man an der Bezeichnung „RC“. Sie sind von neutraler Stelle geprüft. Die Polizei empfiehlt mindestens RC2. Diese Fenster halten einem Einbruchversuch mindestens drei Minuten stand.

Pilzkopfzapfen

Die Pilzförmigen Bolzen des umlaufenden Fensterbeschlags erschweren das Aufhebeln des Fensters, in dem sie sich im Rahmen verhaken. Je mehr solcher Zapfen der Beschlag aufweist, desto besser. Bei zertifizierten Fenstern Standard, aber auch für alle anderen Fenster erhältlich.

Einbruchhemmendes Glas

Bei Fenstern mit zertifizierter Einbruchhemmung ab RC2 ist Sicherheitsglas inkludiert. Zum Einsatz kommt sog. Verbundsicherheitsglas VSG: Eine zähelastische Folie zwischen den Scheiben erschwert die Zerstörung und das Durchsteigen.

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Einbruchhemmendes Glas. Bild: www.kneer-suedfenster.de
Einbruchschutz Pilzkopfzapfen
Pilzkopfzapfen. Foto: www.k-einbruch.de

Abschließbarer Griff

Er verhindert, dass Einbrecher den Fenstergriff z.B. durch ein gekipptes Fenster betätigen. Als Einzelmaßnahme nur bedingt sinnvoll. Es gibt auch smarte Griffe, die statt mit dem Schlüssel per App verriegelt werden können oder über eine Alarmfunktion verfügen.

Fensterkontakte

Verkabelte oder funkbasierte Kontakte melden, ob ein Fenster offen oder geschlossen ist. Vor allem in Verbindung mit Smarthome-Lösungen kann das das Sicherheitsgefühl erhöhen. Bitte beachten: Elektronische Sicherung ohne mechanischen Einbruchschutz hält die Polizei für unzureichend.

Rollläden

Heruntergelassene Rollläden bieten nur dann einen gewissen Einbruchschutz, wenn sie gegen Hochschieben gesichert sind. Getreu dem Motto: Alles, was den Einbrecher Zeit kostet, hilft.

Aufschraubbare Nachrüstprodukte

Das Angebot an entsprechenden Produkten ist groß. Problematisch ist meist die wenig attraktive Optik von Fensterriegeln & Co. Für ein schlüssiges Gesamtkonzept hilft eine persönliche Beratung.

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Abschließbarer Griff. Foto: www.k-einbruch.de
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Fensterkontakt. Foto: www.smarthome.de
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Aufschraubbare Nachrüstprodukte. Foto: www.burg.biz

Verbessern Rollläden den Einbruchschutz?

Geschlossene Rollläden stellen für Einbrecher eine zusätzliche Barriere dar, und machen ein Haus somit erst mal unattraktiver. Allerdings bieten herkömmliche Rollläden keinen weiteren Einbruchschutz: Sie lassen sich in der Regel einfach hochschieben oder aus den Führungsschienen hebeln.

Es gibt allerdings speziell konstruierte Rollläden, die über verstärkte Führungsschienen, eine Hochschiebesicherung und besonders stabile Rollladenpanzer verfügen. Sie machen es Einbrechern tatsächlich schwerer und können dabei helfen, dass Einbruchversuche vorzeitig abgebrochen werden.

Wie kann ich meine Haustür einbruchsicher machen?

Auch für Haustüren wird als Basisschutz die Widerstandsklasse RC 2 empfohlen. Alle Komponenten wie Türblatt, Schloss, Beschlag und Rahmen sind für die gewünschte Schutzwirkung optimal aufeinander abgestimmt. Haustüren sind meist mit „Mehrfachverriegelungen“ ausgestattet: das Hauptschloss in Griffnähe ist zwei oder mehr Nebenschlössern mechanisch verbunden. Abschließen mit dem Schlüssel sichert die Tür an allen Verriegelungspunkten gleichzeitig – die Tür ist vor dem Aufhebeln geschützt.

Bei automatischen Mehrfachverriegelungen ist die Tür bereits durch bloßes Zuziehen verriegelt. Das kann im Falle eines Schadens wichtig sein, um vollen Versicherungsschutz zu gewährleisten. Am komfortabelsten sind Mehrfachverriegelung mit Motorschloss: Sie verriegeln beim Zuziehen automatisch das Hauptschloss. Die Tür kann damit auch elektronisch, z.B. über die Gegensprechanlage oder das Smartphone entriegelt werden.

