Das Badezimmer ist einer der anspruchsvollsten Räume bei der Planung des Eigenheims. Der Stuttgarter Innenarchitekt Cyrus Ghanai gibt zehn Tipps, die das Bad zur Wohlfühlzone machen.
Tipp 1: Aufteilung des Bades
Der erste Schritt der Planungsphase ist die richtige Aufteilung des Bades. Professionell durchgeführt, vermeidet sie Probleme schon im Ansatz. Eine gut durchdachte Raumaufteilung bietet ungeahnte Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten – gerade auch bei kompakten Badgrundrissen. Ghanai rät grundsätzlich dazu, das WC vom eigentlichen Bad räumlich zu trennen. Das spart nicht nur eine zusätzliche Gästetoilette, es vermeidet auch eine mögliche Geruchsbelästigung für andere Badnutzer und sorgt gerade in kleinen Bädern für mehr Bewegungsfreiheit.
Tipp 2: Wahl des WCs
Bei der Wahl des WCs sollte das Hauptaugenmerk auf der einfachen Reinigung liegen. WCs, die auf einen Spülrand verzichten, lassen sich besonders einfach reinigen und sehen zudem sauberer aus. Wandhängende WCs sind bodenstehenden Varianten vorzuziehen, da man unter ihnen leicht durchwischen kann und sich kein Schmutz in Rillen zwischen WC und Boden festsetzen kann.
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Tipp 3: Waschtisch
Auch beim Waschtisch sollte die Reinigungsfreundlichkeit im Vordergrund stehen. Hier empfiehlt der Profi eingelassene Waschtische, da Schmutzanhaftungen und Flecken einfach in das Becken gewischt werden können. Als Materialien empfiehlt Ghanai sowohl den Klassiker Sanitärkeramik als auch den etwas edleren und sehr robusten Stahl/Email. Beide Materialien bieten gleich mehrere Vorteile: Mit ihrer harten, makellosen Oberfläche sind sie hygienisch und trinkwasserneutral, widerstandsfähig gegen scharfe Reiniger und bleiben lange strahlend schön.
Tipp 4: Sanitärobjekte
Damit das Auge im Bad zur Ruhe kommen und entspannen kann, rät der Badexperte dazu, alle Sanitärobjekte möglichst in der gleichen Farbe zu wählen – insbesondere Dusche und Badewanne als prägnante Objekte im Bad. Gleiche Materialien oder Hersteller sind nicht notwendig. „Die Verwendung von Armaturen einer Serie ist schon eher sinnvoll“, sagt Cyrus Ghanai. Auf jeden Fall sollten Dusch- und Wannenarmaturen immer zur Waschtischarmatur passen. Auch die farbliche Anpassung einer bodenebenen Duschfläche an die umgebenden Fliesen kann sinnvoll sein.
Tipp 5: Unterschränke
Um Unordnung und volle Ablageflächen am Waschplatz zu vermeiden, sind ein Unterschrank für den Waschtisch und ein Spiegelschrank empfehlenswert. Beide Badmöbel sind eine elegante Lösung, um Bad- und Hygieneartikel darin zu verstauen und für zusätzlichen Stauraum zu sorgen. Besonders hochwertig wirken Push-to-open-Möbel ohne Griffe oder Griffleisten.
Tipp 6: Vorsicht Rutschgefahr
Im Duschbereich rät Ghanai zu bodenebenen Duschflächen mit rutschhemmender Oberfläche. Sie sehen nicht nur schöner aus, sie sind auch die sicherere Variante, besonders in Haushalten mit Kleinkindern oder Senioren. „Duschflächen, gerade aus Stahl/Email, sind beim Einbau und bei der nutzungsbedingten Pflege wesentlich unproblematischer – und zumeist auch günstiger“, so der Innenarchitekt. Als Spritzschutz empfiehlt er eine rahmenlose Echtglas-Duschabtrennung statt eines Duschvorhangs, da diese schneller verschleißen und schlechter zu reinigen sind. Bei Duschabtrennungen mit Rahmen ist die Führungsschiene eine echte Schwachstelle, da innen liegende Teile schlecht bis gar nicht gereinigt werden können.
Tipp 7: Silikonfugen vermeiden
Im Idealfall sollte Silikon im Duschbereich gänzlich vermieden werden, denn undichte Silikonfugen sind häufig der Ursprung von Feuchte- und Schimmelschäden im Bad und Gebäude. Die Lösung hält der Stahl/Email-Spezialist Bette bereit: Die Ränder der Duschwannen des Unternehmens können wandseitig aufgekantet und überfliest werden. So entsteht ein hygienischer und sicherer Duschbereich – frei von wartungs- und schimmelanfälligen Silikonfugen.
Tipp 8: Badedwanne
Auch bei begrenztem Platzangebot muss auf eine Badewanne nicht verzichtet werden. Der Innenarchitekt sieht zwei Möglichkeiten um den wertvollen Platz optimal zu nutzen: Entweder eine Dusch-/Wannenkombination oder eine Badewanne, die auf Maß in eine Nische gesetzt wird. Das Material Stahl/Email eignet sich für maßgefertigte Lösungen besonders gut und ist zudem robust, langlebig, leicht zu reinigen und unempfindlich gegenüber Kratzern.
Tipp 9: Schimmel ade
Für einen guten Luftaustausch im Bad und um Schimmelproblemen vorzubeugen, muss unbedingt eine Lüftungsmöglichkeit eingeplant werden: Entweder ein Fenster oder eine elektrische Lüftung. Bei der Wahl des Lüfters sollte auf Geräuscharmut und eine Zeitschaltuhr, besser eine Hygrometerschaltung geachtet werden. Dabei wird die Feuchte gemessen und der Lüfter läuft nur so lange, bis die feuchte Luft abgeführt ist.
Tipp 10: Richtige Beleuchtung
Ebenso wichtig ist die richtige Beleuchtung, da die Nutzungszeit des Bades vorwiegend in den dunklen Stunden des Tages liegt. Wenn Tageslicht im Bad vorhanden, ist es sinnvoll, dieses voll auszunutzen. Bei den elektrischen Lichtquellen im Bad rät Ghanai zu indirekter Beleuchtung, indem beispielsweise die Einbauspots tiefer in die Decke versenkt werden. So werden angenehme Lichtakzente gesetzt und das Bad wirkt optisch größer. Am Waschplatz selbst leuchten vertikale, blendfreie LED-Lichtleisten das Gesicht am besten aus.