Stopp der KFN-Förderung für 2023

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Bild: Envato Elements haveseen

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen hat am 14.12.23 überraschend die Aussetzung des Förderprogramms „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN) für das Jahr 2023 verkündet. Der Bundesverband Deutscher Fertigbau äußert sich dazu: „Nach dem Förderchaos 2022 werden ein weiteres Mal über Nacht die Rahmenbedingungen für die Förderung klimafreundlicher Wohnbauten verändert und die Förderpolitik wird ad absurdum geführt.“

Bundesministerin Klara Geywitz erklärt, dass die für das KFN-Programm vorgesehenen Gelder für dieses Jahr bereits vollständig verbraucht sind. Neue Anträge für Förderungen können erst gestellt werden, wenn der Bundeshaushalt für 2024 gültig wird. "Der genaue Zeitpunkt für die Wiederaufnahme ist damit leider ebenso unklar wie die Dauer der Gültigkeit solcher Ankündigungen aus dem Ministerium“, beklagt der Verband der Holz-Fertigbauindustrie und fordert: „Wir brauchen endlich Verlässlichkeit von der Politik, damit der Bausektor nicht weiter geschwächt und Bauherren nicht im Stich gelassen werden.“ Der Stopp der Förderung sei zudem ein weiterer Dämpfer für die ökologische Umgestaltung des Gebäudesektors.

KfW-Programm 134 gestoppt

Die aktuelle Haushaltsblockade des Bundes hat zur Aussetzung zahlreicher Förderprogramme geführt, einschließlich des KfW-Programms 134 zur Unterstützung genossenschaftlichen Wohnens. Als Reaktion darauf bietet die GLS Bank nun Ersatzfinanzierungen aus eigenen Mitteln für Mitglieder von Wohnbaugenossenschaften an.

Die Finanzierungssituation in Deutschland ist durch die Haushaltssituation stark beeinträchtigt. Sowohl die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) als auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) haben mehrere Förderinitiativen eingestellt. Die Zukunft dieser Programme nach der jüngsten Einigung im Haushaltskonflikt bleibt ungewiss. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds, gefolgt von einer Ausgabensperre, hat auch die Unterstützung für genossenschaftliches Wohnen (KfW-Programm 134) betroffen.

Genossenschaftsmitglieder benachteiligt

„Mit dem Wegfall der KfW-Förderung fehlt dringend notwendiges Kapital für die Weiterentwicklung von Bauprojekten in ohnehin schwierigen Zeiten“, erklärt André Meyer, Leiter des Kompetenzcenters Nachhaltige Immobilien bei der GLS Bank. „Das trifft im Besonderen kleine und junge Genossenschaften. Deren Mitglieder haben in der Regel wenig Kapital und vielfach hat ihnen erst das KfW-Programm die Teilhabe an einem Bauprojekt ermöglicht.“ Meyer betont das Risiko, dass insbesondere neue Genossenschaftsmitglieder benachteiligt werden könnten, wenn sie ihren Eigenanteil an einem Wohnprojekt nicht aufbringen können.

Um diese Finanzierungslücke zu schließen, hat sich die GLS Bank entschieden, einen Kredit von bis zu 100.000 Euro für selbstgenutztem Wohnraum an Genossenschaftsmitglieder zu vergeben. Der jährliche Sollzins beträgt derzeit 3,79 Prozent bei einer Zinsbindung von zehn Jahren und einer Laufzeit von bis zu 25 Jahren, angelehnt an günstige Baufinanzierungskonditionen. Das Angebot richtet sich an bestehende Kundengenossenschaften der GLS Bank oder an solche, deren Projekte der Bank bekannt sind.

GLS Bank gewährt speziellen Kredit

Die GLS Bank zielt mit diesem Angebot darauf ab, zur Stabilität des angespannten deutschen Wohnungsmarktes beizutragen. „Wir sollten nicht vergessen, dass Baugemeinschaften in genossenschaftlichem Eigentum auch für Menschen mit Anspruch auf geförderte Wohnungen bauen. Für uns steht stets das Schaffen von bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum im Mittelpunkt. Wir wollen als sozial-ökologische Bank unseren Beitrag dazu leisten, dass es nicht immer noch schwerer wird, eine neue Wohnung zu beziehen.“

Die GLS Bank fördert das Wohnen als einen ihrer Kreditschwerpunkte. Im laufenden Jahr wurden trotz der Zinswende in den ersten acht Monaten bereits 240 Millionen Euro für Sanierungen, Immobilienerwerb und Neubau vergeben. 2022 hat die GLS Bank mit 396 Millionen Euro an Krediten etwa 1.200 neue Wohneinheiten mit insgesamt 100.000 Quadratmetern Fläche finanziert. Zwei Drittel dieser Einheiten lagen unter dem örtlichen Mietspiegel, und zwei Drittel der Projekte förderten die soziale Durchmischung über das Quartier hinaus. 57 Prozent der Projekte boten solidarische Angebote für Menschen mit geringem Einkommen.

Quelle: Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V., GLS Bank

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