Tiny Houses sind in aller Munde. In einer Zeit mangelnden Wohnraums entdecken junge Familien und Abenteurer das Leben auf wenigen Quadratmetern für sich. Abgesehen von handfestem Platzmangel in der Stadt sind kleine Häuser zugleich Ausdruck eines minimalistischen Lebensstils. Doch wo liegen die Unterschiede zum gewöhnlichen Einfamilienhaus?
Merkmale von Tiny Houses
Der Begriff Tiny House taucht das erste Mal im Umfeld der Schriftstellerin Sarah Susanka auf. Sie und andere zeitgenössische Architekten sahen in den kleinen Häusern einen interessanten Lebensentwurf für ökologisch Orientierte und Alternative. Mittlerweile sind die kleinen Wohneinheiten keine Nische mehr, sondern werden auf unzähligen Grundstücken in Deutschland gebaut. Für gewöhnlich sind sie nicht wesentlich größer als 100 m². Der Zuschnitt ist fließend. Wohnbereiche gehen ineinander über und arbeiten schon einmal mit Hochebenen für mehr Platz. Einige Tiny Houses ähneln Bauwagen, da sie auf Rollen stehen. Mobile Häuser sind enger und vereinigen Wohn- und Schlafnische in einem Raum. Bei fest stehenden Häusern ist mehr Platz vorhanden. Der Unterschied zum Standardhaus ergibt sich zum einen durch die geringere Quadratmeterzahl, zum anderen durch den insgesamt kompakteren Bau.
Selbst bauen oder Fertighaus?
Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Viele Menschen schätzen es, selbst Hand anzulegen und jedes einzelne Bauteil zu kaufen. Aber für den Bau eines Häuschens ist handwerkliches Geschick gefragt. Demgegenüber darf man beim Hauskauf mehr Planungssicherheit erwarten. Immer mehr Deutsche entscheiden sich deshalb für diese Bauweise. Im Internet finden sich Anbieter, die eine ganze Reihe von Fertighäusern als Tiny House verkaufen. Entgegen häufigen Behauptungen gibt es keinesfalls nur Ein-Zimmer-Einrichtungen zu kaufen.
Bungalows sind ebenfalls beliebt. Zudem bieten manche Seiten wie Bien-Zenker auch den Kauf von kleinen Villen an. Für den Traum vom Eigenheim werden Kataloge mit Fertighäusern angeboten. Trotz des gleichen Grundgerüsts können zukünftige Hausbesitzer eigene Anpassungen vornehmen. Insofern rentiert sich die Suche im Katalog im Vergleich zum eigenmächtigen Bau. Nach dem fertig gestellten Grundriss kümmert sich die Firma um den Bauplan und errichtet das Haus auf dem Grundstück.
Eine weitere interessante Option sind Modulhäuser oder Container-Häuser. Diese bieten eine kostengünstige und flexible Alternative zu herkömmlichen Tiny Houses. Seecontainer, die man zum Beispiel auf ContainerBasis.de im Marktplatz erwerben kann, lassen sich zu individuellen Wohnräumen umbauen und bieten eine robuste und langlebige Basis für das eigene Tiny House.
Baurechtliche Vorschriften für kleine Häuser
Mittlerweile haben sich die deutschen Bauämter des Themas angenommen. Im Hinblick auf baurechtliche Vorschriften greifen manche Eigenheimbesitzer auf kreative Methoden zurück. Allerdings sollten Häuslebauer vor dem Kauf immer das örtliche Bauamt kontaktieren. In einem ersten Gespräch loten die Beamten gemeinsam mit den Bauherren die einzuhaltenden Regeln und mögliche Hindernisse aus. Für gewöhnlich wird eine Baugenehmigung verlangt. Ebenso muss das Grundstück zur Bebauung zugelassen sein. Je nach Bundesland unterscheiden sich die Regularien für Kleinsthäuser. Daher sollte der erste Kontakt über die örtliche Baubehörde laufen. So werden Zweifel frühzeitig ausgeräumt und Missverständnisse vermieden. Denn von Baustoffen und Dämmung bis zum Brandschutz müssen unzählige Regeln beachtet werden.
Fazit
Der Traum vom freien Leben auf wenigen Quadratmetern ist bereits seit Jahrhunderten en vogue. Draufgänger, Naturschützer, Hippies und Co. verwirklichten ihr Leben in der kleinen Holzhütte oder im Wohnwagen. Mit einem modernen Tiny House wird das Eigenheim zur Wirklichkeit. Sie punkten im Hinblick auf Energieverbrauch, Minimalismus und Gestaltungsmöglichkeiten. Es lohnt sich also, über einen Kauf nachzudenken.