Wer benötigt elektronischen Einbruchschutz?

Digitalisierung und Smarthome eröffnen beim Thema Sicherheit und Einbruchschutz ganz neue Szenarien. Sie ermöglichen z.B. eine Anwesenheitssimulation, in dem das Licht an- und ausgeschaltet wird, Rollläden hochfahren oder Lautsprecher eingeschaltet werden. Auch smarte Kameras im Innen- oder Außenbereich lassen sich einbinden und senden die erkannten Aktivitäten z.B. aufs Smartphone.

Welche „einfacheren“ elektronische Schutzkomponenten gibt es?

Lichtscheues Gesindel kann man durch Licht vertreiben. Ein günstiger und wirksamer Einbruchschutz sind Außenleuchten, die per Bewegungsmelder eingeschaltet werden und sich nach einer vorgegebenen Zeit auch wieder selbstständig ausschalten.

Einfach und günstig sind auch steuerbare LED. Retrofits können in vorhandene Leuchten integriert werden. Per App können diese LED dann ferngesteuert werden. So geht auch bei Abwesenheit Licht in Haus an und aus. Man kann auch Szenarien programmieren: Zum Beispiel geht das Licht in bestimmten Zimmern immer dann an, wenn die Sonne untergeht – also genau dann, wenn man auch selbst das Licht einschalten würde, wäre man zu Hause. Weil Einbrecher ungerne auf Bewohner stoßen, meiden sie belebt wirkende Immobilen.

Fenster- und Türhersteller bieten kabelgebundene oder funkbasierte Kontakte an, die erkennen, ob ein Element geöffnet oder geschlossen ist. So hat man beim Verlassen des Hauses auf der zugehörigen Smartphone-App den Überblick, ob man vergessen hat ein Fenster korrekt zu schließen.

Eine Gegensprechanlage ermöglichst es herauszufinden, wer vor der Tür steht, ohne diese Öffnen zu müssen. Moderne Türkommunikationssysteme können auch mit einer Kamera ausgestattet werden.

Gekoppelt mit einem Smarthome-System können die kleinen Bauteile noch mehr: Sie schalten z.B. die Heizung ab, wenn das Fenster offen ist, oder lösen Alarm aus bei einem Einbruchversuch. Auch Türschlösser verfügen heute teilweise über Intelligenz und lassen sich ins Smarthome integrieren.

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Digitale Überwachungstechnik wie Türkameras kann auch in Smarthome-Systeme eingebunden werden. Foto: www.gira.de

Was ist Smart Home Security im Unterschied zu Alarmanlagen?

Aus polizeilicher Sicht sind Smarthome-Lösungen allerdings nur zur Anwesenheitssimulation zu empfehlen sowie als Informationssystem ergänzend zu mechanischem Grundschutz. Wer mit seinem Smarthome-System signifikant den Einbruchschutz verbessern will, dem empfiehlt die Polizei die Einbindung einer geeigneten Alarmanlage in das System. „Einbruchmeldeanlagen“, wie Alarmanlagen fachlich korrekt heißen, sollten immer von einem qualifizierten Errichterunternehmen montiert werden. Denn bei der Auswahl und Installation sind einige Dinge zu beachten, damit es nicht zu Störungen und Fehlfunktionen kommt.

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Alarmanlagen sind in Sachen elektronischer Sicherheit nach wie vor das Maß der Dinge. Foto: www.telenot.com

Überwachungskamera – was ist erlaubt?

Immer günstiger zu bekommen und daher immer beliebter werden Überwachungskameras für den Außenbereich. Allerdings darf man damit nur Bereiche auf seinem eigenen Grund und Boden filmen: Nachbargrundstücke oder öffentliche Gehwege oder Straßen sind tabu, denn dadurch werden die Rechte Dritter beeinträchtigt, „sich in der Öffentlichkeit frei zu bewegen, ohne dabei von Kameras beobachtet und gefilmt zu werden“, die die Verbraucherzentrale warnt. Es empfiehlt sich außerdem Besucher mithilfe eines Schildes darauf hinzuweisen, dass euer Grundstück videoüberwacht wird. Das hat nebenbei auch eine abschreckende Wirkung auf potenzielle Einbrecher.

Auch in Tür-Gegensprechanlagen integrierte sollten so programmiert sein, dass sie nur nach der Betätigung der Klingel Bilder übertragen, nicht mehr zeigen, als bei einem Blick durch einen üblichen Türspion sichtbar wäre, die Übertragung automatisch beenden und die Aufnahmen nicht dauerhaft speichern.

Sicherheitsrisiko Mensch

Die beste Technik nutzt nichts, wenn der Mensch zu sorglos damit umgeht. Offene Garagentore, gekippte Fenster oder unverriegelte Haustüren machen es Langfingern allzu einfach. Entgegen landläufiger Meinung passieren viele Einbrüche übrigens tagsüber, zum Beispiel während einer kurzen Abwesenheit. Nicht zuletzt deshalb sich ein gutes Verhältnis zur Nachbarschaft aus, denn aufmerksame Beobachter wirken abschreckend auf ungebetene Gäste.

Wie verhalte ich mich nach einem Einbruch richtig?

Wenn trotz aller Vorsicht doch eingebrochen wird, gilt es ruhe zu bewahren. Betrete dein Haus möglichst nicht und verändere nichts am Tatort. Melde dich telefonisch bei der Polizei und gib deinen Namen sowie die Adresse des Tatortes an und warte anschließend an einem sicheren Ort – zum Beispiel bei deinem Nachbarn. Erst wenn die Polizei und die Spurensicherung dein Haus wieder freigibt kannst du mit der detaillierten, persönlichen Schadensaufnahme anfangen.

Damit deine Hausratversicherung die Schäden an persönlichen Gegenständen abdeckt, empfiehlt es sich, auch mit deiner Versicherung direkt Kontakt aufzunehmen, damit die Dokumentation der Schäden so erfolgt, dass die Abwicklung optimal klappt. Sollten durch den Einbruch Schäden am Gebäude entstanden sein, deckt diese in der Regel die Wohngebäudeversicherung ab.

Was kostet Einbruchschutz?

Das kommt auf das eigene Sicherheitsbedürfnis an und auf die Größe des Hauses, bzw. der Fenster und Türen, die gesichert werden sollten. Im Neubau kostet ein normales Dreh-Kipp-Fenster mit Dreifachverglasung und Kunststoffrahmen rund 20 bis 25 Prozent mehr als die RC1-Ausführung.

Die konkreten Preise für den Einbruchschutz hängen aber sehr von Region und dem spezifischen Projekt ab. Das heißt: Angebote einholen, vergleichen und Verhandeln! Viele Haushersteller zum Beispiel, haben RC2 ohnehin im Standard ihrer Bauleistungsbeschreibungen. Wenn nicht, sollte man nach dem Aufpreis dafür fragen.

Elektronische Sicherheits-Helfer gibt es schon ab wenigen Euro im Baumarkt. Wie zum Beispiel Außenleuchten mit Bewegungsmelder. Einfache smarte Anwendungen wie Startersets steuerbarer LED mit Bridge, sind um die Hundert Euro zu haben.

Elaboriertere Alarmanlagen ob mit oder ohne Smarthome-Anbindung kosten schnell einige tausend Euro.

Wo kann man sich beraten lassen?

Bei allen Fragen rund um Sicherheit und Einbruchschutz helfen die kriminalpolizeilichen Beratungsstellen. Beratungsstellen in der Nähe des eigenen Wohnortes findet man hier: www.k-einbruch.de/beratungsstellensuche/.

Einen guten Überblick über das Thema Einbruchschutz bietet die Broschüre „Sicher Wohnen“. Das 56-seitige PDF kann unter www.polizei-beratung.de kostenlos heruntergeladen werden.

Auch die Website www.sicheres-zuhause.info gibt Tipps zum richtigen Verhalten. Hier findet man auch Tipps zu weiteren sicherheitsrelevanten Themen, wie z.B. zum Brandschutz.

Wer Fenster nachträglich in Sachen Einbruchschutz verbessern möchte, findet in der sog. „Errichterliste“ der Polizei geeignete Unternehmen. www.k-einbruch.de/fachbetriebssuche.

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